Knochenmark-Biopsie mit oder ohne??

  • Hallo Forum,
    da ich in der Suchfunktion nur vage Antworten fand, hier ein wiederkehrenden Problem:
    \"klassische\" Knochenmarkpunktion (Stechen und Knochenmarkaspiration) kodieren wir mit 1-424 ... ohne Inzision (auch wenn gelegentlich ein Hautschnitt gemacht wird)
    Wenn bei diesen kein Material gewonnen werden kann, wird eine Beckenkammbiopsie durchgeführt, bei der nach größerem (tieferem) Hautschnitt ein Knochenzylinder mit Knochenmark gewonnen wird: 1-503.5 ... mit Inzision.
    Da letzeres u.U. gruppierungsrelevant ist, wird dieser OPS vom MDK nicht anerkannt.
    Müßte für 1-503.5 ein Stück Knochen herausgeschnitten werden oder dieser (und nicht das Mark) das Objekt der Begierde sein???? Oder wie?

    :sterne:

    Vielen Dank schon mal für erhellende Worte...

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Hallo Zierold,
    mit welcher Begründung will denn der MDK die OPS 1-503.5 nicht anerkennen und welche Alternative biettet der MDK. Oder ist es der versucha aus der \"Hüfte\" zu schiessen wie Karl May? Vielleicht will der MDK auch nur den Zylinder sehen und sich diesen an die wand nageln :totlach: :i_baeh: .
    Gruß aus Aachen

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Herr Schulz,
    der MDK will wahlweise 1-424 oder 1-480.5
    Eine Begründung gibt es dazu nicht :totlach: :i_baeh:
    Die kann ich nur zwischen den Zeilen lesen: weils weniger Geld kostet!!! :erschreck:

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Guten Morgen Frau Zierold,

    ich denke einmal, dass sich der MDK an die Konsentierte Kodieremfehlung Nr. 12 der SEG 4 anlehnt.

    Dort steht \"bei einer perkutanen Biopsie am Knochenmark wird nur ein kleiner Hautschnitt angelegt. Die eigentliche Biopsie am Knochenmark erfolgt durch Punktion. Nach den Exclusiva 1-50 bis 1-58 reicht ein Hautschnitt alleine nicht aus, um einen Inzisionscode anzugeben. Der Inzisionscode kann nur angegeben werden, wenn das Zielorgan operativ freigelegt wird.\"

    Wieso Ihnen der MDK das vorgenannte nicht mitteilt, kann ich nicht nachvollziehen.

    Viele Grüße aus dem bewölkten Hessen

    K.-H. Hormel

  • Hallo Frau Zierold,

    nachdem ich nochmals alles gelesen habe und in mich gegangen bin, den \"Zaiß\" und die DKR zu Hand genommen habe, finde ich ist die Kodierung mit 1-503.5 korrekt. Der Hautschnitt und der Zylinder sind entnommen und auch das \"Organ\" freigelegt worden ( Hormel). Die Begründung kann nicht einfach nichts sein. Beim MDK arbeiten Mediziner die hier nicht nach dem \"Bauchgefühl\" arbeiten können. Oder es ist wirklich wie bei Karl May.
    :d_niemals:
    Hier finde ich sollte man den MDK bitten bei einer solchen Biopsie einmal selber anwesend zu sein. Vielleicht geht dem einen oder andern ein :sonne: \"Licht\" auf.

    Grüße aus dem Wolken bedeckten Aachen

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo,
    die Ursache für diese Diskussion liegt nur im Ergebnis der DRG Zuordnung.

    Wir hatte selbiges Problem an einer anderen Lokalisation:

    siehe hier

    Wird sich leider auch 2007 wohl nicht ändern.

    Gruß und Kraft

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo MiChu,
    ich glaube auch das im Jahr 2007 so einiges wie im Jahr 2006 bleibt aber man sollte sich gegen MDK-Urteile auch mal wehren und diese nicht einfach als gegeben hinnehmen.

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Schönen guten Tag Frau Zierold,

    Zitat

    Original von D.Zierold:
    ...oder dieser (und nicht das Mark) das Objekt der Begierde sein???? Oder wie?

    Dam Wortlaut nach:

    OPS 1-503: Biopsie an Knochen durch Inzision
    OPS 1-424: Biopsie ohne Inzision am Knochenmark

    könnte man das so interpretieren.

    Ich wünsche dennoch einen schönen Tag

  • Guten Morgen Herr Schaffert,

    Der Weg über die Texte zum OPS führt dann aber in die Diskussion um 1-480 \"Biopsie an Knochen ohne Inzision\" (Murmeltiertag?). Diese genauso wenig erfreuliche Diskussion führe ich gerade. Bleibt wieder die Frage, dann ist die Nutzung eines Skalpells eine Inzision.

    Gruß

  • Schönen guten tag ben-ch!

    Der Schluss aus den Schlüsseltexten ist folgender:

    Für die Knochenmarksbiopsie (Fragestellung: Blutbildungsstörung/Bluterkrankung u. ä. ) gibt es überhaupt nur den Schlüssel ohne Incision. Für die Knochenbiopsie (Fragestellung: Pathologischer Knochenprozess) gibt es Schlüssel mit Incision (Präparation) und ohne Incision (z.b. Punktion unter DL).

    Die Formulierung \"Incision\" ist und bleibt jedoch Interpretationsbedürftig. Streng genommen ist eine Incision tatsächlich bereits ein kleiner Einstich mit dem Skalpell in die Haut.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo alle miteinander,

    ich habe auch längere Zeit dieses Problem gewälzt und bin nach Beiträgen hier im Forum von 2003 ( Autor Herr \"Graf\"- siehe dort) zum Fazit gekommen, dass die isolierte Knochemmarksbiopsie 1-424 (gibt es nur ohne Inzision) bei isolierter Punktion des KM durch den Knochen verwendet werden soll.

    Die 1-48 hat ein Exclusivum : Biopsie am Knochenmark aber für die Knochenstanze zur Histologie ist die 1-480.5 gerechtfertigt. / Kapitel 1-40... 1-49 enthält Inclusivum: Stanzbiopsie.

    bezüglich der \"Inzision\" halte ich es auch für übertrieben den Skalpell- Stich als Inzision zu beurteilen, strenggenommen korrekt, aber wie in den Empfehlungen SEG zur Mammabiopsie wohl übertrieben.

    Die Diskussion Inzision vs. Stciinzision erinnert mich an unsere Meinungen zur Thoraxdrainage a la \"Ritter\"

    Mfg

    Uwe Neiser