Liebes Forum,
ist es Ihrer Meinung oder Erfahrung nach korrekt und möglich, neben dem ZE Palliativmedizin auch die multimodale Schmerztherapie (8-918)zu kodieren?
Mir liegt ein MDK Gutachten vor, in dem behauptet wird, das schließe sich aus.
Gruß aus Hamburg,
Jan Cramer
Hallo,
laut MDK-Gemeinschaft / MDS eindeutig ja, siehe Kodierempfehlung 167
http://www.mds-ev.net/system/drg_sch…0821_Nr_167.pdf
Gruß, J.Helling
Hallo Herr Cramer,
ich denke auch, das sich das ausschließt:
Unsere Therapiekonzepte von Palliativ und Schmerztherapie unterscheiden sich allerdings, so dass wir nicht in die Versuchung kommen.
Zumal für ZE Palliativ gefordert wird, das andere Therapien ausgeschöpft sind (eben palliativ...) und die multimodale Schmerztherapie auf eine Wiederherstellung abzielt.
Die Therapiearten ähneln sich zugegebenermaßen.... :a_augenruppel:
Hallo,
Empfehlung 167 ist ja mal interessant: Komplex-Behandlungen können parallel kodiert werden, wenn die Bedingungen erfüllt sind. Hingegen - Achtung Dauerbrenner - sollen \"einfach\" Therapien (Lagerungsbehandlung) gar gleich in der DRG \"Beatmung\" enthalten sein.
Jedenfalls hätte ich keine Skrupel, das bei Vorliegen der Voraussetzungen parallel zu kodieren. Man würde ja auch Intesivmedizinische Komplexbehandlung und Schlaganfall oder Intensiv und Schmerz parallel kodieren. Es schliesst das eine das andere nicht aus - jedenfalls gibt es im Katalog keine Ausschlüsse.
Viele Grüße
P. Dietz
Vielen Dank für Ihre Antworten.
Dass zwei KOmplextherapien parallel zu kodieren sind, ist ja schon recht hilfreich.
Nun sind im Beispiel zwei andere Therapien gemeint, die aber immerhin auch eine Teilschnittmenge haben können.
Ich sehe es auch so, dass solange die Kriterien erfüllt sind, kodiert werden darf.
Alles andere fällt wohl wieder in die Kategorie Märchen und sagen...
Viele Grüße,
Hallo Forum
Im Zusammenhang mit paralleler Abrechung habe ich folgende Frage:
Aufnahme des Pat. mit Bronchial-Ca zur Chemotherapie. Chemo wird auch durchgeführt. Im gleichen Aufenthalt wird der Pat. auch palliativmedizinisch versorgt.
Der MDK erkennt den OPS 8-982.- nicht an.
Begründung:
„Zusammenfassend handelt es sich um Leistungen einer onkologischen Versorgung aber nicht um Palliativmedizinische Komplexbehandlung im Sinne des OPS 8-982.-„
Gibt es Häuser in denen diese Kombination keine Probleme macht?
Guten Tag,
Original von MiChu:
Der MDK erkennt den OPS 8-982.- nicht an.
Begründung:
„Zusammenfassend handelt es sich um Leistungen einer onkologischen Versorgung aber nicht um Palliativmedizinische Komplexbehandlung im Sinne des OPS 8-982.-„
8-982 Palliativmedizinische Komplexbehandlung
Hinw.: Mindestmerkmale:
• Aktive, ganzheitliche Behandlung zur Symptomkontrolle und psychosozialen Stabilisierung ohne kurative Intention und im Allgemeinen ohne Beeinflussung der Grunderkrankung von Patienten mit einer progredienten, fortgeschrittenen Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung unter Einbeziehung ihrer Angehörigen und unter Leitung eines Facharztes mit der Zusatzweiterbildung Palliativmedizin
Möglicherweise ist dem Gutachter nicht bekannt, dass es auch eine palliative Chemotherapie (ohne kurative Intention) gibt, die das Ziel verfolgt Beschwerden und Schmerzen des Patienten (fortgeschrittener Tumor) zu lindern
(siehe hierzu z.B. Aulbert, Lehrbuch der Palliativmedizin S. 279-301, 1997)
siehe auch:
Bronchialkarzinom
.... In Stadium IV ist eine palliative Chemotherapie einer supportiven Therapie überlegen
Der Internist Vol 44, Supplement 1 / Juni 2003
Nur am Rande:
Palliativmed. / onkologische Fortbildung bei MDK Gutachtern (Westfalen-Lippe 2007)
Siehe Auswahl der besuchten Veranstaltungen ab Seite 23
http://www.mdk-wl.de/fileadmin/user…2007_gesamt.pdf
Gruß
Eberhard Rembs
