Kode 1-903 Diagnostik

  • Guten Morgen,
    ich habe eine Frage zum Diagnostik Kode. Wird die Zeit der körperlichen Untersuchung auch mit addiert?? Die körperliche U. wird in den Hinweisen nicht extra aufgeführt, dient aber doch auch der Diagnostik und z.B. auch dem Ausschluß von somatischen Ursachen. Gibt es da einen Unterschied zwischen Psychiatrie und Psychosomatik?
    Viele Grüße
    Suse

  • Hallo Suse!
    Auch bei uns sorgt 1-903 für diverse Diskussionen.
    Ich persönlich gehe davon aus, dass

    Zitat


    [*] Ausführliche Differentialdiagnostik
    [*] Komorbiditätsdiagnostik


    durchaus die körperliche Untersuchung umfasst.
    Ganz klar nicht zum Code gehören mMn jedoch größere Untersuchungen wie Sonographie, MRT usw.

    Viele Grüße,
    bgohr.

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

  • Hallo allerseits,

    durch Ihre Diskussion angeregt, habe ich nochmals die Originalstelle beim DIMDI nachgelesen.

    •Multidisziplinäre Diagnostik zur differenzierten Einordnung der Diagnose und der bisherigen Therapien
    ◦Ausführliche ärztliche oder psychologische diagnostische Gespräche (z.B. biographische Anamnese, soziale Anamnese, Familienanamnese)
    ◦Strukturierte Befunderhebung z.B. unter Verwendung störungsspezifischer Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen
    ◦Ausführliche Differentialdiagnostik
    ◦Komorbiditätsdiagnostik

    Hier geht es meinem Verständnis nach mehr um die psychische Diagnostik. Die neurologische Untersuchung würde ich eher als eine Basis-Technik ansehen, genauso wie die körperliche Aufnahmeuntersuchung, wie Blutentnahme, EKG, etc. und dem Sockel zurechnen.

    Beste Grüße, TicTac

    There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the universe is for and why
    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Hallo TicTac,

    vielen Dank für die auffrischenden Infos. Es macht wirklich Sinn, immer mal wieder nachzulesen.

    Wie sind Ihre Erfahrungen bei der Anwendung dieses Codes? Erreichen Sie die erforderlichen zwei Stunden in der Regel?

    Bei uns klappt es größtenteils nur in Verbindung mit den Hirnleistungstests.

    Freundliche Grüße RoMi

  • Hallo RoMi,
    ohne dem Kollegen TicTac vorgreifen zu wollen, kann ich sagen, dass wir bisher noch keinen Diagnostik-Code generiert haben. Wobei ich deutlich behaupten möchte, dass es daran liegt, dass die ärztlichen Kollegen wohl eher Einzeltherapien draus machen - auf jeden Fall sind hier noch Schulungen nötig.

    Viele Grüße!

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

  • Hallo,
    ich bin zum ersten Mal hier.
    Der Kode 1-903 wurde bei uns als Standardskode im unseren System integriert. Alle Patienten bekommen 1-903 An einem Tag und bei Verlegung innerhalb der Psychiatrie (z.B. A1 zu A5) An zwei Tagen.
    Viele Grüße
    rasmas

  • Hallo rasma!
    Vielen Dank für diese Information und willkommen im Forum!
    Ist es denn tatsächlich so, dass die ärztlichen und psychologischen Kollegen tatsächlich die Mindestanforderungen für den Code erfüllen, oder wird der einfach so routinemäßig generiert?

    Liebe Grüße,

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

  • Hallo B. Gohr,
    Der Code wird routinemäßig generiert. Dies wurde nach Rücksprache mit allen Ärztlichen und Psychologischen Mitarbeitern und eine intensive Diskussion, die sicherlich überall bezüglich OPS stattfindet, festgelegt.

    Gruß

    rasmas

  • Schönen guten Tag Rasmas,

    wenn ich Sie richtig verstehe, generiert Ihr System den Code für die Diagnostik automatisch und ohne dass die entsprechenden Voraussetzungen (z. B. 2 Stunden am Tag!) geprpft werden. Der Sinn dieses Vorgehens erschließt sich mir leider nicht. Dieses Vorgehen wird keinen Bestand haben, wenn das System entgeltrelevant wird (ansonsten ist es ein bewusster oder in kauf genommerner Kodierfehler und somit einmal tatsächlich ein Abrechnungsbetrug). Nur einen Kode zu generieren, damit der Kode vorhanden ist, macht für mich auch keinen Sinn und ein Lerneffekt für den Kodierprozess (was für mich der Sinn des Kodierens in diesem Jahr ist) kann ich auch nicht erkennen.

    Ich wäre Ihnen daher dankbar, wenn Sie uns Ihre Gründe für Ihr Vorgehen darlegen könnten.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo, Rasmas,

    die routinemäßige Generierung von OPS-Codes kann dann problematisch werden, wenn Sie für den Einzelfall den Inhalt des kodierten Kodes anhand der Krankenunterlagen nachweisen müssen. Überlicherweise kommen dann Aussagen wie: Das machen wir immer so, die Maßnahme wird immer für diesen Zeitraum geplant usw.
    Aus der Somatikerfahrung kann ich nur davon abraten. Es darf nur kodiert werden, was tatsächlich erbracht wurde.
    Ich bringe in dem Zusammenhang immer gern somatische Beispiele, sorry:
    z.B. Chemotherapie: Sie planen und bestellen ein bestimmtes Medikament nach Chemotherapieschema xy. Das Schema hat der Pat. schon 4 x erhalten. Zubereitung wird geliefert. Leider verstirbt der Pat. plötzlich, bevor sie dazu kommen, die Infusion anzuhängen. Da hat das Haus zwar die Kosten, kann den Kode für das Medikament aber nicht kodieren, weil der Pat. es schlicht und einfach nicht erhalten hat (s. Kodierregeln Prozeduren)
    Kommt zugegeben nicht so oft vor.

    Bei der Masse der Kodes, die durch die OPS-Systematik inder Psychiatrie bei lange liegenden Pat. anfallen, vermute ich mal, dass im Nachhinein niemand alle Codes dahingehend prüft, ob die Voraussetzungen auch wirklich stimmten. Das müssen Sie aber tun, wenn Sie Kodes für alle Pat. routinemäßig eintragen.

    Freundliche Grüße
    AnMa