• hallo forum!
    die kodierung in der geburtshilfe ist ja bekanntlich nicht so ganz einfach. und so bin ich an folgendem fall hängengeblieben:
    ein patienten wird zur geburt ihres kindes aufgenommen, es handelt sich um eine spontane vaginale entbindung, sie bekommt ein Z 37.0!, sie hat allerdings eine postpartale blutung mit plazentaretention (O 72.0) mit den folgen einer anämie (O 99.0).
    dazu hatte sie die prozeduren 9-260 und 5-756 (manuelle plazentalösung).
    der aufenthalt dauerte 4 tage.
    mit welcher diagnose wird denn hier die geburt dargestellt? O80 geht nicht, ist die in der O72 bereits enthalten? und ist das dann die HD?

    vielen dank schon mal für die hilfe!

    gruß,
    a.wendt

  • Hallo,

    keine o80, da keine unkomplizierte Spontangeburt

    HD o72
    ND o99
    ND z37.0
    Proz 9-260
    Proz 5-756

    DRG o60d

    Freundliche Grüße

    Christian Jacobs

  • Hallo Frau Wendt,

    warum die Angst etwas Falsch zu machen?
    Genau wie Sie es vermutet haben ist es richtig.
    O80 geht nicht,
    O72 ist richtig als HD,
    alle weiteren Diagnosen sind ND soweit sie Einfluss
    auf den Fall haben.
    Die beiden Prozeduren bilden den krönenden Abschluss
    Ihrer Dokumentation, ab durch den Grouper
    und es darf abgerechnet werden.

    :bounce:
    --
    MFG
    aus Stuttgart
    Peter Hackmann

    MFG
    aus Stuttgart
    Peter Hackmann

  • nun ja, so ängstlich bin ich nun auch wieder nicht!
    ich war nur irritiert, weil die O 72.0 = blutung in der nachgeburtsperiode verbunden mit plazentaretention ja nicht direkt etwas über die geburt verrät, wenngleich natürlich eine stattgefunden haben muss, damit eine O 72.0 auftreten konnte.

    vielen dank für die ermutigung ;) !

  • Hallo,

    ich hätte genauso verschlüsselt wie cjacobs, aber kann mir jemand erklären, warum bei den Prozeduren die 9-260 an erster Stelle steht und nicht die 5-756? Schlüssig ist es nicht. Oder ist die Reihenfolge irrelevant?

    Gruß

    R. Bends

  • Hallo R. Bends,

    Zitat


    aber kann mir jemand erklären, warum bei den Prozeduren die 9-260 an erster Stelle steht und nicht die 5-756? Schlüssig ist es nicht. Oder ist die Reihenfolge irrelevant?

    Die DKR sagen zur Problematik folgendes . . .

    P002a Hauptprozedur
    Die Hauptprozedur ist definiert als:
    Die signifikanteste Prozedur, die zur Behandlung der Hauptdiagnose durchgeführt wurde. Diese sollte an erster Stelle angegeben werden.

    Falls keine signifikante Prozedur zur Behandlung der Hauptdiagnose durchgeführt worden ist, ist die Anordnung und Bewertung der Kodes nach folgender Hierarchie sinnvoll:
    • Prozeduren zur Behandlung einer Nebendiagnose
    • diagnostische/explorative Prozeduren in Bezug zur Hauptdiagnose
    • diagnostische/explorative Prozeduren in Bezug zur Nebendiagnose

    Für den Grouper ansich ist die Reihenfolge der Prozeduren i.d.R. unrelevant - dieser sucht sich quasi "selbständig" die Hauptprozedur und verarbeitet diese dann wenn erforderlich beim Groupierungsprozess (die Grouper sind ja alle zertifiziert). Ob Sie in Ihrem KIS die Hauptprozedur gesondert kennzeichnen müssen ist eine andere Frage, das kann verschieden sein.

    MfG
    Michael Graf

    Viele Grüße
    M. Graf