Das Problem ist nicht neu. Im derzeitigen G-DRG-Gruppierungsalgorithmus erfolgt zunächst eine Bewertung der Nebendiagnosen im Kontext zur getroffenen Basis-DRG unter Berücksichtigung der CCL-Matrix. Anschließend werden im Rahmen der sogenannten rekursiven Exklusion Mehrfachbewertungen derselben Erkrankung oder nicht sinnvolle Bewertungen von Nebendiagnosen in Verbindung mit der Hauptdiagnose auf Null zurückgesetzt. Dabei orientiert sich der Gruppierungsalgorithmus an der Reihenfolge der kodierten Nebendiagnosen. Das Beispiel im Anhang zeigt, dass durch eine Verdrehung der Reihenfolge der kodierten Nebendiagnosen der PCCL und damit das Gruppierungsergebnis beeinflusst werden können.
Die Problematik des Einflusses der Reihenfolge der Kodierung auf den resultierenden PCCL-Wert kann an verschiedensten Beispielen nachgewiesen werden. Es ist daher zu empfehlen, den Gruppierungsalgorithmus wie folgt abzuändern:
1. Bewertung der Nebendiagnosen mit CC-Werten
2. Sortierung der Nebendiagnosen absteigend nach ICD-10-Kode
(Das wäre die eigentliche Änderung)
3. Durchführung der rekursiven Exklusion
4. Berechung des PCCL-Wertes
Hierdurch wird erreicht, dass unabhängig von der Reihenfolge der Kodierung der Nebendiagnosen eine reproduzierbare PCCL-Berechnung erreicht wird.
Norbert Roeder