Liebes Forum,
Wochen nach einem herzchirrugischen Eingriff wird ein Patient in unsere Plastische Chirurgie mit einer sek. Wundheilung mit Defektbildung und Osteomyelitis am Sternum eingewiesen. Es erfolgt im ersten Eingriff eine Materialentfernung und ein Debridement. Im zweiten Eingriff erfolgt die Defektdeckung mit einem Pectoralislappen.
FRAGE: Welches ist die Hauptdiagnose dieses Falles, welches sind mögliche Nebendiagnosen ?
Plast.Chir. OP wg. Postop. Wundheilungsstörung nach Herzchir. Eingriff
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Hallo Ramsold,,
Aufnahmediagnose ist die Sternumosteomyelitis (M86.18)
Als Nebendiagnose die Z47.0 und ggf ein T --.-- Kode als Zeichen der Komplikation nach einem Eingriff
mfg
mare
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Hallo Ramsold,
ganz so einfach würde ich es nicht sehen.
Es tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe. Die Sache ist mir schlicht unter die Räder gekommen.
Erst einmal ist es eine Komplikation nach Herz-OP – welche??? – das bedeutet T82.ff oder wenn nichts passt T81.ff. Dann geht es weiter: Osteomyelitis nach Sternum-Osteotomie mit Implantat also für diese Komplikation T84.6 zur Erkrankung M86.18 (8 und nicht 1, da die Grenze das Sternoclavikulargelenk ist). HD wäre dann die Osteomyelitis.
So würde ich es machen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Winter
Berlin -
- Offizieller Beitrag
Hallo,
es ist nach der DKR D002 zu kodieren und somit spezifisch bezüglich der Störung nach med. Maßnahmen. Wenn eine Osteomyelitis vorliegt und dies das Hauptproblem ist, dann ist der entsprechende M-Kode zu nennen. Dann erst in Ergänzung der T-Kode und nicht anders herum).
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Hallo,
also ich hätte die T81.4 als HD genommen, da die Wundheilungsstörung der Grund ist, weshalb der Pat. kommt und was primär gehandelt wurde. Sind Wundheilungsstörungen und Osteomyelitis gleichwertig im Aufwand, so ist die Diagnose mit dem größten Aufwandverbrauch zu nehmen.
Geht man nach dem Kausalkettenprinzip, was man mit Vorsicht tun sollte (lieber mit Logik), dann könnte man auch sagen, ohne Infektion keine Osteomyelitis, ohne Herz - OP keine Wundinfektion und ohne z.B. KHK keine Herz - OP usw.. Dann kommt man nie zu einem Ergebnis. Die Osteomyelitis würde ich dann als ND nehmen.
Liebe Grüße, KODI79 -
Hallo an alle,
in meiner aktiven kardiochirurgischen Zeit haben wir bei Vorliegen der Ostemyelitis, diese auch als HD genommen, besonders wenn die Aufnahme speziell zur Sanierung und plastischen Versorgung erfolgte.
Mfg
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Hallo KODI79,
und wenn man die Kausalkette weiterführen möchte, gäbe es ohne Nikotin keine KHK .......
In der Tat ist die Osteomyelitis die HD. Die äußerlich erkennbare Wundinfektion ist meist nur die Fistelöffnung, ausgehend vom Knochen. Und selbst wenn es über eine Wundinfektion zu einer Osteomyelitis kommen sollte, ist letzteres die spezifische Diagnose!MfG
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- Offizieller Beitrag
...um die Diskussion um die Kausalkette abzukürzen: Es wäre die eigene Geburt anzugeben. Diese ist Grund allen Übels.
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... und um sie auf die Ursache zurückzuführen: die Zeugung. Es war nämlich mein Vater, der meine Geburt verursacht hat. Wir landen bei Adam und Eva und folglich unserem Schöpfer und Gott. Dem wollen viele die Schuld für alles Üble zuweisen.
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Hallo Ramsold,
nun sollten wir wieder zum Thema zurückkehren.
Die T81.4 als HD ist sicherlich falsch. Die HD wird nach „Analyse“ festgelegt.
Die Kausalitätskette ist eindeutig. Komplikation nach Herz-OP, wobei Sie leider nicht geschildert haben, worin die Herz-OP bestand. Dies würde die Entscheidung zwischen der T82 und T81 leichter machen, denn die T81 ist stets den Exclusiva bei T81 und hier auch denen der T81.4 unterworfen.
Wenn eine Osteomyelitis vorliegt und diese die Ursache für die Aufnahme ist, ist diese auch die HD. Nach DKR D005d ist die Ursache also die implantatbezogene Infektion (T84.6 hier infolge des komplexen Geschehens – sonst wäre nämlich nur die T84.6 als ND anzugeben - in Verbindung mit der Herz-OP also T82 oder T81) als ND anzugeben. Wäre es keine Osteomyelitis sondern „nur“ eine Wundheilungsstörung, müsste die infizierte Schicht (z.B. Muskel M60ff/Haut Lff) usw. als HD zum passenden T8er Code als ND herhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Winter
Berlin -
Hallo Herr Winter,
um mal jetzt etwas vom Thema abzukommen, interessiert mich doch die angesprochene Problematik T82 vs. T81.
Da die tiefe sternale Wundinfektion mit oder ohne Osteomyelitis eigentlich fast nie durch die Implantate am Herzen (Klappen etc.) bedingt ist, halte ich die T82 für diese Fälle für extrem unwahrscheinlich. Hier würde doch eher eine Prothesenendokarditis oder ähnliches bis zur Sepsis resultieren.
Allerdings ist die Frage nach der T84.2 als Differenzierung zur T81.4 relevant, da ja eine instabile Sternumosteosynthese (Drahtcerclagen) oft mit der Wundinfektion einhergeht.Aber, wie gesagt, das hat mit der ursprünglichen Frage wenig zu tun.
Mfg
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