Aufnahmegrund - Quickwert von 10%

  • Hallo Forum,
    zur Aufnahme führte ein Quickwert von initial 10%.
    Grunderkrankung: pAVK bei D.m.
    Keine Blutung etc.
    Welche HD kann ich hier wählen?
    Gruß,
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,

    eigentlich stellt sich für mich die Frage der Aufnahmeinidkation? Müssen Pat. mit zu niedrigem Quick (ohne Symptome) tatsächlich aufgenommen werden?

    Ansonsten käme vielleicht die T45.5 (\"Vergiftung\" durch Antikoagulantien) in Betracht.
    Alternativ (oder zusätzlich) kann vielleicht auch D68.3 (Hämorrhagische Diathese durch Antikoagulantien) kodiert werden.
    Zusätzlich Z92.1.

    Mal sehen, was sonst noch an Vorschlägen kommt...

    Grüße
    NiR

  • Zitat


    Original von Nichtraucher:
    Hallo Herr Schrader,

    eigentlich stellt sich für mich die Frage der Aufnahmeinidkation? Müssen Pat. mit zu niedrigem Quick (ohne Symptome) tatsächlich aufgenommen werden?
    Grüße
    NiR


    Hallo,
    ich hatte den gleichen Gedanken.
    Gruß,
    B. Schrader

  • Hallo,
    wenn der Patient nicht geblutet oder einen anderen Grund zur Aufnahme hatt,warum wurde er stationär aufgenommen.
    Marcumar in eigenanamnese ist eine unzulässige HD

  • Hallo und Guten Tag,

    bei einem Quickwert von 10 besteht IMMER die potentielle Gefahr einer spontanen Einblutung in Niere - Gelenke etc.
    Auch wenn zum Aufnahmezeitpunkt keine akute Blutung vorliegt würde ich den Patienten zur Beobachtung UND Therapie der Gerinnungstörung stationär aufnehmen. Sollte der Patient bei Nichtaufnahme Stunden später bluten hat der Krankenhausarzt ein medizinisches und juristisches Problem...
    Also : Z03.6 Beobachtung bei toxischer Wirkung etc.
    In gleicher Weise wird man beim MDK argumentieren bzgl. stationärer Aufnahme.

    Mit freundlichen Grüßen
    Bleiholder

  • Guten Tag miteinander,einen hab´ich noch:
    45 Jährige Patientin wird in der Inneren Abt. wegen Quick von 7% (INR 7.9)zur Anpassung der Marcumardosis und zur Quickanhebung aufgenommen.
    Anamnestisch gibt die Pat. verstärkte Menstruation an. Gyn. Konsil zeigt im Sono 2 Ovarialzysten.Verzicht auf Laparaskopie wegen zu niedrigem Quick.

    Verschlüsselt wurde die D68.3 als HD und die Hypermenorrhoe als ND, ebenso die Ovarialzysten. Kasse will Hypermenorrhoe als HD und D86.3 als ND.

    Danke für die Antworten.

    Dr. Thomas Bommes
    Leiter der Abt.f. Medizincontrolling
    Skt. Marienhospital Vechta
    FA f. Anästhesie/Intensivmedizin

  • Ich gehe mal davon aus, daß die Kasse keine Sarkoidose, sondern eher die Blutungsneigung als ND sehen möchte :d_gutefrage:

    Ansonsten sehe ich das ganz anders als die Kasse: Selbst wenn man mal annehmen möchte, daß auch die (unbehandelten) Ovarialzysten eine stationäre Aufnahme notwendig gemacht hätten, wäre hier ja wohl eher die hormonelle Störung aufgrund der Ovarialzysten (also letztlich die Zysten selber) als HD zu schlüsseln, da die Hypermenorrhoe lediglich Symptom ist.

    Kann man sich also allenfalls darüber streiten, was jetzt eigentlich die Ursache für die Hypermenorrhoe ist. Und dann sind wir schon wieder mitten in meinem Lieblingsgebiet der konkurrierenden Hauptdiagnosen.

    Womit die Diagnose als HD zu setzen wäre, die den größten Ressourcenverbrauch verursacht hat.

    Schönes Wochenende noch,

    N.

    :i_drink:

    \"Steinigt ihn, er hat ´Jehova´ gesagt!\"

  • Zitat


    Original von Bleiholder:

    bei einem Quickwert von 10 besteht IMMER die potentielle Gefahr einer spontanen Einblutung in Niere - Gelenke etc.
    Auch wenn zum Aufnahmezeitpunkt keine akute Blutung vorliegt würde ich den Patienten zur Beobachtung UND Therapie der Gerinnungstörung stationär aufnehmen.

    Guten Abend,

    auch auf die Gefahr hin, jetzt unsachlich zu wirken: schauen Sie mal in die Praxen der niedergelassenen Kollegen in Ihrem Umfeld. Wenn Sie all diejenigen Patienten mit einem Quick von 10 stationär aufnehmen würden, die dort so im Laufe der Zeit aufschlagen, müßten Sie vermutlich deutlich an Ihrer Bettenkapazität arbeiten.
    Etwas sachlicher: bei symptomlosem Laborbefund kommt immer auch die Kombination \"Sorgfältige Aufklärung, ggf. Vit. K-Gabe, Hinweise zur Wiedervorstellung bei gewissen Anzeichen etc.\" unter ambulanten Bedingungen in Betracht. Niemand wird Ihnen den Vorwurf machen, Sie hätten sich nicht gekümmert. Beschützendes Betrachten ist keine Indikation für die stationäre Aufnahme.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Der MDK hat in dem konkreten Fall die ICD D68.3 als Hauptdiagnose akzeptiert, weil die Hypermenorrhoe sowohl Folge des niedrigen Quickwertes als auch Folge der Ovarialzysten sein kann.Es liegen zwei konkurrierende Hauptdiagnosen vor, wovon der behandelnde Arzt eine wählen darf.Um die Kausalität von Hypermenorrhoe und hämorraghischer Diathese aufzuzeigen wurde hier die D68.3 als Hauptdiagnose akzeptiert.Da ich die Argumente der Forumsmitglieder aber im Wesentlichen teile, gehe ich davon aus, dass hier die besondere Konstellation, dass zwei Ursachen für eine Folge vorlagen,für die Akzeptanz der D68.3 als HD verantwortlich war.

    Dr. Thomas Bommes