Guten Abend zusammen,
ich beschäftige mich ja nun bereits einige Zeit mit dem Thema und wir hatten bei VorOrt-Prüfungen auch schon Diskussionen mit dem MDK zum Thema Kodierung bei malignen Erkrankungen (d.h. Primarius und weitere Manifestationen).
Sichtweise des MDK war, daß der Primarius die HD ist und seine weiteren Manifestationen ebenso wie weitere Erkrankungen die ND. Somit wären weitere Manifestationen nur dann zu kodieren, wenn diese der ND-Definition entsprechen (Maßnahmen oder Aufwand). Folglich sei bei einem Pat. mit einem hepat. metastasierten BronchialCa. die Lebermeta nur dann als ND zu kodieren, wenn eine Sonographie gemacht wurde.
Unsere Argumentation dagegen ist, daß das Vorliegen der Lebermetastasierung einen Baustein in der Indikationsstellung zur Chemotherapie ist und daher die ND-Definition erfüllt. Diese Linie wird auch von der DGHO so vertreten.
Der Beitrag von Hr. Rüschemeyer gibt der Diskussion einen neuen Aspekt. Man sieht die Tumorerkrankung in ihrer Gesamtheit als Hauptdiagnose und kodiert sie einschließlich all ihrer Facetten. Die einzelnen Facetten wären dann nicht der Frage \"Maßnahme? Aufwand?\" unterworfen. Sowohl die Formulierung der Definition der HD als auch der ND widersprechen dieser Sichtweise nicht. Auch ist aus onkologischer Sicht die Tumorerkrankung bei LK- oder Fernmetastasierung als eine systemische Erkrankung zu sehen.
Auf jeden Fall Stoff für eine weitere Diskussion.
mfg aus dem sonnigen Löwenstein
W. Stark