Hallo,
als als in medizinischen Dimensionen denkender Arzt sträuben sich mir mal wieder die Nackenhaare:
Ein entgleister Diabetes mellitus ICD E11.91 wird in DRG K60B mit RG 0,916 gegroupt. Hat der Pat. zusätzlich einen diabetischen Nierenschaden, wird er nicht nur billiger, sondern hat auch keinen Diabetes mehr sondern eine Erkrankung der Harnwege:
E11.21+ N08.3* führt zu DRG L67C mit RG 0,605.
Oder mit diabetischer Neuropathie ist er dann nicht mehr Diabetiker, sondern hat eine Erkrankung der Hirnnerven und peripheren Nerven ohne CC: E11.41+ G63.2* führt in obige DRG B71B mit RG 0,800.
Mich würde interessieren, weshalb ein Diabetiker ohne Komplikationen einen höheren Aufwand als einer mit Komplikationen verursacht. Gerade bei diesen Erkrankungen ist ja auch ein höherer diagnostischer Aufwand (neurologische Untersuchungen, nephrologische Untersuchungen), sondern auch ein höherer therapeutischer Aufwand (Behandlung der Komplikationen zusätzlich, besonders sorgfältige Einstellung des Diabetes) erforderlich.
Für mich beweist sich hier (und nicht nur ier) eigentlich nur, dass die "Schöpfer" der DRG allenfalls eine rudimentäre Ahnung von Medizin haben. Schlimm, dass das Wohl und Wehe unserer für Patienten wie Arbeitnehmer wichtigen Krankenhäuser durch solche "Fachleute" bestimmt wird.