Fallkostenkalkulation

  • Fundstück

    Will in diesen unsicheren Zeiten ja nicht für noch mehr Verwirrung sorgen und das Folgende hat natürlich nicht die Wertigkeit einer KFPV, aber:

    Kalkulationshandbuch V.2.0 Seite 132:

    Dialyseleistungen werden in unterschiedlichen Konstellationen erbracht:
    Dialysen für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, die aus
    Anlass der regelmäßig durchzuführenden Blutreinigung das Krankenhaus
    aufsuchen, werden im Rahmen des DRG-Systems vergütet.
    Für diese Dialysen werden eigene DRG-Relativgewichte ermittelt,
    die Behandlungsfälle sind daher in die Kalkulation aufzunehmen.

    Dialysen für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, die wegen
    einer Krankheit vollstationär behandelt werden, die mit der Dialysepflicht nicht in direktem Zusammenhang steht (sog. interkurrente
    Dialysen), werden im DRG-System ggf. durch einen Zuschlag auf
    die Vergütung der Hauptleistung entgolten. Für diese Patienten werden
    die Dialysekosten ebenfalls ermittelt und im fallbezogenen
    Datensatz dem DRG-Institut mitgeteilt.

    Dialysen für vollstationäre Patienten mit akutem Nierenversagen
    stehen häufig in Zusammenhang mit der Behandlung eines komplexen
    Krankheitsbildes (Polytrauma, Sepsis). Die Kosten dieser Dialysen
    sind fallbezogen zu kalkulieren, sie werden bei der Ermittlung
    des Relativgewichts für die jeweilige Haupterkrankung berücksichtigt.
    Eine gesonderte Vergütung der Dialysen erfolgt nicht.

    mfG

    C. Hirschberg

    p.s.: gibt es Interessenten für ein Unterforum "Fallkostenkalkulation" ?

  • Hallo Herr Hirschberg,
    ich fände ein solches Unterforum "Fallkostenkalkulation" oder besser "Kostenträgerrechnung" auch sehr interessant. Sie ist von immenser Bedeutung für die Weiterentwicklung des DRG-Systems und sollte von jedem Krankenhaus schnellstmöglich angegangen werden....

    mfG
    Jens Hankammer

  • Hallo Herr Hirschberg,

    darf ich das so verstehen, daß wir an einer bundeseinheitlichen Kalkulation des ZE 30 aus der Anlage 4 der neuen KFPV arbeiten sollen? Ich halte das für eine sehr gute Idee. Dabei kommt mir in den Sinn, daß ich immer noch nicht ganz verstanden habe, wie wir die Dauer der CVVHD im KIS abbilden werden - auch wenn es dafür jetzt OPS-Codes gibt.

    Gruß aus DU, wunderschöner goldener Oktober, ein wenig im Kontrast zur Stimmung am Tag 1 nach KFPV.
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Zitat


    Original von A. Sander:
    darf ich das so verstehen, daß wir an einer bundeseinheitlichen Kalkulation des ZE 30 aus der Anlage 4 der neuen KFPV arbeiten sollen?

    Sehr geehrter Dr. Sander,

    so hoch wollte ich das ganze nicht aufhängen... In vielen Häusern kruuscht man doch jetzt an einer irgendwie gearteten Fallkostenkalkulation herum - sowohl mit, als auch ohne externe Consulting-Unterstützung.
    Hier tut sich dann die eine oder andere Frage auf (stark untertrieben), z.B. hinsichtlich je nach Datenbestand praktikabler Kostenverteilungsmodelle...

    In einem Unterforum liesse sich m.E. vortrefflich diskutieren / Meinungen austauschen.

    mfG

    C. Hirschberg

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Diskutanten,

    nachdem ich nun aufmerksam der Diskussion gefolgt bin, möchte ich zu bedenken geben, dass ein eigenes Diskussionsbrett (= Unterforum) m. E. nur Sinn macht, wenn dort auch diskussionsmäßig etwas passiert. Ich habe mit so etwas ja schon einmal daneben gegriffen (Basel II - keiner hat es nach der Abschaltung vermisst, obwohl ich persönlich das Thema hochspannend fand). Es geht immer um die Frage, ob eine "kritische" Menge an Nutzern, Interesse für ein Thema aufbringt... Hier bekunden 5 Nutzer Interesse. Fallkostenkalkulation ist m. E. ein schon "abgefrühstücktes" Thema mit einem Schwerpunkt, der meist (bitte ggf. korrigieren) eher den Controller, denn den MedCo interessiert, wiewohl es - das erkennt man an Ihrem Interesse - Überschneidungen gibt. Ich bin mal so frech, zu behaupten, dass viele "MedCo-"Ärzte und DRG-"Beauftragte" gar nicht direkt in die Kalkulation eingebunden sind, geschweige denn damit etwas anfangen können... Damit verringert sich leider exponentiell die Zahl der zu erwartenden Diskussionsbeiträge. Das Pathway-Board und das Qualitätsberichts-Board zeigen, dass eine Diskussion nur zäh in Gang kommt (Zeitpunkt zu früh ? Interessensfokus noch woanders ?). Richtige "Knaller" (wie das Kodierproblem-Board) kann man wohl nur anschieben, wenn 1. die Fragen richtig "brennen" und 2. jemand so engagiert ist, auch Fragen, die schon mehrfach gestellt wurden, geduldig und kompetent - wie zum Beispiel unser Herr Selter - zu beantworten. Gleiches gilt für das AEP-Board und Herrn Mies. (Ein schönes Danke für beide im Übrigen für die geleistete Arbeit von hier). Meiner Meinung nach sollte also ein neues Board (= Großthema) mit Bedacht gewählt werden und nicht inflationär - wie dies übrigens in vielen anderen Online-Initiativen geschieht. Sehen Sie diese "Noch"-Absage an ein neues Diskussionsbrett bitte als vorläufig an. Alle Admins stehen guten Ideen aufgeschlossen gegenüber, auch die "testweise" Einrichtung von Vorschlägen ist grundsätzlich machbar. Es ist nur - sagen wir - unerfreulich, wenn man sich zu bestimmten Dingen hat hinreissen lassen und schließlich einsehen muss, dass 6 Monate später nur 3 Beiträge in einem eigens konzipierten Diskussionsbrett zu lesen sind.

    Ich hoffe, ich konnte dies sinnvoll und verständlich darstellen und wünsche allen Mitgliedern und Gästen weiterhin ein gutes Gelingen.

    B. Sommerhäuser

  • Hallo zusammen,

    unser Controller sollte auf Anweisung vom Verwaltungsdirektor beginnen mit der DRG-Nachkalkulation. Der DRG-Katalog 2004 unterscheidet sich jedoch so stark vom 2003-er, daß wir zunächst noch damit warten. Wie sind andere damit umgegangen?

    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Hallo,

    ich hätte auch einmal eine Kalkulationsfrage. Wo kann ich Hinweise darauf finden was alles mit dem Zusatzentgelt 23 Stentgraft-Prothesen abgegolten werden soll? Gehe ich richtig in der Annahme das hiermit die Implantatkosten abgedeckt werden sollen?

    Viele Grüsse

    I. Unruh

  • Hallo Frau Unruh,

    wenn das mal irgendeiner wüßte: das Prinzip bei dieser ganzen ZE-Story ist wohl, daß bestimmte Sonderleistungen aus der DRG-Ermittlung herausgenommen wurden, um die betroffenen Gruppen kostenhomogener zu machen. Heißt im Klartext, daß die ZE's den Mehraufwand zum "konventionellen" oder häufig geübten Vorgehen reflektieren sollen. Was Sie da einbringen, ist m.E. variabel. Bei den Koronarstents (ZE44) ist der einzige Unterschied der Mehrpreis im Material (Faktor 7), bei den endoluminalen Aorten-Prothesen ist die Frage sicher nicht so leicht zu beantworten. Man kann immer überlegen, Personaläquivalente unterzubringen oder auch anderes (vermutlich nutzen Sie auch eine mobile DSA-Einheit, da läßt sich mit Sicherheit etwas rechnen :rotate: ).
    Mein Tip: regional oder in diesem Falle vielleicht auch etwas weiter mit Leidensgenossen abstimmen (ich kann Ihnen in diesem konkreten Fall leider nicht helfen).

    Gruß aus DU, schon ziemlich duster und nieselig,


    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Guten Morgen Herr Dr. Sander,

    dieser Post kommt zwar möglicherweise etwas spät(oder doch früh?), aber gerade zu dem ZE 44 habe ich eine Nachfrage:

    Meines Wissens ist dieses ZE noch nicht Bestandteil des Referentenentwufs zur KFPV 2004 gewesen. In der endgültigen Verordnung ist sie dann aber doch enthalten. Wie kam es zu dieser Entwicklung? - Welche Koronarstents genau sollen mit diesem ZE abgedeckt werden? - Etwa auch die des Modellversuchs der TK? - Dies wäre zweifellos etwas pikant.

    Grund der Nachfrage: Gesonderte Kostenübernahmeanträge der KH sind gerade en vogue.

    Gruß
    Dieter Rajic
    MA einer KK

    Gruß
    Dieter R
    MA einer KK