Wie baut man einen Qualitätsbericht auf...

    • Offizieller Beitrag

    ... dies soll hier thematisiert werden. Krankenhäuser müssen zukünfig einen (auch Medizinischen) Qualitätsbericht veröffentlichen. Wie dieser formal und inhaltlich aufgebaut werden und welche Angaben er enthalten sollte, dazu können Sie sich hier austauschen.

    Viel Freude.
    B. Sommerhäuser

  • Moin Moin,
    wir werden uns in der Deutschen Gesellschaft für Controlling in der Sozialwirtschaft e.V. (DGCS) ab Februar mit Kennzahlensystemen für die unterschiedlichen Bereiche des Sozial- und Gesundheitswesens beschäftigen. Dabei geht es auch um die Definition sogenannter qualitativer Kennzahlen. Aus unserer Sicht ist eine Qualitätsdarstellung in Prosa wenig aussagekräftig.

    Gruß
    --
    Thomas Eisenreich
    DGCS e.V.

    Thomas Eisenreich
    DGCS e.V.

  • Hallo !
    Auf der Suche nach "Vorbildern" bin ich auf den Bericht der Kollegen aus München-Schwabingen gestoßen. Meines Erachtens auch sehr lesenswert.
    MfG
    --
    Jörg Gust
    (Med. Controller Marien-Hospital Witten)

    Jörg Gust
    (orth. Assistenzarzt, Ex-Med.Controller)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend, Herr Eisenreich.

    Zitat


    Original von Controller:
    [...]Dabei geht es auch um die Definition sogenannter qualitativer Kennzahlen. Aus unserer Sicht ist eine Qualitätsdarstellung in Prosa wenig aussagekräftig.

    Dies ist genau das Thema meiner Diplomarbeit in Verbindung mit dem Basel-Rating, die eigentlich heute hätte abgegeben werden müssen. Glücklicherweise wurde mir noch ein kleiner Aufschub gewährt. Darf ich Sie deswegen einmal anmailen ?

    Es grüßt
    B. Sommerhäuser

  • Hallo Forum,

    primär würde ich fragen:

    Welche Adressaten soll der Bericht haben (Patienten, Einweiser, Kassen,...)?

    Welche Infos zur Qualität des KHs würden mich als Patient, Einweiser, Krankenkasse primär interessieren(Leistungsmengen pro DRG, Komplikationsraten, Mortalitätsrate)?

    Welche der o.g. Infos kann ich herausgeben, ohne dem Haus zu schaden (Also die - ggf. risikoadjustierte -Mortalitätsrate vielleicht besser nicht, wenn sie wesentlich überdurchschnittlich ist)?

    Als Orientierung lohnt auch der Blick in die USA:
    http://www.healthgrades.com/

    http://hospitalguide.mhcc.state.md.us/index.htm

    http://www.usnews.com/usnews/nycu/health/hosptl/tophosp.htm

    Mit freundlichen Grüßen
    --
    Arndt Regorz
    Leiter Controlling
    Schwesternschaft München vom Bayer. Roten Kreuz e.V.

    Arndt Regorz

    Regorz Consulting GmbH
    Neue Grottkauer Str. 3
    12619 Berlin

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Herr Regorz,

    als Ergänzung:


    Fehlende Risikoadjustierung führt zu Interpretationsproblemen, welche Patientenfälle sind vergleichbar?


    Siehe u.a.:

    „Risikoadjustierung der Vergleiche
    Nach dem jetzigen Konzept sind für den Vergleich von Krankenhäusern keine validen Aussagen möglich. Eine Adjustierung nach Risiko und Schweregradgruppen sollte als Minimum vorgenommen werden."


    http://www.bundesaerztekammer.de/30/Qualitaetss…etsmessung.html

    Schöne Grüße

    Eberhard Rembs
    Bochum

  • Hallo,
    ich möchte bezüglich der Inhalte eines Qualitätsberichts von der Frage ausgehen, warum dieser Bericht überhaupt erstellt und veröffentlicht werden soll.
    Geschieht es, weil wir gesetzlich verpflichtet sind oder weil wir potentiellen Patienten etwas mitteilen möchten?
    Ich bin relativ sicher, dass ein Bericht, der fast ausschließlich aus Zahlen besteht, schnell in die Kategorie "Focus-Liste" einsortiert wird und einen eher negativen Effekt für ein Haus hat.

    Viele Grüße
    A. Muhle

  • Zitat


    Original von Muhle:
    ich möchte bezüglich der Inhalte eines Qualitätsberichts von der Frage ausgehen, warum dieser Bericht überhaupt erstellt und veröffentlicht werden soll.
    Geschieht es, weil wir gesetzlich verpflichtet sind oder weil wir potentiellen Patienten etwas mitteilen möchten?

    Hallo,

    bei der Antwort muß man unterscheiden:

    Wir müssen einen Qualitätsbericht erstellen, weil wir dazu gesetzlich verpflichtet sind.

    Aber wenn wir einen solchen Bericht schon erstellen müssen, sollte dieser natürlich im Hinblick auf unsere verschiedenen Kundengruppen (Patienten, Ärzte, Kassen) erstellt werden, wir wollen schließlich die Leistung unseres Krankenhauses optimal verkaufen.

    Die "Focus-Listen" wird es geben, das können wir nicht beeinflussen. Wir können jedoch beeinflussen, wie wir uns in derartigen Vergleichslisten, Websites, etc präsentieren.

    Mit freundlichen Grüßen

    --
    Arndt Regorz
    Leiter Controlling
    Schwesternschaft München vom Bayer. Roten Kreuz e.V.

    Arndt Regorz

    Regorz Consulting GmbH
    Neue Grottkauer Str. 3
    12619 Berlin

  • Hallo Forum,

    Als gemeinsame Diskussionsbasis sollte die gesetzliche Grundlage betrachtet werden. Im SGBV §137, Abs. 1 steht sinngemäß:

    Die Vertragsparteien der Selbstverwaltung vereinbaren Inhalt und Umfang eines im Abstand von zwei Jahren zu veröffentlichenden strukturierten Qualitätsbericht der Krankenhäuser.

    - erstmals 2005 für das Jahr 2004
    - Stand der Qualitätssicherung
    - Art und Anzahl der Leistungen
    - Veröffentlichung im Internet durch die Krankenkassen
    - Kassen und Verbände dürfen vergleichend informieren und Empfehlungen aussprechen.

    Als Bonbon steht im KHG § 17c über die Prüfungen durch den MDK: Krankenhäuser, die keinen Qualitätsbericht veröffentlichen, werden jährlich durch den MDK geprüft.

    Das heißt, wir müssen einen Qualitätsbericht erstellen und bestimmte Inhalte sind uns schon vorgegeben bzw. werden uns durch die Selbstverwaltung noch vorgegeben werden.

    Durch die Veröffentlichung sind sowohl Kostenträger als auch Einweiser und Patienten, aber auch sonstige Interessierte wie z.B. die Medien die Addressaten.

    Den Helios-Jahresbericht finde ich auch beispielhaft. Er geht nach den oben angeführten Anforderungen zuwenig auf die einzelnen Krankenhäuser der Gruppe ein.

    Vielen Dank für die amerikanischen Links.

    Mit freundlichen Grüßen,

    P. Möckel

  • Moin Moin,

    ich möchte auf einen anderen Aspekt verweisen: x Häuser führen gerade ein QM ein. Vielfach aus dem Fokus KTQ heraus. Wenn nun ein Invest in QM betrieben wird, muss auch spürbar monetär etwas dabei herauskommen, ansonsten ist es eine Fehlinvestition. Mit dem Q-Bericht besteht nun die Möglichkeit, die hauseigene Qualität, neben den gesetzlich geforderten Kriterien, als ein Marketinginstrument einzusetzen. Alleine ein Siegel wirkt da nicht, wenn der Nachbar (= Wettbewerber) auch eins hat. Hierüber sollte man intensiv zu beginn eines QM-Projektes nachdenken: "Wie können wir QM als Marketing und Kosteneinsparungsinstrument nutzen und einen Mehrwert für das Haus generieren".

    Gruß
    --
    Thomas Eisenreich
    DGCS e.V.

    Thomas Eisenreich
    DGCS e.V.