Berechnung von Beatmungsstunden

  • Hallo liebes Forum,

    nach vielem Lesen und Lernen im Forum habe ich heute auch mal eine Frage an alle , die es wissen könnten.
    Ein Patient der sich bei uns auf der Intensivstation befand war nachts an ein Heimbeatmungsgerät angeschlossen, tagsüber mit Tracheovent versorgt. Es handelte sich um kein Weaning. Der Patient ging anschließend zur Reha. Wie werden in diesem Fall die Beatmungszeiten korrekt berechnet?
    Danke für hilfreiche Tipps und auch alle bisherigen Klarstellungen.

    Gruß Itzmie

  • Hallo Itzmie,
    ... wenn kein Weaning, dann klingt es nach \"intermittierender Beatmung\" --> siehe DKR 1001f, S. 100 oben \"Bei einer/mehreren Beatmungsperioden...\".
    Obendrein würde ich mal prüfen, ob die ITS das Heimbeatmungsgerät relevant bedient hat, SBH - Bestimmungen und ähnliches, also Standard Beatmungstherapie. Ich habe es auch schon erlebt, dass in der Kurve stand: \"Pat. an der Heimbeatmung, Einstellung und Wartung durch Service-Fairma XY\" --> dann ist es halt nix mit der Beatmung:-(.

    VG UH

  • Hallo Itzmie,

    siehe SEG No. 146. Dies sollte auch zu ihrem Fall passen. Aber warum das Heimbeatmungsgerät auf ihrer Intensivstation und war das Personal - siehe UH - eingewiesen und durfte das Greäte bedienen ( MPG ) ? :d_gutefrage: :d_pfeid: :a_augenruppel:

    Berechnet werden die tatsächlichen Stunden.

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Itzmie,

    Patient auf Intensivstation und beatmet (Luft maschinell in die Lunge gepresst).
    Ich glaube nicht, dass auf einer Intensiv die Firma das Gerät bedient.
    Für mich sind die aktiv beatmeten Stunden zu addieren und abzurechnen.

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Hallo liebe Forumsnutzer,

    Danke für die Hinweise. Wenn man es auch schon vorher irgendwie geahnt hat, hilft es dennoch sehr Bestätigung zu erhalten.

    Einen schönen, sonnigen Tag Ihnen allen,

    :sonne: Itzmie

  • Hallo UH
    Ihr Kommentar: \"...Einstellung und Wartung durch Service-Fairma XY\" --> dann ist es halt nix mit der Beatmung\"

    halte ich doch für sehr zweifelhaft.
    Wer das Gerät bedient, ist letzlich egal. Selbst wenn z.B. die Angehörigen das Gerät bedienen ist der klinikseitige Aufwand doch nach wie immens. Die Einstellerei an den Geräten ist dabei der geringste Aufwand.
    Daher sind die Beatmungsstunden am Heimbeatmungsgerät genau so zu berechnen, wie wenn der Pat. an einer Evita o.ä. angeschlossen ist.

    Viele Grüße
    J.Renkawitz

  • Hallo Herr Renkawitz,

    wenn man ihnen alle Tätigkeit an dem Respirator abnimmt und sie diesen nur als \"Ausstellungsstück\" stehen haben, bitte welchen Mehraufwand haben sie?

    \" Wer das Gerät letztendlich bedient ist doch egal.\"

    Mit ihrem Sicherheitsbeauftragten möchte ich nicht tauschen wenn die Bedienung von Medizinprodukten so entspannt gesehen wird.
    :a_augenruppel:

    Aber welchen immensen Aufwand haben sie denn noch anzubieten, wenn egal wer alles an dem Gerät und der Einstellerei machen kann, das Bett vielleicht?

    :d_gutefrage:
    Das würde ich bei ihnen dann auch noch mitbringen.

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Herr Schulz,
    Ihrer Schilderung entnehme ich, dass Sie noch nicht das zweifelhafte Vergnügen hatten, einen Intensivpatienten zu behandeln. Ich kann Ihnen gerne einmal den Behandlungsstandard \"Intensiv-Beatmungspatient\" zukommen lassen. Für uns sind die Überwachung bei Beatmungspatienten, BGA, Monitoring, Versorgung und Überwachung der Atemwege, Gerätereinigung und Schläuche usw. der Aufwand, der eine Kodierung von Beatmungsstunden rechtfertigt, auch wenn das Gerät nicht von Klinikpersonal bedient wird.
    Viele Grüße
    J.Renkawitz

  • Hallo Herr Renkawitz,

    das zu einer Behandlung eines Intensivpatienten mehr gehört als nur zusehen, ist mir bewußt.
    Nach jetzt 17 Jahren Berufserfahrung in Intensivmedizin und Anästhesie weiß ich wie ein Intensivpatient aussieht, was er braucht und ganz wichtig wie dieser zu versorgen ist!
    Was mich an ihrem Beitrag stört ist die egal Stimmung wenn es um die Dokumentation der Beatmungsstunden geht. :a_augenruppel:
    Der Satz \" Wer das Gerät bedient ist letzlich egal.\" :d_pfeid: stört mich. Da sie einen Behandlungsstandard haben, sollte es ihnen nicht egal sein wer, was, wann und wie an ihren Patienten macht.
    Auch wenn die Einstellerei das geringste des Aufwandes ist - ihrer Meinung nach.

    Aber haben sie mit der Seite der Beatmung nichts zu tun so muß man sich nochmals fragen: Welchen Aufwand hatten sie mit den Beatmungsstunden?\"

    Ihr Angebot mir ihren Standard zu kommen zulassen würde ich gerne eingehen und mich bereits jetzt für die Übersendung bedanken.
    MfG Stefan Schulz

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Schönen guten Tag die Herren Renkawitz und Schulz,

    ihr streitet Euch um eine Frage, die bei der Beatmung keine Rolle spielt! Die Forderung nach einem Aufwand steht in der DKR D003 Nebendiagnosen, bezieht sich also zunächt nur auf die Nebendiagnosen.

    Die Beatmungszeit ist keine Nebendiagnose, sondern ein eigenes Kriterium und DKR 1001f wie folgt definiert:

    Zitat

    Maschinelle Beatmung („künstliche Beatmung”) ist ein Vorgang, bei dem Gase mittels einer mechanischen Vorrichtung in die Lunge bewegt werden. Die Atmung wird unterstützt durch das Verstärken oder Ersetzen der eigenen Atemleistung des Patienten. Bei der künstlichen Beat­mung ist der Patient in der Regel intubiert oder tracheotomiert und wird fortlaufend beatmet. Bei intensivmedizinisch versorgten Patienten kann eine maschinelle Beatmung auch über Mas­ken­systeme erfolgen, wenn diese an Stelle der bisher üblichen Intubation oder Tracheotomie eingesetzt werden

    Ist diese Definition erfüllt (in der - abgesehen von der Voraussetzung der Intensivbehandlung bei Maskenbeatmung - nichts weiter von dem Aufwand steht) ist die Beatmungszeit zu erfassen und anzugeben.

    In Bezug auf den Umgang mit dem Medizinproduktegesetz muss ich Herrn Schulz jedoch im Grunde zustimmen (wenn man es auch weniger zynisch hätte ausdrücken können)

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Guten Tag zusammen,

    @ Hr. Schaffert:
    Ich finde schon dass es einen Unterschied macht, ob die abrechnende Klinik die Beatmung durchgeführt hat oder ob der Patient seine \"Therapie\" selbständig weiterführt.

    Ich stimme Ihnen zu, dass die frage nach dem Aufwnad hier nicht zählt, vielmehr geht es um die Frage - wurde die Massnahme von der Klinik durchgeführt?

    Und wäre dann der Kode für die Einstellung Heimbeatmung grundsätzlich nur ein Zusatzkode? Da kann ich mich ganz anderslautende Threads in diesem Forum erinnern.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch