Liebe Kodierfans,
was sagt Ihr zu der Liste mit "pflegerelevanten" ICD´s des deutschen pflegerates (siehe Link unter Neuigkeiten)?
Ich finde diese Liste (selbst als alte Fast-Krankenschwester mit einer klaren Vorliebe für die Pflege) ausgesprochen schwierig:
1. sind die Kodierregeln nicht eingebaut, ich muss also auf jeden Fall auch alle Schwestern in den Kodierregeln schulen (und ich schaffe ja nicht mal alle meine Ärzte).
2. Ist der Arzt für die Kodierung verantwortlich, er muss natürlich alles kontrollieren und zuletzt seinen Kopf hinhalten.
3. Hat die Pflege von der Verantwortung her "den Rücken frei", wird also eher mal ein bisschen mehr kodieren (vorstellbar wäre so eine ausführliche Liste für mich nur, wenn dann auch die Pflege für die von ihr dokumentierten Diagnosen die Verantwortung übernimmt, was ja auch sinnvoll ist.)
4. Sind Diagnosen gelistet, die ich nicht einmal allen Ärztten zutraue, sach- und fachgerecht zu diagnostizieren und zu kodieren, zum Beispiel die psychischen Störungen, deren Kodierung ich für Akutmediziner schon unglaublich schwierig halte.
Wir arbeiten intern mit einer Liste mit 50 eindeutig pflegerelevanten ICD´s, sortiert nach "Aktivitäten des täglichen Lebens". Da nach ATL´s schon seit Jahren unsere Pflegedokumentation läuft, war es problemlos einzuführen. Der Arzt muss trotzdem kontrollieren, aber da die Kodierregeln in die Liste eingebaut sind und ein paar interne Regeln auch nocht (zum Beispiel; Harnwegsinfekt: nur bei Keimnachweis; Ateminsuffizienz: nur bei Sauerstoffgabe) ist es nicht ganz so riskant.
Was sagt das Forum zu "Kurzlisten" mit über 160 Diagnosen und Listen mit über 600 Diagnosen? Welche Erfahrung habt Ihr in Euren Häusern mit eigenen Listen? Wie lang sind die eigenen Listen?
In Erwartung einer regen Diskussion
Patricia:besen: :besen: :besen: