• Hallo riol,

    wenn ich mich noch recht erinnere, gab es dazu sogar mal ein Gerichtsurteil, aber wann oder welches Gericht ?( .
    Andererseits sind die DRG ja quasi nach Ressourcenverbrauch vergütet, was eigentlich den Schluss zulassen würde, dass bei konkurrierenden HD, die als HD kodiert wird, welche die höhere DRG und damit auch denn höheren Ressourcenverbrauch abbildet. Zumindest in "Normalfall".

    Bevor ich hier aber von diversen Seiten Saures bekomme, dies war erst mal nur so ein Gedanke. Und sicherlich muss man hier von Fall zu Fall neu entscheiden, denn es kann durchaus auch vorkommen, dass die HD, welche tatsächlich den höheren Ressourcenverbrauch erzeugt hat, in die niedrigere DRG führt.

    MfG findus

    MfG findus


  •  Hallo Riol,

    man sollte sich schon am Ressourcenverbrauch orientieren, aber es gibt ja tatsächlich Diagnosen, die in etwa gleich sind. Ich achte auch darauf, die Diagnose als HD zu nehmen, die kein ambulantes Potential hat, z. B. Pneumothorax und Claviculafraktur bei uns: die Clavicula wird operativ versorgt, ist aber trotzdem nicht HD, weil das auch ambulant erfolgen könnte, aber der Pneumothorax muss stationär kontrolliert werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Anne


    Zwei oder mehr Diagnosen, die gleichermaßen der Definition der Hauptdiagnose entsprechen
    Wenn zwei oder mehrere Diagnosen in Bezug zu Aufnahme, Untersuchungsbefunden und/oder der durchgeführten Therapie gleichermaßen die Kriterien für die Hauptdiagnose erfüllen und ICD-10-Verzeichnisse und Kodierrichtlinien keine Verschlüsselungsanweisungen geben, muss vom behandelnden Arzt entschieden werden, welche Diagnose am besten der Hauptdiagnose- Definition entspricht. Nur in diesem Fall ist vom behandelnden Arzt diejenige auszuwählen, die für Untersuchung und/oder Behandlung die meisten Ressourcen verbraucht hat. Hierbei ist es unerheblich, ob die Krankheiten verwandt sind oder nicht.

  • Hallo riol,

    ergänzend zum Ressourcenaufwand der konkurrierenden Hauptdiagnosen würde ich auch die chronologische Priorisierung der Behandlung bedenken- da nutzt einem der schönste Ressourcenverbrauch ggf. nur wenig wenn die entsprechende Therapie erst enorm verzögert stattgefunden hat....

    VG, rosensorbet

  • Hallo rosensorbet,

    klar, gehört natürlich dazu... in unserem Fall hat bei Aufnahme beides vorgelegen und die unterschiedlichen Prozedurenzeitpunkte sind nicht so wegweisend,

    aber Danke :thumbup:

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hallo,

    ich habe auch noch eine Konstellation zur Frage der richtigen HD:

    Patient kommt wegen PAVK (I70.23). In einer Umfeldanalyse wird dann eine Carotisstenose festgestellt und mittels Carottisrekonstruktion behandelt. Erst in einem zweiten Aufenthalt(etwa zwei Monate später) wird letztlich die pAVK mittels PTA behandelt. Laut Kodierrichtlinie D002f ist die HD, diejenige die hauptsächlich für die Veranlassung des KH-Aufenthaltes verantwortlich ist. Was heißt in diesem Zusammenhang Veranlassung? Ist hiermit verantwortlich für die Aufnahme gemeint oder verantwortlich für den KH-Aufenthalt wie er sich letztlich gestaltet hat. Da das Wissen um die Carotis-Stenose erst nach der Aufnahme hinzutritt, kann diese nicht verantwortlich für die Aufnahme sein, wohl aber ist sie verantwortlich für die durchgeführte OP in diesem Aufenthalt.

    Ich freue mich auf Ihre Meinung.

    Herzchen