Einsatz klinischer Kodierer

  • Hallo Forum,
    ich bin gelernte Krankenschwester und seit 3 Monaten als Med. Kodierassistentin tätig. Zeitgleich besuche ich natürlich eine Weiterbildung zum DRG-Kodierer. In unserem Krankenhaus kodieren die Ärzte und ich kontrolliere dann. Natürlich muss ich auch bei den Ärzten oder Schwestern einige Dinge nachfragen und halte sie dadurch von ihrer eigentlichen Arbeit ab. Bis jetzt sind die Fälle ungeprüft abgerechnet worden und ich denke, dass dadurch viel Geld verschenkt bzw. viel Mehraufwand entstanden ist, weil Kassen und MDK berechtigt nachfragten. Um die Kassenanfragen kümmere ich mich auch, so dass ich unseren Ärzten auch wieder viel Arbeit abnehme.

    Desweiteren habe ich mir eine Statistik erstellt, wieviel Geld ich für unser Haus durch Nach- bzw. Umkodierung verdient habe. Schon deshalb sollte allen klar sein, dass sich so eine Stelle für das Haus lohnt.

    Ich finde aber auch, dass die Erstkodierung durch den behandelnden Arzt erfolgen sollte. Zum Beispiel weiss der Operateur eben am besten, mit welcher Methode er was operiert hat.

    Viele Grüße aus dem sonnigen Sachsen

    Repa.

  • Hallo Forum
    Es ist zwar sehr dreist als neues Mitglied das Thema Geld anzusprechen, aber :t_teufelboese: Wo wird erfahrungsgemäß eine ltd.Pflegekraft, der seit 1 Jahr Med.Kodierer in Vollzeit in einem 400 Betten Haus ist, eingestuft.Kr-Gruppe oder BAT ( so lange es ihn noch gibt) würde mir schon weiterhelfen. Auch eine Antwort per E-mail ist gerne gesehen.
    Vielen Dank für die Beantwortung der frechen Frage!

  • Hallo liebes Forum,

    hier noch ein Beispiel zum Einsatz von Kodierfachkräften in unserem Haus.

    Allerdingst bin auch ich interessiert, wie es bei anderen Kodiermäusen so aussieht mit den KOhlen.... wer weiß wo was zum Gehalt etc. von uns steht?

    Danke und Grüße aus dem sonnigen Nordhessen!!!

    :sonne:

    [c=deeppink]Viele Grüße aus Nordhessen

    ´s Codiermäuschen

    :k_zzzglitter:

    Â Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null- und das nennen sie ihren Standpunkt.
    Albert Einstein[/c]

  • Hallo zusammen!

    Das Thema der Vergütung für med. Kodierkräfte ist in diesem Forum schon mal ausführlich und mit interessanten links versehen diskutiert worden! Ihr findet es hier

    Viel Vergnügen wünscht

    grüßt H. Staender :baby:
    Oberarzt Pädiatrie

  • Hallo Repa,
    ich bin auch Med. Kodiererin (Innere Med.Schwerpunkt Kardiologie, Nephrologie) seit 2001. Damals war ich in unserem Haus ein Unikat. Ich hatte sehr viele Mediziner vor mir, die meine Kenntnisse und meinen \"Kodiererfolg\" anzweifelten. Mein Professor stand zum Glück immer hinter mir und sagte immer: \"Sie kodieren mind. genauso gut wie ein Arzt und meiner Meinung nach viel besser\". Jetzt nach mehrjähriger Kodierung kann sich unser Case-Mix-Index sehen lassen. Davor war ich bereits seit 10 Jahren in derselben Abteilung im Sekretariat beschäftigt. Ich bin Arzthelferin und habe sehr gute medizinische Grundkenntnisse (zumind. in der Kardiologie/Nephrologie). Vom Ablauf her ist es ähnlich wie bei Ihnen. Um Kassenanfragen kümmere ich mich auch. Nebenher führe ichdie Quartalsabrechnung (KV) und teilweise die privatärztliche Abrechnung durch. Das \"Abrechnen\" ist also mein Ding. Ich führe erst seit Mai diesen Jahres eine Statistik was ich mit Nach- und Umkodieren für unser Haus dazuverdiene. In unserer Abteilung gibt es einige Ärzte, die sehr gut kodieren. Jedoch sind wir ein Akutkrankenhaus, die Ärzte haben 1.keine Zeit sich mit der Materie auseinanderzusetzen und 2. auch manchmal keine Lust sich mit Abrechnungsfragen zu befassen. Außerdem werden manche ICD\'s oder OPS\'s einfach vergessen. Spätestens bei der Kodiererin werden \"vergessene Daten\" nachkodiert. Die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Kodiererin in unserer Abteilung ist sehr gut und das muss auch so sein.
    Ich finde eine Kodiererin ist für die Krankenhausverwaltung günstiger als ein kodierender Arzt.
    viele grüße
    ag

  • Hallo, Forum,

    nun auch noch von mir ein paar Einschätzungen zum Einsatz von Kodierfachkräften.
    Wir arbeiten seit Anfang 2004 mit Kodierern in der Primärkodierung und ich persönlich bin sehr zufrieden mit Effizienz und Qualität des Verfahrens.

    Zum Einsatz kommen hier bei uns ausnahmslos erfahrene Pflegekräfte, für die ein Myokardinfarkt nicht nur eine Vokabel, sondern der Trigger für Vielfältige medizinische und pflegerische Assoziationen ist. Kodiert wird anhand von Arztbrief(Fallzusammenfassung) und Kurve/Akte(Details).

    Entscheidend für eine sachgerechte Primärkodierung ist die optimierte und umfassende Primärdokumentation (die auch(?) bei uns so perfekt noch nicht ist) - über diese ist meiner Einschätzung nach in 98,5% der Fälle eine saubere und effiziente 1:1-Umsetzung auf begründbar sachgerechte Kodes durch nichtärztliches (aber in der Medizin groß gewordenes) Personal möglich. Deutlich mehr Spielraum besteht dann allerdings trotzdem noch hinsichtlich der Interpretation mancher Kodierrichtlinien.

    Die an verschiedenen Stellen genannten 3.000 Primärkodierungen pro Vollkraft und Jahr kann ich überschlägig bestätigen (Aktentransfer inklusive).

    Ich kann nicht bestätigen, dass Kodierung und DRG-gerechte Arztbriefschreibung zwingend in einer (ärztlichen) Hand liegen müssen. Es finden sich bei uns z.B. Abteilungen die äußerst \"DRG-konforme\" Arztbriefe formulieren, die als \"substitutionspflichtig\" erwähnte Hypokaliämie dann aber trotzdem regelhaft (aber unabsichtlich) nicht in den Falldaten kodieren!

    @ Hr. Schrader

    Zitat


    Original von B. Schrader:
    Liebes Forum,
    zu diesem Thema habe ich meine ganz persönliche Meinung.
    Kein Kodierer der Welt kann - in der DRG-Kodierung - einen Mediziner ersetzen!

    D´accord... wenn Pflegekräfte für Sie auch \"Mediziner\" sind.

    mfG

    C. Hirschberg

  • Guten Morgen, Forum,
    in unserem Haus wird über den Einsatz einer weiteren Kodierfachkraft nachgedacht. Im Rahmen einer Persoanalbedarfsplanung mögen die bereits vorhandenen Kodierkräfte kurz den Kodieraufwand ihrer jeweiligen Fachabteilung ([c=crimson]en)[/code] :erschreck: darstellen.
    Es fällt mir schwer, den Aufwand darzustellen, insbesondere über das Kodieren der Fachabteilung IM.
    Wo soll ich da ansetzen?
    Beispiel:
    Ich bekomme einen Kurzartzbrief und die Akte.
    Die Ärzte sollen ?( vorkodieren.
    Ich ergänze, vervollständige oder ändere den Datensatz - dazu muss ich die gesamte Akte \"quer lesen\".
    Weise den Arzt zum Beispiel - bei HD K25.- - auf die KDR 1105d und den Befund aus ÖGD hin.
    Ich muss dazu sagen, unsere Ärzte sind sehr genau ( I10.00 und I11.--) bleibt definitiv nicht unberücksichtigt.
    Wie soll ich einer \"fachfremden\" Person den Aufwand - und somit eine 100% Auslastung bei 3850 Fällen der IM erklären?
    Ich meine, mit o.g. Fallzahl bin ich ausgelastet.
    Gruß,
    B. Schrader

  • Guten Morgen Hr. Schrader,
    einen Nachweis zu führen über die Ergebnisqualität und die Effizienz dieser Stelle wird schwierig - insbesondere bei einer fachfremden Person.

    Einerseits kann man sagen, dass ohne die Kodierfachkraft wohl weniger Erlöse bzw. mehr MDK-Fälle entstehen würden. Allerdings steigt die MDK-Rate in den meisten Kliniken an. :augenroll:

    Auch bei uns wird ausschließlich von MDA\'s kodiert, der Aufwand ist ähnlich wie bei Ihnen geschrieben. Dennoch würde ich sagen, dass wir bei MDK Anforderungen diese Fälle schneller bearbeiten können, weil wir \"wissen\", dass die Kodierung in Ordnung ist (zu 98%).

    Gruß
    Vinzenz :)

  • Zitat


    Original von Vinzenz:
    Einerseits kann man sagen, dass ohne die Kodierfachkraft wohl weniger Erlöse bzw. mehr MDK-Fälle entstehen würden. Allerdings steigt die MDK-Rate in den meisten Kliniken an. :augenroll:

    Auch bei uns wird ausschließlich von MDA\'s kodiert, der Aufwand ist ähnlich wie bei Ihnen geschrieben. Dennoch würde ich sagen, dass wir bei MDK Anforderungen diese Fälle schneller bearbeiten können, weil wir \"wissen\", dass die Kodierung in Ordnung ist (zu 98%).


    Hallo,
    das wird hier auch so gesehen.
    Nur dürften es gerne mehr al 3850 Fälle im Jahr sein.
    Wie soll ich o.g. Fallzahl als absolut ausreichend rechtfertigen?
    Der Aufwand muss deutlich gemacht werden, nur wie??

  • Hallo Herr Schrader,
    es kann ja sein, dass ich Moment auch dem Schlauch stehe und gleichzeitig einen Hänger habe, aber ich kann Ihr Problem nicht nachvollziehen.
    Nicht inhaltlich - so weit bin ich gar nicht vorgedrungen, Ich versteh die Frage nicht ? :rotwerd:

    wem wollen sie was warum erklären /rechtfertigen?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo, Herr Horndasch,

    ... ganz einfach, erklären Sie doch bitte einer \"fachfremden\" Person, warum 1 Kodierer anstatt - 3.800 Akten der IM - nicht 7.000 Akten kodieren kann; da könnte man doch ganz locker noch eine komplette Fachabteilung zusätzlich übernehmen.
    Ich finde die Frage eigentlich sehr verständlich und nachvollziehbar.
    Gruß,
    B. Schrader