Wider das politische Getöse einiger Krankenkassen

  • Guten Morgen,

    im Gesundheitswesen gilt weitverbreitet (auch in vielen Krankenhäusern):

    Frage auf keinen Fall jemanden, der sich damit auskennt.
    Fakten schaffen nur Unsicherheit beim Beharren auf dem eigenen Standpunkt.

    Beste Grüße - NV

  • Guten Morgen,
    außerdem ist es in jeder politisch verantwortlichen Position wertvoll, wenn man hinterher wahrheitsgemäß sagen kann, man hätte es nicht gewußt! (Siehe auch Edmund Stoiber vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss!)

    Viele Grüße

    Michael Bauer :)
    Krankenkassenbetriebswirt

  • Hallo,

    das habe ich auch gedacht, es werden nun zum Ausklang des Jahres Sanktionen gegenüber den Kh gefordert...
    Unter anderem wird als Abrechnungsfehler die Verweildauer genannt, ich hoffe nur, dass irgendwann die ugvd abgeschafft wird, dann würden die Zahlen dersog. Abrechnungsfehler schnell beheben...

    http://wirtschaft.t-online.de/gesetzliche-kr…_43857942/index

    Ps. Besonders nett ist bei dem dass von zu langer Verweildauer gesprochen wird, aber auf dem Bild ein intensivversorgter Patient zu sehen ist.
    Daran sieht man, dass man aussenstehenden Personen das System oder die Problematik nicht erklären kann...

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,


    heute in den news
    in der 20 Uhr Tagesschau

    siehe auch spiegel online von heute

    …\"Zwei von fünf geprüften Rechnungen sind fehlerhaft\", heißt es beim Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)…

    …Einsparvolumen von 1,02 Milliarden Euro
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz…,736867,00.html


    bei der Bahn kann man zur Zeit sehen, was passiert wenn nach Vorgaben der Betriebswirte nur noch gespart wird und
    Mystery Customer tätig werden…

    \"Es macht sich jetzt bemerkbar, dass man geglaubt hat, man könne sich das eine oder andere an der Reserve sparen.“

    http://www.welt.de/wirtschaft/art…was-faehrt.html


    Aktuell: aus dem Fachblatt apotheken umschau:

    Wichtigster Weihnachtswunsch der Deutschen: mehr Harmonie.


    Gruß
    Eberhard Rembs

  • Hallo zusammen
    erstaunlich ist für mich, was die DKG tut. -> Nichts was in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
    Das die Statistiken und Zählungen der Krankenkassen fehlerhaft sind, wurde hier schon oft diskutiert ( z.B.:mindestens 2 von 5 als fehlerhaft beanstandete Rchungen müssen im anschliessenden Verfahren doch als sachgerecht beurteilt und vollständig bezahlt werden).
    Aber entweder scheint das keinen in der Presse/Öffentlichkeit zu interessieren, oder es bleibt beim Gesamteindruck: Wer durch Fehlinformationen die geschickteste Öffentlichkeitsarbeit macht, hat die Meinungsführerschaft.

    trotzdem Allen eine gute Zukunft

  • Schönen guten Tag allerseits!

    Zitat


    Original von ERembs:
    Aktuell: aus dem Fachblatt apotheken umschau:

    Wichtigster Weihnachtswunsch der Deutschen: mehr Harmonie.


    Anstatt mit Aufwandspauschale und der geforderten \"Fehlerpauschale\" der Patientenversorgung immer mehr Geld zu entziehen und anstatt durch gegenseitige öffentliche pauschale Vorwürfe das Vertrauen in die Vertragspartner (nicht nur das gegenseitige Vertrauen, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in das System) zu untergraben, finde ich es an der Zeit, das MDK-Verfahren grundsätzlich zu reformieren.

    Dabei halte ich die folgenden Grundsätze für wesentlich:

    • Das Grundinteresse beider Parteien ist die Sicherstellung einer guten medizinischen Versorgung der Patienten/Versicherten. Dazu gehört sowohl die Leistungsfähigkeit der Versorgung und das Vertrauen in die Leistungserbringer zu erhalten, als auch der verantwortungsvolle Umgang mit den Geldern der Versicherten und die Finanzierbarkeit des Systems.
    • In diesem Sinne ist es im Interesse der Krankenkassen, Rechnungen die ihnen auffällig erscheinen, zu prüfen.
    • Gleichzeitig ist es im Interesse der Krankenhäuser, das die erbrachten Leistungen im Rahmen des vorgegebenen Abrechnungssystem so gut wie möglich refinanziert werden.
    • Beide Partner verdienen Respekt für Ihre Aufgaben. Sowohl das Interesse der Krankenkassen, als auch das der Krankenhäuser ist berechtigt. Veröffentlichungen und Positionen der Parteien, die eines dieser Interessen angreifen, schaden letztlich dem Grundinteresse.

    Was ich als Krankenhausmitarbeiter nicht verstehen kann, ist, das alle Krankenhäuser nahezu flächendeckend mit einer Prüfquote von ca. 11% überzogen werden. Gerade bei den großen Kassen kann ich nicht feststellen, dass die Ergebnisse der Prüfungen krankenhausbezogen in die Prüfaufträge einfließen. Daher befürworte ich eine generelle kassenbezogene Quotierung der Prüfung (aus meiner Sicht auf 5% Fälle einer Kasse pro Krankenhaus) bei gleichzeitiger Ausnahmeregelung für besonders auffällige Krankenhäuser.

    Ein weiteres Problem sehe ich in der Alternativlosigkeit des Sozialgerichtsverfahrens bei Streitfällen. Dies ist einerseits eine hohe Hürde für die Krankenhäuser (die jedoch mit den zunehmenden Verlautbarungen der Krankenkassen zu \"Falschabrechnungen\" immer niedriger wird), andererseits entstehen wieder zusätzliche Kosten, die der Patientenversorgung entzogen werden. Daher schlage ich eine vorgeschaltete neutrale Schlichtungsstelle vor.

    Eine Ursache für manche Prüfaufträge über die selbst der MDK mit dem Kopf schüttelt sehe ich darin, dass meines Erachtens derjenige, der das Prüfvolumen steuert, fast am wenigsten Aufwand damit hat, insbesondere dann, wenn ein Generalauftrag erteilt wird. Ich fordere daher, dass die Krankenkassen den Prüfauftrag definieren, die bezweifelten Diagnosen/Prozeduren bzw. Tage darstellen und den Streitwert benennen.

    Ich habe diese Punkte einmal in eine konkrete Formulierung gebracht, die ich hier einmal zur Diskussion stellen möchte:

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo,

    ich beobachte nun die Forderung der Krankenkassen nach Sanktionen gegenüber Kliniken bei Falschabrechnung mit großer Sorge.

    Sollte sich der Vorschlag durchsetzen, dann kann sich jeder Klinikmitarbeiter vorstellen wie die Zukunft wohl aussehen wird.
    Die Kliniken müssten dann reihenweise klagen, es müsste wohl eine Verstärkung der internen Revision erfolgen, somit auch immense Rechtsberatungskosten, zudem Aufstockung im MC. Man tut sich jetzt schon schwer gute und motivierte Mitarbeiter zur Kodierung oder im MC zu finden.

    Es würde seitens der Klinikleitung wohl ein riesen Druck gegenüber der Abrechnung aufgebaut, ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Berufsbild (MC, KDA, Patientenmanagement) dann zukünftig eine Anziehungskraft ausstrahlen könnte.

    Wir werden seh´n, wir werden seh´n....

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

  • Hallo,

    Zitat


    Original von PoltERGEIST:
    Man tut sich jetzt schon schwer gute und motivierte Mitarbeiter zur Kodierung oder im MC zu finden.

    das würde ich so nicht unterschreiben. Man kann gute Mitarbeiter finden, nur sollte man nicht glauben, dass die dann auch bereit sind für nen Appel und ein Ei zu arbeiten. Und, was ganz besonders wichtig ist: Die Arbeitgeber sollten mal etwas mehr in Ihre motivierten Mitarbeiter investieren. Und nicht nur jammern das irgendwelche Weiterbildungsmaßnahmen zu \"teuer\" sind.

    Aber das ist ein anderes Thema ?(

    Viele Grüße

    stellv. Leitung Medizincontrolling
    Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
    MDA

  • Hallo Papiertiger,

    was die Motivation betrifft stimme ich Ihnen vollends zu.
    Aber Sie wissen sicherlich wie in der Klinik in der jetzigen Lage ein Aufbau des sog. Wasserkopfes gesehen wird.

    Was nützt es da, wenn ich gut bezahlte und motivierte Mitarbeiter habe, im Gegenzug jedoch Schwestern und Ärzte die Gefolgschaft (Dokumentation, Straffung der Verweildauer) \"verweigert\"...

    Verweigert ist ein zu hartes Wort, finde derzeit kein besseres...
    Aber trotz hoher Bezahlung würde man sich gerade im ländlichen Raum mit gutem Personal schwer tun... Solche Stellen fallen eben nicht vom Baum.

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal