modulare Endoprothese 5-829.d

  • Hallo Frau Kosche,

    zuerst einmal irritiert das "d". Die modulare Endoprothese steht nun unter "k". Dann werden drei metallische Einzelteile gefordert. Diese Pfanne kann modular mit mehreren Teilen aufgebaut werden. Zu diesem System gehören entsprechende Anbauteile. Die Pfanne kann aber auch ohne solche Anbauteile eingesetzt werden. Und dann ist die Voraussetzung der Modularität nicht erfüllt.
    Sie brauchen also eine Defektsituation, die durch Verwendung einer speziellen Kombination mit mind. 3 metallischen Teilen ausgeglichen wird. Der Ausgleich durch eine in diesem Sinne nicht-modulare Pfanne ohne weitere Metallteile berechtigt nicht zur Nutzung dieses Kodes.
    Ansonsten: die Pfannengröße wird immer nach der Größe des Cavums ausgesucht. Das allein ist also nicht hinreichend.

    Gruß

    W.

  • Hallo Herr Willis,

    danke zunächst für Ihren Beitrag. Ich hatte ja reagiert auf eine Antwort von Herrn Schemmann, wo dieser in einem viel älteren Fall (daher .d) die Kodierung als modulare EP ablehnte und schrieb, man solle doch 5-785.4d kodieren = metallischer Knochenersatz. In meinem Fall geht es auch um das Ausfüllen eines relativ großen knöchernen Defektes in der Hüftpfanne, aber nun nicht mit einem anzementierten Trabecular-metal-Teil, sondern mit der "Trabecular metal Pfanne" Gr. 52 aus dem "Acetabular Revision System". Ich vermute, dass hier einfach die TM-Ummantelung der Pfanne so groß ist, dass Defekte dadurch ausgeglichen werden, und dass man das nicht extra mit 5-785.4 kodieren kann, möchte aber sicher gehen und nichts leichtfertig "verschenken".

    Freundliche Grüße aus dem freundlichen Hoyerswerda

    E. Kosche

  • Hallo,

    ich füge die Problematik mal hier ein. Es geht wieder um die ewige Problematik der MDK= Monokausalen Kodierung.

    Folgendes wurde gemacht...
    Diagnose:
    Hüftpfannenlockerung re.
    Therapie:
    Hüftpfannenwechsel Trabecular Metal Acetabular Revisions-System Augment 54 x 10 mm, Schale with Multi Holes 54 mm, Trilogy-Liner 36 mm, vier Pfahlschrauben, Chrom-Cobalt-Kopf 36/-4/S,12/14er Konus)
    Sonstiges:
    Mehrfache zeitlich aufwendige mündliche Aufklärung der Pat. über die Operationsindikation, potenzielle Risiken und das durchzuführende operative Regime.

    Rückenlagerung. Hautdesinfektion. Dreimaliges steriles Abwaschen und Abdecken. Eröffnen des vorbestehenden Zuganges. Eröffnen des sparsam ausgeprägten subcutanen Fettgewebes. Eröffnen der Fascie. Resektion der Neokapsel nach Einstellen derselben über zwei Spitze Hohmann-Haken. Minimale Ergussentleerung. Abstrichentnahme. Resektion der Kapsel soweit, dass die Prothese luxiert werden kann. Überprüfung der Schaftstabilität durch Freilegen des Schafteinganges mit Resektion von reichlich Granulationsgewebe. Eindeutige Schaftstabilität gegeben. Weghalten des Schaftes. Einstellen der Pfanne über vier spitze Hohmann-Haken. Bereits die PE-Pfanne zeigt sich leicht gelockert und kann problemlos ausgeschlagen werden. Der Zement ist teilweise zerrüttet und kann ebenfalls entfernt werden. Hier erneute Abstrichentnahme. Die Pfannendachschrauben sind sämtlich gebrochen. Die Köpfe werden entfernt. Die Pfannendachschale kann dann ebenfalls problemlos entfernt werden. Spülen. Trocknen. Mühevolles Ausbohren der Pfannendachschrauben. Dann sparsames Aufraspeln der Pfanne von Hand mit der 50er Raspel. Schwieriges Platzieren des Zimmer-Wedges. Abschließend Zementieren der Revisionspfanne und Armieren mit zwei gut fassenden Schrauben. Einschlagen des definitiven PE-Inlays. Reposition mit dem S-Kopf, hiermit leichte Luxationsneigung. Reluxation des Systems mit dem definitiven Kopf 36/-4/S. Endgültige Reposition. Nochmaliges Durchbewegen. Keine Luxationsneigung. Ausgiebige Spülung des Situs. Einschlagen einer intraartikulären Redondrainage. Readaptation der Muskelkulisse. Fasciennähte. Subcutan- und Hautnähte. Steriler Verband.

    Die Chirurgen kodierten jetzt folgendes:
    5-785.4d = Metallischer Knochenersatz Becken
    5-829.1 = Pfannendachplasik Hüftgelenk
    5-821.20 = Wechsel einer Gelenkpfannenprothese in Gelenkpfannenprothese...
    5-829.k = Implantation modulare Endoprothese...

    Der Mdk sagt jetzt der Kode 5-829.1 ist zu streichen er wäre bereits mit dem Kode vom Wechsel der Hüftgelenkspfanne abgebildet.
    Auch der Kode 5-785.4d ist bereits im Kode Pfannenwechsel abgebildet.

    Ist die Aussage des MDK korrekt. Unter 5-820 gibt es die Hinweise zur Pfannendachplastik, unter der 5-821 jedoch nicht. Weiterhin reicht das Trabecular Metal Acetabular Revisions-System zur korrekten Kodierung des 5-785.4d aus ???

    Kann hier jemand helfen ?

    Gruß Attila

  • Liebes Forum,

    ich bekam einen Prospekt mit Kodierleitfaden u.a. zum Revisio Pfannensystem für Acetabulumdefekte. Die Pfannen REVISIO S und REVISIO M haben eine bälkchenförmige Oberfläche aus TiNb und sind zur zementfreien Implantation geeignet. Die REVISIO M gibt es auch mit Lasche und mit Darmbeinzapfen, welcher durch eine Verriegelungsschraube zu befestigen ist. Damit sind die Bedingungen zur Kodierung der modularen Endoprothese erfüllt. Was mich aber verwundert, ist, dass der Anbieter nicht nur dieses Zusatzentgelt, sondern auch noch das für metallisches Beckenimplantat zu erlösen gedenkt. "Als ovaläres Revisionsimplantat ist die REVISIO M Pfanne auch für die Abdeckung größter Beckendefekte geeignet und daher aus unserer Sicht als Beckenimplantat anzusehen." Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich Teile der Endoprothese (wie es die Pfanne ja ist) nicht mit einem Kode aus 5-785 abrechnen kann gemäß dem dort angegebenen Exklusivum - habe ich das falsch verstanden? Oder ist bei dem Anbieter nur der Wunsch der Vater des Gedankens?
    Gibt es Erfahrungen mit dem Abrechnen von 2 Zusatzentgelten für eine derartige Revisionspfanne?

    Freundliche Grüße

    Elisabeth Kosche

  • Liebe Forumsteilnehmer,

    mal wieder ein Problem mit der Kodierung/Abrechnung einer Modularen Endoprothese (OPS 5-829.d):

    Unsere Ärzte haben bei einem Patienten im Rahmen eines Pfannenwechsels eine Reko-Stützpfanne mit zwei zusätzlichen Stützpfannensegmenten eingebracht (Also mindestens drei metallische Grundkörper, die für die Pfannenrekonstruktion notwendig waren. "Knöchernen Defektsituation" ist vom MDK anerkannt).

    Nach Ansicht des MDK-Gutachters ist der OPS 5-829.d nicht zu kodieren, da die Modularität für die Endoprothese und nicht für die Stützpfanne gefordert wird (Stützpfanne ist kein Bestandteil der Endoprothese?!). OPS und das entsprechende ZE wird also von der KK nicht anerkannt und die Zahlung verweigert.

    Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Fällen/Anfragen? Wie können wir argumentieren? Aus der FAQ Nr. 5003 des Dimdi wird zumindest indirekt klar, dass sowohl schaft- als auch pfannenseitig die Modularität gegeben sein kann - knöcherner Defekt vorausgesetzt: "Wenn z.B. bei einem knöchernen Defekt im Pfannenbereich eine Standardpfanne und ein modularer Schaft implantiert werden, ist die Voraussetzung für den OPS-Kode 5-829.d nicht erfüllt. Der knöcherne Defekt muss immer an der knöchernen Struktur lokalisiert sein, an der der modulare Teil der Prothese implantiert wird."

    Herzlichen Dank für die Hilfe

  • Guten Morgen liebes Forum,
    in diesem Fall wurde ein großer kranio-dorsaler Pfannendefekt mit einem Tantal wedge versorgt, das mit 3 Schrauben fixiert wird. Dann Einzementieren einer Lubinus-Schnapppfanne. Ist das ein metallischer Knochenersatz am Becken (5-785.4d)?

    Vielen Dank! Elodie

  • Hallo Elodie,
    wenn eine Pfannendachplastik durchgeführt wurde, können Sie diese ebenfalls kodieren

    (s. 5-829.1- Pfannendachplastik am Hüftgelenk
    Hinw.: Eine durchgeführte Spongiosaplastik ist gesondert zu kodieren (5-784.0, 5-784.7)
    Ein durchgeführter Knochenersatz ist gesondert zu kodieren (5-785 ff.)

    Viele Grüße

    Medman2