Präoperativer Tag bei HDR-Brachytherapie

  • Hallo und Guten Abend Forum!

    Der MDK in Hessen und Krankenkassen verweigern uns den präoperativen Tag bei HDR-Brachytherapien.Grundsätzlich sei dieses ambulant durchführbar, nach Ansicht der o.g. Einrichtungen.

    Wollte mal nachfragen, ob diese Problematik auch in anderen Bundesländern vom MDK so gesehen wird???

    Vielen Dank

    Mit freundlichen Grüßen

    Sven Gritzki
    DRG-Dokumentar Gastroenterologie/Onkologie
    Medizinische Klinik 2
    Klinikum Offenbach GmbH

  • Hallo Medcofuchs,
    die KK und der MDK stellen grundsätzlich bei elektiven Eingriffen den präoperativen Tag strittig. Was geschieht denn vor der Brachytherapie? Bestrahlungsplanung? Die wäre in der Tat als vorstationäre Leistung erbringbar.
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Hallo alle miteinander,

    habe mit der Suchfunktion nur diesen Thread gefunden zum Thema präoperativer Tag in der Strahlentherapie.
    Hier speziell interstitielle Brachytherapie- Prostata, Mamma und stereotaktische Hirnbestrahlung.
    Wer hat wo welche Erfahrungen mit der Akzeptanz der präprozeduralen Tag?
    Meist sind des doch recht kranke Patienten, mit Hirndruck- ödem bei Stereotaxie; bzw. Nebenerkrankungen; Wohnort nicht immer in der Nähe etc.
    Dazu kommt, dass die Anästhesie bei mehreren Standorten nur früh 7,30 Uhr kann, da sollte der Patient schon am Abend vorher da sein. Ist aber halt organisatorsich.
    Wäre für Infos aus anderen Kliniken sehr dankbar.

    Uwe Neiser


  • Hallo Herr Neiser,

    schlechte Nachrichten: Das Statement von Herrn Fischer gilt , zumindest nach unserer Erfahrung, leider auch bei der Brachytherapie. Der MDK nimmt hier keine Rücksicht auf Multimorbidität oder Wohnortentfernung.

    Mit freundlichem Gruß

    Thomas Walter
    Medizincontrolling
    Universitätsklinikum Mannheim

  • Hallo,

    wie Sie schon schrieben - organisatorische Probleme...

    Und diese können nicht zu Lasten der GKV abgerechnet werden, da medizinisch nicht notwendig und in keinem Fall wirtschaftlich - eigentlich ganz einfach. :d_gutefrage:

    Sie können den Tag zwar erbringen, aber die Abrechnung hierfür als Belegtag dürften wohl die allermeisten Krankenkassen und der MDK nicht befürworten.

    Lieben Gruß aus dem Bergischen Land

    Jennifer Busse

  • Hallo Forum,

    mir hat immer noch niemand schlüssig beantworten können, wie das sog. \"organistaorische Problem\" gelöst werden soll für die ersten Patienten. Wenn die Maßnahmen um 7-7.30 Uhr beginnen, muß der Patient einige Zeit vorher im KH sein. Selbst bei einer Hotelübernachtung bedeutet dies inkl. Wirkung der Prämedikation, dass Pat. um 4-30 - 5 Uhr aufstehen muß. bei längerer Anfahrt entsprechend früher.
    Die gilt für multimorbide in besonderem Maße.

    Ein Patient muss der erste sein. Es kann auch nicht sein, das die Kostenträger immer auf die Organisation verweisen, denn schließlich kann man die Funktionsbereiche deswegen nicht erst ab 8 -8.30 Uhr beginnen lassen.

    Mir liegt ein Fall vor, bei dem ein 3-jähriges Kind um 7.00 im OP die Anästhesieeinleitung erhielt, die Anfahrstrecke betrug ~ 40 km.
    M.E. ist die Forderung, ein solches Kind um 4.30 zu Hause aus den Kissen zu zerren, nicht nur unsinnig, sondern sogar gefährlich.

    Ich hoffe, dass hierzu bald mal entsprechende SG-Klärungen vorliegen.

    Gruß

    merguet

  • Guten Morgen,

    die NKG Niedersachsen hat zu diesem Thema eine Mitteilung (Nr.300 / 2007) herausgegeben. Es wird ein Urteil vom Sozialgericht Koblenz vom Nov.06 für Koronarangiographie beschrieben, in dem es um die Notwendigkeit des präoperativen Tag geht.
    Vielleicht hilft Ihnen das als Agumentationsshilfe weiter... :d_gutefrage:

    Gruß
    Vinzenz

  • Hallo miteinander,

    zunächst vielen Dank für die Kommentare.
    Insgesamt bestätigen die Beiträge meine Meinung, helfen aber nicht viel weiter.
    1. Das Koblenzer Urteil kenne ich, wir verwenden es auch, aber wie Herr Merguet scheibt, ist es doch fraglich, die Revision ist doch sehr wahrscheinlich.
    Ansonsten hat Herr Merguet das \"organisatorische \" Problem genau so dargestellt, wie die klinischen Kollegen bei uns.
    Ich hatte gehofft, dass jemand eine andere Organisationsstruktur hat, oder schon positive Erfahrung mit diesen Fällen.
    Streichen denn alle Strahlentherapien hier den Tag vorher bei Anfrage oder kommen die Patienten am OP-Tag?

    Grüße und schönes WE

    Uwe Neiser


  • Liebes Forum,
    im vorliegenden Fall geht es um die Frage "Fallzusammenführung oder nicht". Zugegeben, es ist knapp, aber damit es aus Sicht der Kasse "passt", soll nun der präoperative Tag (des ersten Falles) bei Erstimplantation einer Hüft-TEP gestrichen werden. Das Argument "Wir machen das immer so" wird nicht gut ankommen- aber welches Argument ist wirklich plausibel? Anreiseweg? Geplanter OP-Beginn am Morgen? Vorbereitung am Vorabend incl. Aufklärung, Einlauf?
    Bin etwas ratlos und würde mich über Anregungen freuen. Danke und einen schönen Tag!
    Elodie

  • Hallo Elodie,
    ganz einfach ;) : sehen Sie in der Dokumentation nach, was gemacht wurde und was davon man nicht ambulant machen kann. Und dann werden Sie sehen, dass es eben nicht einfach ist, weil Sie die medizinische Notwendigkeit kaum aus der Doku herleiten werden können. Oder was sagen Ihre Operateure dazu?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch