Palliativmedizinische Komplexbehandlung

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    bei der Erfüllung der Kriterien der Palli. Komplexbehandlung stellte sich folgende Frage:

    Gilt die Zeit der wöchentlich durchzuführenden multidisziplinären Teambesprechung als Therapiezeit. Mit anderen Worten: Kann man die Teambesprechungszeit bei der Berechung der geforderten 6 Stunden pro Patient und Woche berücksichtigen?

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Herzl. Grüße Strangf

  • Hallo Frau / Herr Strangf,

    ich verstehe Ihre Frage nicht so ganz richtig.

    Eine dokumentenbezogene wöchentliche Teambesprechung soll das Behandlungsergebnis und die Behandlungsziele darlegen. Dieses sind doch keine Therapieeinheiten. Eine Therapie findet doch nicht am (mit dem) Patienten statt!!!

    Inzwischen werden schon von den "Herrn Gutachtern" die Einheiten für die Seelsorge gestrichen. Also Seelsorge nicht als anrechenbare Therapieeinheiten !!!!!

    So beschreibt es sogar die SEG IV in der Kodierempfehlung 428 - SEG IV. Nichtübereinstimmung mit der FoKA KDE-428 !! Jedoch das nur nebenbei bemerkt.


    Lieben Gruß

    ochpowi

  • Hallo Strangf,

    die aufgezählten Kriterien im OPS 8-982 sehe ich im Sinne einer "und"-Verknüpfung. Daher bin ich der Ansicht, dass die Teambesprechungszeit nicht bei der Berechnung der 6-stündlichen Therapiezeit/Woche berücksichtigt werden kann.

    Viele Grüße

    Frank K.

    Einmal editiert, zuletzt von Frank K. (27. August 2013 um 07:08)

  • Sehr geehrte Antwortende,

    vielen Dank für Ihre Rückmeldungen. Ich sehe es genauso. Die Zeiten der Teambesprechungen gelten nicht als Therapiezeit am Patienten.

    Beim Einsatz der Seelsorger im Rahmen der Palli. Komplexbehandlung ist es bei uns so, dass diese Zeiten vom MDK anerkannt werden. Da die Seelsorger aber ehrenamtlich arbeiten und uns so kein Aufwand entsteht fallen diese Zeiten letztendlich doch heraus.

    Freundliche Grüße

    Strangf

  • Da die Seelsorger aber ehrenamtlich arbeiten und uns so kein Aufwand entsteht

    Hallo,
    auch ehrenamtliche Seelsorger machen "Aufwand". Fragen Sie doch mal in Ihrer Finanzabteilung nach ob es ein eigenes Konto für die Seelsorge gibt oder unter was die Aufwendungen gebucht werden.
    z.B. Raum, Versicherung, Telefon usw.
    Sie haben evtl. keine direkten Lohnkosten, aber evtl. zahlt Ihr Haus etwas an die Religionsgemeinschaft.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo,
    auch ehrenamtliche Seelsorger machen "Aufwand". Fragen Sie doch mal in Ihrer Finanzabteilung nach ob es ein eigenes Konto für die Seelsorge gibt oder unter was die Aufwendungen gebucht werden.
    z.B. Raum, Versicherung, Telefon usw.
    Sie haben evtl. keine direkten Lohnkosten, aber evtl. zahlt Ihr Haus etwas an die Religionsgemeinschaft.


    Hallo ....,

    sehe ich und auch so und auch die Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Jedoch haben das DIMDI und auch InEK eine andere Auffassung. Nach Telefonat mit dem DIMDI wurde mir dieses in einer fernmündlichen Stellungnahme mitgeteilt.


    Gruß

    ochpowi

  • @ ochpowi
    Was hat den das DIMDI zur Stellungnahme der Fachgesellschaft gesagt. Ich gehe davon aus das diese nicht bekannt ist. So jedenfalls mein Eindruck nach einem Telefonat (2011) zu Thema.
    Sonst fragt das DIMDI immer nach entsprechenden Stellungnahmen.
    Gut ist in diesem Fall das die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) seinerzeit den Antrag für die Komplexbehandlung selbst eingereicht hat.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo...,

    zuvor hatte ich ein nettes Gespräch mit einen Mitarbeiter der Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, der mich auf die Stellungnahme der Fachgesellschaft hingewiesen hat.

    Nach einer schriftlichen Helpdeskanfrage bekam ich bereits nach einigen Stunden einen Anruf von einer Mitarbeiterin des DIMDI.

    Die Mitarbeiterin kannte die Stellungnahme und erklärte mir, dass nach Absprache mit dem InEK eine Zeitanrechnung der Therapieeinheiten nicht möglich sei, da Seelsorger erfahrungsgemäß durch die Kirche und nicht durch das Krankenhaus finanziert werde.

    Aktuell haben wir das erste medizinisches Gutachten das die Palliativmedizinische Komplexbehandlung mit der o. g. Begründung ablehnt.

    Wie wir als Klinik weiterhin verfahren wollen ist mir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt ?( . Habe Urlaub 8o

    Gruß

    ochpowi

  • Hallo,
    was mich dabei grundsätzlich stört, ist dass jetzt auch OPS nur bei einem Ressourcenverbrauch ab einer gewissen Höhe anerkannt werden sollen. Bis dato war im somatischen Bereich der OPS nach Inhalten ausgerichtet. Und wenn ein Seelsorger keinen großen Aufwand verursacht (die Terminvergabe und Organisation bindet das KH-Personal schon), dann wird sich das ja in den Kalkulationsdaten wiedrfinden und entsprechend das RG der DRG, bzw. die Höhe des ZE beeinflußen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • nach Absprache mit dem InEK eine Zeitanrechnung der Therapieeinheiten nicht möglich sei, da Seelsorger erfahrungsgemäß durch die Kirche und nicht durch das Krankenhaus finanziert werde.

    Hallo,
    und was machen die Häuser bei denen das definitiv nicht so ist.

    @E Horndasch
    Richtig. Sehe ich genauso.

    Vorschlag: Reduzierung der Mindestzeiten da die Seelsorge ja nicht mitzählt.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo nochmals,

    bin bei den genannten Meinungen ganz auf Ihrer Seite....

    Nur nicht im Punkt der Reduzierung von Mindestzeiten!!! Der Seelsorger / die Seelsorge gehört zur Palliativmedizin, wie das Monitoring zur Intensivmedizin.

    Im "Grundwissen Palliativmedizin" wird selbst dem Thema ein komplettes Kapitel gewidmet.

    Nicht nur der Patient wird vom Seelsorger "behandelt", auch das Pflegepersonal wird geschult, beraten und dann und wann "getröstet".... Selbst diese Zeiten kosten dem Krankenhaus auch zu finanzierende Minuten. Grotesk was die Herrschaften sich dabei "denken" .


    Gruß

    ochpowi