- Offizieller Beitrag
Was ein Schock... Bösewichter bei den Kassen....
Was ein Schock... Bösewichter bei den Kassen....
Alles anzeigenGuten Tag,
ich habe heute Morgen das folgende Schreiben an Prof. Kölbel geschickt und bin auf seine Antwort gespannt. Es ist inziwschen ein Punkt erreicht an dem man seine klare Meinung sagen muss, da weder DKG noch die Landeskrankenhausgesellschaften unsere Interessen ausreichend vertreten.
MfGR. Doetschmann
Sehr geehrter Herr Prof. Kölbel,
.............
Ich stimme Ihnen zu, dass Krankenhäuser, die bewusst und nachvollziehbar Upcoden und damit Abrechnungsbetrug betreiben bestraft gehören. Um dies zu erreichen bleiben einem nur die Prüfungen nach §17c KHG. Diese werden nicht deshalb so wenig durchgeführt, weil der Aufwand für die Kassen so hoch ist. Der eigentliche Grund ist die unter Kassen herrschende Missgunst, dem Konkurrenten nichts zu gönnen. Wenn man herausbekäme, dass ein Haus in der Stichprobe x Prozent Mehrerlös durch Upcoding oder nicht rechtmäßige Überschreitung der OGVD und UGVD erhalten hat und dies dann auf das Gesamthaus hochrechnet und bei den folgenden Budgetverhandlungen berücksichtigt, dann kommt dies allen Kassen zu Gute. Das wiederum ist nicht im Interesse der einzelnen Kasse, was die niedrige Quote der §17c Prüfungen erklärt.
..............Mit freundlichen Grüßen
Rouven Doetschmann
Arzt und Leiter Medizincontrolling Kliniken Südostbayern AG
Auf diesen Punkt würde ich gerne näher eingehen.
Die Prüfungen nach §17c bieten doch geradezu die perfekte Möglichkeit und Anreiz für Kliniken so korrekt wie möglich zu kodieren. Umso unverständlicher ist es dass diese Möglichkeit so gut wie nie zur Anwendung kommt.
Ob der Grund tatsächlich darin liegt Konkurrenten die Ergebnisse nicht zu gönnen, mag sein dennoch gäbe es durchaus noch andere Gründe.
Es könnte sich nämlich auch der umgekehrte Fall ergeben wie ich es einmal mit einer Kasse erlebt hatte.
Es war noch in Zeiten (2005) in denen Einzelfall-Begehungen nicht Usus waren und im Normalfall schriftliche Anfragen bearbeitet wurden.
Einmal wollte eine Kasse ein größere Anzahl der rückständigen Fälle seperat auf zwei Termine nur ihre eigenen Fälle durch den MDK prüfen.
Tja, da es noch eher zu den anfänglichen Zeiten war und die Effizienz der klinikseitigen Kodierung durchaus zu wünschen übrig ließ musste die Kasse am Ende sogar in nicht unerheblichem Umfang nachzahlen.
Könnte nicht auch einer der Gründe sein dass ein solchen Vorgehen durchaus auch nach hinten losgehen kann? Zumal ja hierbei keine vorher geprüfte Auswahl stattfinden kann?
Die Diskussionen kann ich mir dann allerdings lebhaft vorstellen wenn die Konkurrenz davon ebenfalls "profitiert".
Guten Morgen,
na das ist mal in der ganzen Diskussion um Upcoding erfrischend:
"Mehr einnehmen, weniger ausgeben: Die Klinik will zweitens die Erlöse verbessern. ... Schon jetzt laufen Schulungen, damit die Mitarbeiter lernen, den Krankenkassen wirklich alle Leistungen in Rechnung zu stellen - das war tatsächlich eine Schwachstelle!"
. ... Schon jetzt laufen Schulungen, damit die Mitarbeiter lernen, den Krankenkassen wirklich alle Leistungen in Rechnung zu stellen - das war tatsächlich eine Schwachstelle!"
Guten Tag,
Warum weisen Gutachter nicht auf die falsch zu niedrige Rechnung hin?
Wo bleibt der Anstand?
Kultur der Fairness?
Moralische Sensibilität?
Der ehrliche Bürger (Gutachter?) ein Mythos?
Stimmt der Satz: Die Mehrheit hält sich nicht an die Gesetze ?
Siehe hierzu:
…”show that a syndrome of market anomie comprising distrust, fear and cynical attitudes toward law increases the willingness of respectable citizens to engage in illegal and unfair practices in the marketplace”
http://bjc.oxfordjournals.org/content/46/6/1…a8-45561ce9ca80
The Moral Economy of Everyday Vol. 46 S. 1011-1036 2006
Gruß
Eberhard Rembs
Warum weisen Gutachter nicht auf die falsch zu niedrige Rechnung hin?
Schönen guten Tag zusammen,
es ist bedauerlich, Hr. Rembs, wenn sie negative Erfahrungen gemacht haben, jedoch ist Ihre allgemeingültige Aussage schlichtweg falsch. Ich habe schon viele Gutachten erlebt, die zu einem höheren Entgelt führen. Zumindest in Bayern werden diese Gutachten auch direkt via MDK an die KH gesandt, so dass diese das auch erfahren.
Es ist allerdings nicht unbedingt ein positives Qualitätsmerkmal, wenn eine Klinik externen medizinischen Sachverstand benötigt, um alle durchgeführten Prozeduren zu kodieren...
Es ist allerdings nicht unbedingt ein positives Qualitätsmerkmal, wenn eine Klinik externen medizinischen Sachverstand benötigt, um alle durchgeführten Prozeduren zu kodieren...
und das im Jahr 10 der DRGs.
Hallo Zusammen,
meine Erfahrung ist: Erstmal an die eigene Nase fassen! Die Kritik an Gutachten, Gutachtern usw. ist sicherlich begründet und auch ich habe diese Situationen schon zu häufig erlebt. Meine Erfahrung zeigt aber zum einen auch dass die Klinken (also die Leistungserbringer) auch sehr Dokumentationsresistent sind. Akten unmöglich geführt werden. Zusatzentgelte falsch addiert werden und und und..... und das im 10. Jahr.
Meiner Meinung nach schaffen es viele Kliniken nicht, sich auch am Abrechnungssystem zu orientiern...
FG
MAddoc
Feuer frei gegen die "Abrechnungsbetrüger 2012":
Teil I:
Alter Wein in neuen Schläuchen...
http://bit.ly/x5Cl4k, bzw. http://bit.ly/AsVpUh
Jaja....
Was mich immer wieder fasziniert, ist die Oberflächlichleit der Recherche:
"Da wird dann gern einmal nachcodiert. Leidet der Blinddarm-Patient unter Bluthochdruck, lässt sich möglicherweise noch etwas mehr herausholen."
Zu keinem Zeitpunkt hat die Kodierung des Hochdrucks als ND irgendeine Rechnung teurer gemacht und anscheinend hatte der Patient ihn sogar....
Guten Tag
Gilt auch hier das Spencersche Gesetz?
Das Spencersche Gesetz:
Je hysterischer ein Thema in den Medien diskutiert werde, desto unwichtiger sei es.
Gruß
Eberhard Rembs
Guten Morgen,
ich habe das bayerische System immer gelobt. Allerdings bleibt es einzigartig. 8 Jahre Medizincontrolling: 1 Fall, und das bei einer Begehung 2006.
Sonst noch NIE einen nach oben korrigierten Fall auf dem Tisch gehabt. Das bei rund 1800 Fällen / Jahr.
Ich erinnere an die DRG-Begleitfoprsung, Seite 469: Nach Angaben des MDK (!) 5% Rechnungskorrekturen nach oben. Wo sind die nur alle?
Gruß
merguet