Frage zur aktuellen MDK Prüfung

  • Liebe Kollegen,

    es geht hier nicht ums Wagen und Ausprobieren. Wenn Sie eine Herzinsuffizienz haben mit entsprechendem Aufwand, dann ist diese zu codieren. Alles andere wäre der Weg in das Biegen der Regularien. Ihre Idee finde ich schlecht.
    Ich kann hier auch der Darstellung von Herrn Rembs nicht folgen. Die im Beispiel 6 dargestellte Mehrfachkodierung hebelt ja nicht den Grundsatz aus, daß eine Nebendiagnose nur dann codiert werden darf, wenn sie Aufwand verursacht hat.

    Gruß

    Croc.

  • Hallo liebes Forum,

    auch wenn der Pleuraerguss wohl ein ewiges Reizthema zu sein scheint möchte ich dennoch meinen Kommentar dazu abgeben.
    Es ist doch beachtenswert, dass 2 Kodes für den Pleuraerguss zur Verfügung stehen.
    Die J90 bedarf sicherlich der Nebendiagnosendefinition, auch wenn ich der Meinung bin, dass es übertrieben ist gar eine Punktion als Ressourcenverbrauch zu verlangen.
    Die *J91 ist aber extra als Sekundärdiagnose benannt und auch im Grouping extra gewichtet. Damit dient sie doch zur näheren Beschreibung der vorangestellten Primärdiagnose und wird natürlich entsprechend dieser Diagnose auch behandelt.
    Hier einen gesonderten Ressourcenverbrauch zu verlangen scheint mir absurd. Damit dreht man meines Erachtens das ganze System von unten nach oben.
    Ich erwarte natürlich kontroverse Meinungen.

    Grüße aus dem weißen Süden
    Elsa

  • Hallo,
    nur damit kein falscher Eindruck entsteht. Mein Vorschlag sollte das Ganze karikierend auf die Spitze treiben.
    Vielleicht sollte ich solche Posts besser kennzeichnen :rotwerd:

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Liebes Elsa,

    zum Vergleich schauen wir uns die mit vielen Sternen arbeitende Kodierung beim Diabetes mellitus an. Dort steht u.a.: \"Des Weiteren ist für die Kodierung von Bedeutung, wie viele Komplikationen des Diabetes mellitus vorliegen, und ob diese die Nebendiagnosendefinition erfüllen.\"
    Und etwas weiter unten: \"Außerdem ist ein Kode für die Manifestation anzugeben, sofern diese die Nebendiagnosedefinition erfüllt.\"
    Und dann ist bei einem Symptom wieder die eigenständige, wichtige Problemlösung gefragt, um es als ND zu adeln.

    PS.: Der Schweregrad der Herzinsuffizienz läßt sich mit den Endziffern 1-4 darstellen.

    Gruß

    Croc.

  • Guten Abend allerseits,

    als Internist muss ich sagen, dass der Pleuraerguss zumeist Zeichen einer Rechtherzinsuffizienz ist, also I50.01, hier lässt sich im Gegensatz zur Linksinsuffizienz kein Schweregrad codieren.
    Nicht jede Herzinsuff. führt automatisch zu einem Pleuraerguss, und so denke ich ist die J91 ein geeignetes Mittel, den Schweregrad zu dokumentieren. Zumal durch Kontrolle (z.B. Sono) ja tatsächlich ein zusätzlicher Aufwand entsteht, und auch bedingt durch die schwerere Erkrankung eine längere Verweildauer. Die DKR mit den \"abnormen Befunden\" bezieht sich m.E. eher auf Dinge, die so am Rand gefunden werden, so wie die erhöhte gGT im Beispiel in den DKR, die aber keinerlei Einfluss auf die Behandlung haben. Das ist aber bei einem Pleuraerguss sicherlich nicht der Fall.

    mfg

    MR

    OKIDOCI 8)

  • Hallo liebe Forummitglieder,

    auch wir hatten bisher oft Diskussionen mit dem MDK bezüglich der Akzeptanz des Pleuraergusses.
    Bisher hatte der MDK stur eine Pleurapunktion gefordert bzw. argumentiert, dass der Pleuraerguss ein Symptom der Herzinsuffizienz ist und somit kein eigenständiges Symptom.

    Sehr häufig setzen wir in der Pleuraergusstherapie das Diuretikum Torem ein. Im Anwendungsgebiet zu Torem steht u. a. \"Ergüsse aufgrund einer Herzinsuffizienz\".

    Wenn wir dies in unserem Widerspruchschreiben dem MDK gegenüber darlegen wird es ohne weiteres \"Meckern\" akzeptiert.

    Gleiches findet sich im Übrigen auch im Anwendungsgebiet bei Unat.

    Sonnige Grüße

  • Hallo Frau Kodifine,

    herzlichen Dank für diese sehr interessante Info!
    Da auch wir immer wieder die hier diskutierten Probleme haben, werden wir zukünftig gemäß Ihrer Mitteilung Torasemid statt Furosemid einsetzen.
    Freundliche Grüße von der leider nebelig-trüben Waterkant.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • Hallo Lunge,
    brauchen sie nicht, da 2010 das Symptom wie eine ND behandelt wird und demzufolge nach meiner bescheidenen Meinung jegliches Diuretikum als therapeutische Ressource in Betracht kommt (ein Medikament kann ja für mehrere Indikationen kodiert werden).

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    Zitat


    Original von E_Horndasch:
    \"......jegliches Diuretikum als therapeutische Ressource in Betracht kommt (ein Medikament kann ja für mehrere Indikationen kodiert werden).\"


    Ihr Wort in MDK´s Gehörgang :d_zwinker:
    Allerdings: Wegen der doch laut Fachinfo unterschiedlichen Indikationen von Torasemid und Furosemid ist der Vorschlag von Kodifine soooo schlecht nicht - wir werden mal beide Varianten ausprobieren und abwarten, was unsere MDKs dazu sagen werden. Bei Bedarf werde ich berichten!

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • Sehr geehrtes Forum,

    wir haben gerade bei uns eine Diskussion zum Thema *J91 oder auch *D63.0. Es geht darum, dass wir Sterndiagnosen auch ohne Aufwand, wenn diese vorhanden sind, zum vollständigen Abbilden der Diagnose, immer mit angeben können. Dies sei so im Regelwerk Band 2 beschrieben. Ich sehe dies nur bei Kreuz-Stern-Kodierung als gerechtfertigt. Wie sehen Sie das?

    Liebe Grüße und einen schönen ersten Advent.

    winni