Unterschiedliche Kriterien für die J96.0 beim MDK Bayern

  • Guten Morgen zusammen,

    Zitat

    Original von merguet:
    Ich würde was bezahlen, wenn das InEK endlich die Heterogenität aufheben würde und wir diese Diskussion endlich vom Bein hätten.
    merguet


    stellen Sie bitte einen Hut auf, Herr Merguet - ich werde mich reichlich beteiligen :d_zwinker:

    Ich wünsche einen schönen, stressfreien Tag.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Merguet,

    Zitat


    Original von merguet:
    Ich würde was bezahlen, wenn das InEK endlich die Heterogenität aufheben würde und wir diese Diskussion endlich vom Bein hätten.

    Was meinen Sie damit? Was soll das InEK da machen? Das Einzige, was es machen könnte, ist den CCL auf 0 setzen. Dann gäbe es keine Diskussionen mehr.

  • Hallo Herr Horndasch,

    trotz (auch der KK) bekannter Sauerstofflangzeittherapie eine J96.1 abzulehnen, mag unverständlich sein.
    Die Empfehlungen aber sagen: Eine \"Respiratorische Insuffizienz liegt vor, wenn pathologische Blutgasveränderungen im Sinne einer respiratorischen Partial- oder Globalinsuffizienz nachweisbar sind.\"

    Bei notwendiger stationärer Aufnahme wegen Exacerbation der COPD ist also eine Verschlechterung trotz der Sauerstofflangzeittherapie anzunehmen. Wir bestimmen obligat - Ausnahmen bestimmen die Regel - die Blutgase allein schon deshalb, um ggf. das therapeutische Procedere anzupassen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • Hallo Lunge,
    ist mir klar, deshalb haben wir auch die J96.0 nicht kodiert, sondern die aus den Voraufenthalten bekannte J96.1. Grund war die Fortführung der Therapie. Warum jetzt aktuell keine BGA aus dem aktuellem Aufenthalt vorlag, ist aus der Akte nicht so ohne weiteres ersichtlich. Ist auch unerheblich, da nicht da und die Gründe dafür interessieren den MDK nicht.

    Anders herum gefragt: fordern Sie für die Kodierfähigkeit einer J96.1 immer eine BGA aus dem aktuellem Aufenthalt?
    Und muss ich dann dem Pat. den Sauerstoff wegnehmen, damit die pathologisch wird?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    Zitat

    Original von E_Horndasch:
    Anders herum gefragt: fordern Sie für die Kodierfähigkeit einer J96.1 immer eine BGA aus dem aktuellem Aufenthalt?


    nur um einem Mißverständnis vorzubeugen: Nicht ich/wir fordern eine aktuelle BGA - die Gutachter fordern dies!

    Zitat

    Original von E_Horndasch:
    Und muss ich dann dem Pat. den Sauerstoff wegnehmen, damit die pathologisch wird?


    Das hielte ich für unethisch und nicht vertretbar (genau wie Sie!).
    Wir bestimmen jeweils die BGA (unter O2-Zufuhr) und kodieren dies. In der Retrospektive haben Sie ganz sicher auch pathologische BGAs (welche ja schließlich zur LOT veranlaßt haben) - dies würde ich dem MDK argumentativ mitteilen, da eine Unterbrechung der Therapie nicht zu verantworten sei!
    Der Streit mit dem MDK um die J96 hat auch mir mir schon etliche graue Haare verursacht. Eine never-ending-story. Leider! Oder, wie Herr Selter schrieb: \"CCL auf 0 setzen. Dann gäbe es keine Diskussionen mehr.\"

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • N´abend,

    So in etwa. Die Problematik, dass das InEK rein mathematisch nach Kostentrennern sucht, ist mir dabei durchaus bewusst.
    Ich hielte dennoch zur Entschärfung dieser \"Dauerbrenner\" ein solches Eingreifen auch mal für wünschenswert. Die Kondensation brächte einen erheblich verminderten Aufwand für alle Seiten mit.

    Das ganze Beschränkt sich ja nicht nur auf die ND J96.0, sondern hat ja zahlreiche, im Forum schon diskutierte Facetten.

    Gruß

    merguet

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Merguet,

    es ist uns ja nicht wirklich geholfen, die Streit befangenen Kodes auf 0 zu setzen, damit die leidige Diskussion aufhört. Eine respiratorische Insuffizienz ist ja nun mal eine Nebendiagnose mit Ressourcenverbrauch, die dann eben auch wohl zu Recht einen CCL-Wert > 0 hat. Was fehlt ist:
    - Allgemeingültige Definitionen Streit befangener Diagnosen bezüglich ihres medizinischen Verständnisses (wenn es da fehlt)
    - Verständnis der DKR ohne Arbeitgeber justierte Logikbremse

    Dafür müssen wir und die Kostenträger mit ihren Prüfinstanzen sorgen. Das InEK ist da außen vor.

  • Guten Morgen zusammen,

    ich werde heute mit breitem Grinsen kopfschüttelnd ins Wochenende gehen:
    Mir liegt aktuell ein MDK-Gutachten vor, in welchem die J96.0 nicht etwa beanstandet, sondern ausführlich als zwingend kodierfähig beurteilt wird.....
    Der gleiche Gutachter hatte bislang stets die J96.0 gestrichen.....

    Ich wünsche Ihnen allen ein erholsames Wochenende.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • Guten Tag,

    Zitat


    Original von Lunge:
    ich werde heute mit breitem Grinsen kopfschüttelnd ins Wochenende gehen:
    Mir liegt aktuell ein MDK-Gutachten vor, in welchem die J96.0 nicht etwa beanstandet, sondern ausführlich als zwingend kodierfähig beurteilt wird.....
    Der gleiche Gutachter hatte bislang stets die J96.0 gestrichen.....

    Genau da liegt doch das Problem. Und aus diesem Grunde wäre bei derart streitbefangenen Themen m.E. ein Eingreifen erforderlich, dass sich von der zwingenden mathematischen Logik löst.

    Ich verstehe durchaus Ihren Einwand, Herr Selter. Dennoch ist der Zank um all das aufreibend.

    Der MDK vertritt z.B. die Auffassung, dass bei bestehender J44 die J96 immer ND sein muss. Ich habe bei Destatis aber erfragt, dass 2008 44% der Patienten mit HD J96 gleichzeitig eine J44 als ND hatten. Das würde bedeuten, dass die alle falsch kodiert haben. Das heißt auch, dass da ein erhebliches Streitpotential liegt.

    Hier muss doch mal eine Lösung her. Aber ich geben Ihnen recht, vielleicht schafft es die SVW, die Regeln klarer zu definieren. Leider sehe ich in den bsiherigen Vorabversionen hier keine Neuigkeiten.

    Gruß

    merguet