• Hallo ,
    Pat. kommt mit Anämie ins KH . Es wird keine Blutungsquelle gefunden , lediglich ein Pos. HC .
    Der Pat. erhält 4 EKs. Was ist den nun meine HD die K92.2 , oder die D50 ?
    Vielen Dank

  • Ich persönlich würde die K92.2 als HD wählen, weil sie nach Analyse den Anlass für die Aufnahme verursacht hat (DKR D002c). Die Anämie wäre demnach ND, weil sie Transfusionen nach sich gezogen hat. Die würde ich nur dann als HD ansehen, wenn es auch keine occulte Blutung gegeben hätte.

  • Guten Morgen, Forum,
    mir ist immer nicht ganz klar, wann die Anämie oder evtl.die K92.-
    die HD ist.
    Pat. kommt mit Anämie (evtl.Blutungsanämie)zum st. Aufenthalt.
    Er: 2,00
    Haemo. 7,1
    Haemat.19,0
    MCV 95,4

    Es wird eine Blutungsquelle gesucht, aber nicht gefunden.

    ÖGD; Ulcus ventriculi ohne Blutung (Forrest III)
    Die Anämie wurde nicht behandelt; Multiple Antikörper, high-risk-Transfusion nicht gewünscht.

    Was ist die HD?

    Gruß,
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,
    ist die Anämie akut aufgetreten?
    Wenn ja, dann würde ich hier schon einen Zusammenhang mit dem Ulkus sehen.
    Auch wenn im Momnet der Untersuchung keine Blutung mehr zu sehen ist (Ulkus in Abheilung???)

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,

    die Kodierrichtlinie DKR 1105d hierzu ist m. E. recht unmißverständlich. Wird eine obere GI-Blutung abgeklärt, wird die gefundene Läsion als \"... mit Blutung\" codiert. Eine solche lag aber hier offensichtlich nicht vor.

    Sie führt weiter aus, daß wenn lediglich ein positiver Hämoccult (oder hier eine Anämie) abgeklärt wurde und kein kausaler Zusammenhang besteht, das Symptom (also die Anämie) als HD zu codieren ist. Da eine akute Blutung offenbar nicht bestanden hat, wäre m. E. zunächst die D50 als chronische Blutungsanämie zu codieren, wenn alle anderen Ursachen der Anämie (hämatologisch etc.) ausgeschlossen sind.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo nochmal,
    ich denke man muss hier zweierlei unterscheiden, da sich die zitierte DKR u.U. mit der klinischen Realität \"widerspricht\".
    Entscheidend ist der Untersuchungsbericht. Und da sollte man den Endoskopiker fragen, ob das gefundene Ulkus ursächlich für die Anämie ist. Wenn im Bericht keine Blutung steht, dann bedeutet das (so kenne ich das zumindest), dass derzeit keine akute Blutungsgefahr besteht und demzufolge auch keine besondere Überwachungspflicht (z.B. Intensivstation).
    Ähnlich wie beim Arztbrief dient ein Untersuchungsbericht in erster Linie den weiterbehandelnden Kollegen und nicht der Abrechnung.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • 1105d Gastrointestinale Blutung
    ........Man kann davon ausgehen, dass die Blutung der Läsion, die im Endoskopiebericht angegeben wird, zugeordnet werden kann, auch wenn die Blutung weder während der Untersuchung noch während des Krankenhausaufenthaltes auftritt.

    So kann auch z. B. ein Ulcus ventriculi die Ursache der Blutungsanämie sein, wenn der beh. Arzt oder Endoskopiker dies für möglich halten.

    Gruß
    Ordu

  • Hallo Ordu Dr.,

    ja, aber nur dann, wenn der Patient zur Abklärung einer oberen GI-Blutung aufgenommen wurde (s. DKR 1105d)! Im vorliegenden Fall fand aber eine solche Blutung nicht statt. Daher trifft dieser Passus nicht zu.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Zitat


    Original von Blaschke:

    die Kodierrichtlinie DKR 1105d hierzu ist m. E. recht unmißverständlich. Wird eine obere GI-Blutung abgeklärt, wird die gefundene Läsion als \"... mit Blutung\" codiert. Eine solche lag aber hier offensichtlich nicht vor.

    Hallo Herr Blaschke,
    in der gleichen DKR steht aber auch: \"Wird aufgrund der Vorgeschichte oder anderer Anhaltspunkte eine klinische Diagnose gestellt, schließt die Tatsache, dass während des Krankenhausaufenthaltes keine Blutung auftritt, nicht von vornherein die Eingabe eines Kodes mit der Modifikation „mit einer Blutung” aus\".
    Wenn der Arzt also klinisch einen Zusammenhang zwichen der Anämie und dem Ulcus sieht (und entsprechend therapiert), kann dieses [c=tomato]mit einer Blutung[/code] kodiert werden, auch wenn diese aktuell nicht nachweisbar ist.
    MfG findus

    MfG findus

  • Hallo Findus,

    diese Codierrichtlinie regelt zwei Tatbestände

    1. Abklärung einer stattgehabten GI-Blutung und
    2. Abklärung einer Anämie ohne Anamnese einer Blutung

    War es eine obere GI-Blutung, wird die Läsion als \"mit Blutung\" codiert. War es aber im vorliegenden Fall nicht.

    Kommt der Pat. zur Abklärung einer Anämie (oder eines Hämoccult), wird die Läsion nur dann angegeben, wenn ein kausaler Zusammenhang gesehen wird. Wurde es im vorliegenden Fall aber offenbar nicht, das Ulcus wurde anscheinend nicht angeschuldigt, die Blutung verursacht zu haben.

    Der von Ihnen zitierte Passus bezieht sich ebenfalls auf den kausalen Zusammenhang, aber nicht bei einer oberen GI-Blutung, sondern allgemein bei einer Blutung. Diese hat aber laut Anamnese gar nicht stattgefunden, also können Sie diesen Passus nicht verwenden. Wobei man sagen muß, daß er bezüglich der Kausalität dem bei der nicht stattgehabten Blutung in etwa entspricht.

    Wenn also keine Blutung stattgefunden hat und die Läsion nicht angeschuldigt wird, bleibt nur die Codierung wie oben beschrieben.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke