Einsatz klinischer Kodierer

  • Zitat


    Original von GOMER:

    Der Aufwand muss deutlich gemacht werden, nur wie??

    So, wie Sie jede Personalbemessung berechnen ... nämlich den Zeitbedarf ermitteln, den Sie für eine vollständig ausgewertete und nach DKR bzw. FPV verschlüsselte und gruppierte Akte im Schnitt benötigen. Dazu noch einen Pauschbetrag Zeit für den Aktentransport (außer Sie arbeiten direkt auf den Stationen) sowie für Kommunikation ... et voilà : Sie haben das Volumen, was eine Vollkraft pro Monat leisten kann.

    Markus Stein

    Markus Stein [Dipl.-Dok. (FH)]

    RZV GmbH
    Strategisches Produktmanagement Krankenhaus

  • Zitat


    Original von Vinzenz:

    Einerseits kann man sagen, dass ohne die Kodierfachkraft wohl weniger Erlöse bzw. mehr MDK-Fälle entstehen würden.
    Gruß
    Vinzenz :)


    Ohne Kodierfachkraft bzw. Medizincontrolling sicher weniger Erlöse.
    MDK-Fälle werden jedoch nicht deswegen zurück gehen, weil die Kodierfachkräfte in einem KH eingesetzt werden. Der Algorithmus der Prüfung bei den KK, welche Fälle durch MDK geprüft werden sollen, richtet sich keineswegs danach, ob Kodierkräfte in diesem KH beschäftigt sind, sondern nach solchen Kriterien wie Betragshöhe, Verweildauer, ambulanter Eingriff etc...

    Gruß
    Ordu

  • Hallo Herr Schrader,

    der Aufwand, wenn auch nicht die Effizienz, ließe sich doch möglicherweise schnell statistisch nachweisen. Reicht es dem Ansprechpartner nicht möglicherweise schon aus, wenn Sie, schön übersichtlich in einer Tabelle darstellen, wieviel Zeit durchschnittlich die Prüfung einer Akte dauert und dies auf einen Monat hochrechnen? Wenn Sie dies möglicherweise nicht nur für die IM sondern auch für Normalstationen machen, läßt sich auch der unterschiedliche Aufwand darstellen. Notfall stellen Sie exemplarisch dar, was die durchschnittliche IM-Akt von einer \"normalen\" Akte unterscheidet (Anzahl der Befunde, Prozeduren, Diagnosen, Beatmung etc.) Vielleicht reicht ja schon eine gute und übersichtliche Darstellung der IST-Situation aus.

    Wenn derjenige allerdings die Notwendigkeit und den Zeitaufwand erforderlicher Rücksprachen mit Ärzten (bzw. möglicherweise deren Qualität der Vorkodierung)anzweifelt, bekommen Sie tatsächlich ein Problem.

    [f2] [c=darkblue][comic]Schönen Gruß vom Möhrle[/comic][/c] :i_wink:[/f2]

  • Hallo Herr Schrader,
    jetzt ist es mir klar. Ich bin über die folgenden Formulierung

    Zitat


    in unserem Haus wird über den Einsatz einer weiteren Kodierfachkraft nachgedacht.

    gestolpert.
    Bei uns im Haus werden 7000 Fälle von 2,5 Kodierfachkräften \"bewältigt\", wobe da aber noch jede Menge Sekretariats-, Archiv- und sonstige Aufgaben dazu kommen.
    Deshalb ist es auch mit der Vergleichbarkeit von \"wieviel schafft jemand pro Zeiteinheit\" gerade in dieem Metier sehr schwierig. Mit der von Ihnen genannten Fallzahl dürften Sie gut ausgelastet sein.

    Aber gemäss dem Spruch \"wo ein Esel einen Sack trägt, da kamm man locker noch einen zweiten draufpacken\" wird oftmals jemand mit Arbeit zugedeckt und hinterher wundert man sich, warum dann entweder so viel liegen bleibt oder die Qualität sinkt.

    Was sagt denn Ihr Abteilungsleiter dazu?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Zitat


    Original von E_Horndasch:

    Was sagt denn Ihr Abteilungsleiter dazu?


    Meine Abteilungsleiterin sieht die Auslastung einer Kodierfachkraft ähnlich der hier geführten Diskussion.

    Vielen Dank für die rege Beteiligung.

    Gruß,
    B. Schrader

    Eine Frage wäre da doch noch:
    Wie ist denn wohl die Urlaubsvertretung in den anderen Häusern so geregelt?
    Wer kodiert,wenn sich die Kodierfachkraft im EU befindet?

  • Noch eine weitere Argumentationshilfe:

    wenn Sie jetzt in der gleichen Arbeitszeit das doppelte an Akten auswerten und die Fälle zur Abrechnung bringen müssen, haben Sie halt nur die Hälfte der Zeit für die Auswertung, d.h.

    a) entweder Sie rennen einem konstant hohen Berg an zu bewältigenden Akten hinterher, wenn Sie Ihre Auswertungstiefe nicht anpassen wollen/können => verzögerte Rechnungsstellung mit möglichen Liquiditätseinbussen

    b) oder Sie können nicht mehr \"so tief\" die Akten auswerten, d.h. nicht mehr jeden Befund, Bericht etc. lesen und ggf. abrechnungsrelevante Daten verschlüsseln => geringerer PCCL und geringerer CM

    Stellen Sie diese Alternativen den entscheidenden Personen zur Wahl - nebst der 3. Alternative, eine weitere Fachkraft einzustellen / auszubilden.

    Viel Erfolg bei der Argumentation
    Markus Stein

    Markus Stein [Dipl.-Dok. (FH)]

    RZV GmbH
    Strategisches Produktmanagement Krankenhaus

  • Hallo liebe Forum-Mitglieder,

    wir suchen dringend eine(n) Kodierer(-in) zur Erweiterung unseres Kodierteams im Ruhrgebiet/NRW. Bei uns werden alle Fälle von Kodierfachkräften anhand Patientenakte kodiert.
    Wer Interesse hat, bitte melden.

    Gruss.
    Sophie

  • Ich bin relativ neu im Forum. Wir haben ausgebildete MDAs, die kodieren sollen. Diese haben aber sehr wenig bis keine medizinische Vorbildung genossen. Man kann sich vorstellen, wie das so mit dem kodieren läuft. Von Nutzen sind bei uns nur Kodierer die in medizinischen Berufen: Arzt, Krankenschwester ausgebildet sind.

  • Hallo, Forum,

    der Personalbedarf bei Primärkodierung durch Kodierfachkräfte ist sicher von einigen Variablen abhängig. Hier unser aus meiner Sicht zu knapp bemessener Stellenschlüssel:
    Aufgabengebiet:
    - ca. 18.000 stationäre Fälle (breites Spektrum)
    - Komplette Primärkodierung, lediglich die Funktionsbereiche (OP, Endoskopie, Herzkatheter etc.) erfassen ihre OPS-Kodes selbst
    - Komplettes Management der MDK-Anfragen (bis auf Restklärung mit der Fachabteilung)
    - Erfassung der Beatmungsstunden und Intensivscores über 20 gut ausgelastete Intensivbetten (2 Intensivstationen)

    Kodierfachkräfte: 5,5 VK

    Aus Zeitmangel wurde die teilweise übernommene QS-Dokumentation bereits wieder an die Fachabteilungen zurückgegeben...

    Wer kennt ein Haus, dass einen vergleichbaren Kodier/- oder Bearbeitungsumfang mit weniger Kodierfachkräften meistert ?

    mfG

    C. Hirschberg

  • N\'abend Hr. Hirschberg
    Würden bei uns die Kodierfachkräfte nicht noch administrative Tätigkeiten erledigen müssen, würden wir mit den sechs Kodierkräften auskommen.
    Wir haben in etwa die gleiche Fallzahl und ein breites Klinikspektrum.
    Es kommt auch darauf an, wo die Stellen planmäßig eingebunden sind.
    Bei uns sehr schlecht geregelt, da sie direkt zu den einzelnen Abteilungen zugeordnet sind.
    Bei uns müssten sie direkt dem Controlling unterstellt werden, damit die \"administrativen Tätigkeiten\" unterbunden werden.
    MDK und QS wird vom Controlling durchgeführt. Ich denke mit weniger geht gar nichts mehr.

    Schönen Abend noch
    moda

    Einen schönen Abend auch.