Harnblasentamponade unter Antikoagulanzien-Therapie

  • :a_augenruppel:
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    wer kann mir bei der Kodierung helfen?

    Patient wurde nach TUTUR wegen einer Makrohämaturie aufgenommen.
    Gegen die Empfehlung unserer Urologen wurde nach der TUTUR Plavix appliziert.
    Nach Ausräumung der Tamponade und kontinuierlicher Harnblasenspülung, Gabe von Pamba und Plavix-Pause konte die Blutung konservativ beherrscht werden.
    Unsere Kodierung:
    HD: D68.3 Blutung unter Antikoagulanzien
    ND: N32.9 Harnblasentamponade
    + andere intern ND
    DRG: Q60A
    BWR: 1,2

    MDK Kodierung
    HD: N32.9 Harnblasentamponade
    ND: D68.3 Blutung unter Antikoagulanzien
    + andere intern ND

    DRG: L68Z
    BWR: 0,747

    Ich würde gern Ihre Meinung zur Kodierung lesen. Vielen Dank!!! :roll:
    Ihre Johanna

  • Guten Tag Johanna,

    hier befürworte ich die Kodierversion des MDK.
    Einerseits ist mit der Harnblasentamponade das Krankheitsbild exakter beschrieben als mit der D68.3.
    Andererseits bedingte ja nicht grundsätzlich die Blutung unter Antikoagulanzien die stationäre Behandlung, sondern die HB-Tamponade.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. Duck

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    Zitat


    Original von Johanna:
    Nach Ausräumung der Tamponade und kontinuierlicher Harnblasenspülung, ...


    Operative Ausräumung??
    Kodierung z.B. 5-570.4


    Zitat


    Original von Johanna:

    MDK Kodierung
    HD: N32.9 Harnblasentamponade
    ND: D68.3 Blutung unter Antikoagulanzien
    + andere intern ND

    DRG: L68Z
    BWR: 0,747


    Zitat


    Original von D. Duck:
    hier befürworte ich die Kodierversion des MDK.


    Ich nicht....


    Die Kodierung des MDK berücksichtigt überhaupt nicht die wichtige klinische Information: Komplikation nach med. Maßnahmen (OP und Medikamentengabe)


    N32.9 ist falsch,
    gemäß alphabetischem Verzeichnis: N32.8 Blutung Harnblasenwand


    War die Blasentamponade Veranlassung der Aufnahme, oder hat sie sich erst entwickelt
    (Plavix prä OP abgesetzt? Plavix Gabe vor/nach Aufnahme?


    Ohne Detailkenntnisse ist hier die Festlegung der Hauptdiagnose kaum möglich.



    Gruß
    E Rembs

  • :grouper:
    Guten Tag,
    die Wiederaufnahme nach TUTUR machte sich erforderlich, nachdem entgegen der Empfehlunge unerer Urologen vom Hausarzt bereits wieder Palxis appliziert wurde und der Patient eine postoperative Makrohämaturie im häuslichen Milieu erlitt.
    Nach Tamponadeausräumung und kontinuierlicher Harnblasenspülung, Gabe von Pamba und Plavix-Pausierung konnte die Blutung beherrscht werden.
    Ops-Kodes: 5-570.4, 8-132.2
    Vielen Dank für die bisherigen Hinweise!
    :sterne:
    Beste Grüße
    Johanna

  • Hallo,

    Makrohämaturie oder HB-Tamponade :d_gutefrage:

    War die Tamponade Grund der Aufnahme würden ich diese auch als HD sowie die HB-Blutung mit D63.8 als ND codieren. Kam es erst später zur Tamponade wäre die HB-Blutung mit D63.8 HD und die Tamponade ND.

    Gruß aus Berlin

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend,


    Vorbemerkung:

    Der Gutachter wählt den ICD Kode nicht korrekt
    Der Gutachter berücksichtigt die operative Prozedur bei der Gruppierung nicht.

    Facharzt für Urologie?
    Wo bleibt die Qualitätssicherung für Gutachter?


    Zur Ausgangsfrage:


    Aufnahme mit bestehender Tamponade,
    dann ist die Blasentamponade Hauptdiagnose.
    Ev. N99.8 zusätzlich als Nebendiagnose


    Gruß
    E Rembs

  • Guten Abend,wollte gerade ein ähnliches Thema wie Johanna plazieren.

    Blutung unter Marcumar Quick 10% mit Makrohämaturie. Therapie Spülkatheter über 4 Tage, Quickanhebung mit Konakion.
    Kodiert: HD HD D68.9 ND R31 (Hämaturie) da nach DKR die Makrohämaturie hier ein eigenständiges , wichtiges Problem darstellt.
    Einwände? Hier sind Urologen gefragt.
    Gruß
    codeman
    PS :Werte Johanna, bewegliche Smilies stören beim Lesen.
    Ich finde, sie sollten generell gestrichen werden. Das Forum ist doch kein Videoclip oder Teeniekommunikation. Sorry, ich bin zu alt for that.

  • Hallo Forum,
    wir codieren immer HD D68.3 Haemorrh. Diathese unter Antikoagulantien, egal ob mit oder ohne Tamponade. Das Hauptproblem ist immer die Blutung (mit Spülung, Koagulation, Konakion o. ä.).
    Die KKs monieren regelmäßig wegen des höheren CW, wir konnten sie aber bisher immer von der D68.3 überzeugen.

    urogert

  • Wie kann man denn die KK bzw. den MDK davon überzeugen, dass hier D 68.3 die Hauptdiagnose sein muss?
    Wir haben jetzt ein Gutachten des MDK bezüglich unstillbaren Nasenblutens unter Marcumar.
    Der MDK argumentiert nach DKR 1917d, dass bei unerwünschten Nebenwirkungen bei indikationsgerechter Einnahme der krankhafte Zustand zu kodieren ist.
    Ist es vielleicht möglich hier die KDR D002d zwei Hauptdiagnosen erfüllen gleichermaßen die Definition der Hauptdiagnose als Argument anzuführen.
    Denn es wird sowohl das Nasenbluten behandelt, als auch eine Umstellung der Marcumartherapie durchgeführt.
    Und m.E. wäre der Patient sicher auch nicht stationär geblieben, wenn \"lediglich\" eine Blutung vorgelegen hätte.
    Mit bestem Gruß
    Nastie