• Offizieller Beitrag

    So sehr ich auch die Mitarbeiter des InEK schätze und die geleistete Arbeit und Anstrengungen respektiere, bleibt für mich ein erheblicher Schwachpunkt bestehen. Ich denke, dass dies öffentlicher diskutiert werden sollte, gerade in Ermangelung der einst vorgesehenen \"Schlichtungsstellen\". Hierzu möchte ich einen Auszug aus einer Email von mir an das InEK zitieren:

    Sehr geehrtes InEK,

    ...
    Es ist für die Kodierqualität insgesamt nicht förderlich, wenn durch das InEK (bzw. Selbstverwaltung) zwar die Kodierrichtlinien bearbeitet und vorgegeben werden, bei Fragen von allgemeinem Interesse sich allerdings bedeckt gehalten wird. Auf der InEK-Homepage ist auch eine \"FAQ-Seite\" zu finden. Es wäre zu erwarten, dass hier Klarstellungen bei häufig auftretenden Fragen (die das InEK zweifellos erhält) zu den Kodierrichtlinien veröffentlicht werden. Interessanter Weise findet sich hier keine Sparte \"Fragen zu den Kodierrichtlinien\", sondern nur \"Allgemeine Fragen\", \"Datenstruktur\", ... . Dies wird bei den täglich mit diesen Problemen konfrontierten Krankenhauspersonal nicht wirklich verständnisvoll aufgenommen. Viel mehr wird es als Widerspruch zu der Tatsache angesehen, dass eine sachgerechte Kalkulation zum G-DRG-System nur über eine gute Kodierqualität gewährleistet sein kann. Gerade hier ist doch aber auch das Interesse des InEK und es ist bedauerlich, dass dies nicht durch das verantwortliche Institut in beschriebener Weise unterstützt wird.

    Eine offizielle Stellungnahme zu häufig auftretenden Kodierproblemen seitens des InEK würde nicht nur die Kodierqualität steigern, es würde auch zu einer Reduzierung der \"Auslegungsdifferenzen der Verhandlungspartner vor Ort\" führen, was eine nicht unerhebliche Ressourcenschonung bedeuten würde.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Nachbar,

    sehr gute Idee. Vielen Dank für Ihren Vorstoß.

    Grüße vom Pilsen- an den Staffelsee :i_bier1:

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    die Erwähnung meines Briefes sollte nicht nur eine bloße Information darstellen, sondern letztlich auch die Meinung der Forumsmitglieder hierzu abfragen. Falls man mal etwas diesbezüglich erreichen will, hilft es u.U., wenn nicht nur 2 hierzu Stellung beziehen.

    Es würde mich also freuen, wenn jeder der eine Meinung hierzu hat, diese auch hier formuliert (auch wenn sie gegenteilig sein sollte).

    Danke!

  • Ich schliesse mich der Aufforderung von Herrn Selter an InEK an.
    Fragen zu den DKR kann auch am besten diejenige Organisation geben,
    die diese Richtlinien erstellt. Schliesslich denkt man sich dabei etwas,
    wenn eine bestimmte Kodierrichtlinie festgelegt wird. Die Antworten
    auf die Fragen unsererseits muss InEK nicht allein geben. Dies kann
    in Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften und ggf. MDK erfolgen,
    damit diese Antworten die auf einer breiten Basis Akzeptanz finden.
    Ordu

  • Hallo Herr Selter, hallo Forum !

    Ich bin voll und ganz Ihrer Meinung ! Meine bisherigen Anfragen ans InEK bei unterschiedlichen Auslegungen der Kodierrichtlinien erbrachten leider nur wenig Klarheit. Aufgrund der endlosen Diskussionen mit KK/MDK wären Klarstellungen durch das InEK sehr wünschenswert.

    Schönes Wochenende !
    K. Stupp

  • Eine FAQ ans InEK dürfte sicherlich auch sein, wann mit weitergehenden Auswertungen der §21-Daten gerechnet werden kann, z. B. DRG-basierte Mortalitätsraten, Häufigkeiten von bestimmten Nebendiagnosen, vielleicht noch in Verbindung zur Hauptdiagnose, usw. Wem \"gehören\" eigentlich die §21-Daten? Warum sollten sie, oder auch zufällige Teilstichproben davon, nicht den übermittelnden Häusern zugängig gemacht werden? Anonym sind die Daten allemal. Dies würde vielleicht einige bekannte Benchmarker irritieren, aber wenigstens könnte man sich die Daten so aufbereiten, wie man sie wirklich braucht.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Sehr geehrtes Forum,

    natürlich wäre es sehr sinnvoll, zu Kodierproblemen öffentliche Stellungnahmen des InEK zu bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass es für die InEK-Mitarbeiter aber ein großes Problem ist, öffentliche Kommentare abzugeben, die dann faktisch regulativen Charakter bekommen. Vermutlich geben die Gesellschafter die Kodierregeln frei und diese würden es nicht gutheißen, wenn das InEK darüber hinaus eigenständig Regeln veröffentlichte.

    Andererseits kann ich mir aber gut vorstellen, zwischen den Revisionszyklen der DKR zu ermöglichen, dass die Aufsichtsgremien des InEK FAQ\'s klären und auf der InEK-Homepage veröffentlichen. Die FAQ\'s entstehen ja meist durch unvollkommen fomulierte DKR und es kann doch nur im Interesse der Selbstverwaltung sein, Unklarheiten zu beseitigen. Nur so ist eine möglichst einheitliche Abbildung des Leistungsgeschehens zu erreichen und das System weiter zu entwickeln.

    Über 24.000 Beiträge in myDRG sind eine beeindruckende Dokumentation des Handlungsbedarfs, der hier besteht. Wann handeln die Gesellschafter?

    H. Bürgstein

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    mittlerweile gibt es gar keine FAQ-Seite mehr. So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt.....

    Stellen wir also hier weiter die Fragen und bemühen uns weiterhin um möglichst sachgerechte Antworten.

  • Zitat


    Original von Selter:

    Stellen wir also hier weiter die Fragen und bemühen uns weiterhin um möglichst sachgerechte Antworten.

    Guten Tag,

    ich möchte einen schon genannten Aspekt noch einmal aufgreifen und \"Meine Frage an das InEK\" wie folgt formulieren:

    Warum können die Krankenhäuser auf die beste Datenbasis, die es derzeit in Deutschland zur stationären Behandlung gibt, nicht im Hinblick auf andere interessante Aspekte zugreifen?

    Hintergrund: In der aktuellen Diskussion um die Qualität der medizinischen Leistungen fehlen Daten, die zum Vergleich im Hinblick auf Sterblichkeit, Komorbidität etc. dienen können. In den USA bemüht sich die AHRQ um die Aggregation und Bewertung genau solcher Daten und dabei selbstverständlich um so wichtige Aspekte wie Risikoadjustierung u.ä.

    Die sachgerechte Antwort dazu mag vielleicht vom InEK kommen.
    Vielleicht sollten wir dazu auch einen eigenen Thread generieren.

    Schönes WE

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Zitat


    Original von Selter:
    mittlerweile gibt es gar keine FAQ-Seite mehr. So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt.....


    Sehr geehrte Forums-Teilnehmer,

    auch wenn persönliche Antworten auf Anfragen beim InEK häufig \"quasi-standardisiert\" sind (\"fragen Sie bitte die Fachgesellschaften\"), es gibt doch tatsächlich ein Beispiel, bei dem sich etwas getan hat: die neurologische Komplexbehandlung. Leider ist der Schuß nach hinten losgegangen, bestimmte Aspekte der Definition über die FAQ-Seite geklärt zu bekommen: Denn das InEK hat sich nur mit der Seite der Kostenträger (und MDK) zusammengesetzt und eine Erklärung rausgelassen, welche die flächendeckende Versorgung unseres Landes mit qualifizierten Stroke Units gefährdet. Siehe auch diesen Forumsbeitrag!
    Dann fast schon lieber gar keine FAQ-Seite...

    Weiterhin frohes Schaffen wünscht

    Dr. Lars Nagel
    Leiter Medizincontrolling
    Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg
    [Groß-Umstadt | Seeheim-Jugenheim]

  • Guten Tag Herr Nagel,
    das Thema scheint Sie ja intensiv zu beschäftigen.
    Mich interessiert sehr, auf was für eine Erklärung des InEK Sie anspielen. Mir ist dergleichen nicht bekannt. Könnten Sie bitte eine Quelle nennen ?
    Oder kann es sein, dass Sie das InEK mit dem DIMDI verwechseln und auf die hier

    http://dedi694.your-server.de/mydrgj/apboard…%20Komplexbeh#1

    bereits ausführlich diskutierte Empfehlung Bezug nehmen ?

    Bitte um Aufklärung.
    Viele Grüße!

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy