• Hallo Herr Selter,

    es antwortet zwar kein Urologe, aber die Erfahrung mit der Prostata macht doch fast jeder von uns Männern früher oder später. Es sind natürlich oft Zufallsbefunde, weil wir uns nicht getrauen oder es nicht für notwendig erachten, die Vorsorgeuntersuchungen machen zu lassen. Bei mir wurde dabei auch eine einseitige Hyperplasie festgestellt und ich dachte natürlich auch gleich: Bist du bösartig? Die Vorsorge wird zu wenig betrieben, wobei es ja auch Gegner gibt. Und es ist nun mal auch nicht gerade angenehm. Der Doc ist sehr gut gebaut und hat dicke Wurstfinger. Das Sonografiegerät war angenehmer. Zum Glück ist es nur eine BPH und nur geringgradig. Das Problem scheint außerdem weltweit vorhanden zu sein, da es in mehreren Ländern diese DRG (oder wie auch immer genannt) gibt. Und wenn Sie dann als Arzt oder Pflegeperson hören oder sehen, wie langsam und problematisch das Urinieren vor sich geht, dann sagen Sie: Das muß untersucht werden. Also Inzidenz und Prävalenz und Teilnahme an VU vergleichen und schon löst sich die Frage.
    Schönen Urlaub!

    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Glück Auf Aus GE

    Nur eine kleine Frage zu Euren Berechnungen:

    Wenn man bei fehlendem deutschen Grouper den Case-Mix und den Case-Mix-Index neu berechnet sollte die tatsächliche VWD (Verweildauer) berücksichtigt werden.
    Das diese Kenngröße mit Problemen behaftet ist sollte bekannt sein.
    Schreibt also bitte bei eurer Prozentualen Abweichung auch den "Kalkulationsweg" dazu. Einfache Vergleiche CW gegen CW sind seit der Veröffentlichung nicht mehr statthaft.
    Obwohl ich einige Kritik am Vorgehen von IMC habe muß ich anerkennen das der reale Verweildauerverlauf hier im aktuellen Grouping in analoger Weise bereits eingesetzt wird. Die Kritik gegen Benchmark-Projekte ist somit in diesem Fall sehr "flach".
    Ich weis nicht wie Ihr aus einer CMI-Absenkung auf eine Baserate-Steigerung kommt. Ordnungspolitisches Ziel der DRG Einführung ist eine "Stationäre Kosten-Senkung".

    Gelsenkirchen, angenehm



    --
    Michael Kilian
    Med. Informations-u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Michael Kilian

  • Zitat


    Original von Kilian:
    Ich weis nicht wie Ihr aus einer CMI-Absenkung auf eine Baserate-Steigerung kommt. Ordnungspolitisches Ziel der DRG Einführung ist eine "Stationäre Kosten-Senkung".

    Hallo Herr Kilian,

    zum einen ist das die berechtigte Hoffnung, wenn einem der CMI unter den Boden wegsackt, sonst könnten wir dicht machen.
    Aber im Ernst, wenn bei allen der CMI sinkt, kann doch nur die Base Rate steigen. Dass im Übrigen die ganzen Werte hier natürlich Überschlagsrechnungen auf die Schnelle sind (ohne GVD-Berechnung, noch mit altem Grouper und nur überetzten RGs), ist ja eh klar.
    Aber Tendenzen, welche Disziplinen es am meisten trifft, sind schon nicht zu übersehen.

    Viele Grüße
    Jörg Noetzel

    FA für Chirurgie, Leiter Medizincontrolling, Klinikum Stuttgart, Vorstand DGfM

  • Zitat


    Original von Kilian:
    Ich weis nicht wie Ihr aus einer CMI-Absenkung auf eine Baserate-Steigerung kommt. Ordnungspolitisches Ziel der DRG Einführung ist eine "Stationäre Kosten-Senkung".

    Schönen guten Abend Herr Kilian und der Rest des Forums!

    2003 und 2004 gibt es hausindividuelle Basisfallwerte, die sich grob errechnen als:

    BfW = Budget/CM

    Natürlich sind Budget und CM nicht ist-Werte sondern verhandelte Größen. Tatsache aber ist, wenn der CMI und damit der CM sinkt, steigt der Basisfallwert. Auch wenn unser Gesundheitssystem weit entfernt von jeglicher Logik und vor allem dem "gesunden" Menschenvertand ist, die Mathematik ist noch nicht außer Kraft gesetzt.

    Schönen Tag noch und schönes Wochenende
    --
    Reinhard Schaffert

    Medizincontroller
    Facharzt für Chirurgie
    Kliniken des Wetteraukreises

  • Glück Auf aus Gelsenkirchen

    Ich habe nun unsere Hausdaten gemäß den angegebenen Fallwerten und unter Beachtung der Grenzverweildauern neu berechnet. Und siehe da:
    Als Haus der Grund und Regelversorgung kommen wir insgesamt auf einen CMI von ca. 1,03 (gegegenüber den AR-DRG Gewichten finden sich auch bei uns die deutlichen,beschriebenen negativen Abweichungen). Das Ergebniss von ca. 1 ist wohl die eigendliche Absicht.
    "Das Standard-Krankenhaus mit im Schnitt Standard-Therapien" wird gesamt auf 1,000 bewertet. (Nivelierung des Bundes CMI auf genau 1,0)

    Dies bedeutet sicherlich für die nächsten Jahre der Konversion das unsere hausinterne Base-Rate deutlich steigt. Sie ist doch nur ein virtueller Wert, denn die Budget-Neutralität 2003 / 2004 ist ja schon lange Teil des Verfahren.
    Interessant ist doch die resultierende Entwicklung. Wer mit seinem Haus mit den neuen Zahlen einen Wert deutlich unter oder über 1 erwirtschaftet wird nach 2004 Probleme bekommen. Dann werden sich die Bewertungsrelationen verschieben die Baserate wird sinken und ausgleichend in bestimmten aber eben nicht in allen Bereichen kommt es zu einer Erhöhung der Fallgewichte. Insgesamt ist es aber Ziel die jetzigen Ausgaben zu reduzieren. Durch eine entsprechende Auswahl wird das Gesamtsystem zum Start auf den Wert 1,0 justiert. Genau dies ist mit den vorgelegten Zahlen passiert. Anschließend muß es nur noch die Aufgabe sein diesen Gesamtwert zu stabilisieren bzw abzusenken. (Volkswirtschaft Grundkurs)

    Die Gegensteuerungsmöglichkeiten (der Betriebswirtschaftler) sind bekannt. Die Potenziale zu Fallzahlsteigerungen und Liegezeitverkürzung etc sind aber real bei weitem nicht so flexibel wie "mathematisch" gewünscht und vorgegaukelt.

    Gewinner in einem DRG System sind nur Häuser die es schaffen ihre Ihre Erlös und ihre Kostenstrukturen möglichst flexibel an die aktuellen Anfordungen anpassen zu können. Hier können zukünftig ganz andere Werte als die reinen Leistungszahlen maßgeblich werden.

    Und wie unser Admin mit seinem Jahres-Rückblick bereits angedeutet hat, haben wir hierüber bereits ganz am Anfang philosophiert.

    Gelsenkirchen angenehm mit ersten sonnigen Herbstboten


    --
    Michael Kilian
    Med. Informations-u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Michael Kilian

  • Hallo Forum,
    noch reden wir alle vom Case-Mix (niedriger Case-Mix=hoher überregionale Baserate).
    1. Ist es aber für die eigene Hütte nicht bedeutsamer, ob man überdurchschnittlich im Case-Mix im Vergleich zu den anderen Krankenhäusern der Leistungskategorie gehört sowie im Vergleich zu allen Krankenhäusern ?
    2. wenn es aber mit dem Erlös nicht zu einer Kostendeckung kommt (read my lips !)werden wir in 1-2 Jahren wesentlich intensiver über das Fallmanagment des Patienten und die damit verbundenen Kostensenkung reden und vor allem umsetzen müssen.

    Klar, auch ich sage meinen Patienten bei der Aufnahme, wann sie nach Hause gehen können (aus medizinischer Sicht). Schöner wäre es, wenn ich ein Tool hätte, dass nach Verschlüsselung mir automatisch die mittlere Verweildauer mit den Grenzverweildauern anzeigt, z.b. in SAP . Also, Softwarestricker, frisch ans Werk !

    Grüße Poschmann
    --
    Grüße aus Hanau
    Poschmann

    Poschmann

  • Hallo Herr Poschmann, hallo Forum,

    ich denke, genau diese Dinge müssen und werden jetzt folgen. Die Übersicht über diese Sachverhalte ist eine der Kerntätigkeiten des med. Controlling, und das wird sicher nicht einfach sein. Meiner Ansicht nach wird man sehr schnell entsprechende Patientenpfade für die häufigsten DRGs entwickeln, hierfür die Prozesskosten kalkulieren und deren Einhaltung im Auge behalten müssen. Hier sind aber vor allem auch die Leistungserbringer gefragt, weil man Behandlungspfade nicht unter dem Primat der Ökonomie entwickeln kann, weil platt gesagt der Patient natürlich nicht schneller gesund wird, nur weil man weniger Geld für ihn bekommt, als er kostet. Die nun erforderliche Diskussion steht aber weitgehend noch aus. Die Leistungserbringer haben geschluckt, dass sie vernünftig kodieren und dokumentieren müssen, damit ihre Abteilung überlebt, aber dass sie nun nach (nicht nur medizinisch) festgelegten und nachprüfbaren Regeln behandeln sollen, wird sicher vielen schwerfallen.

    Gruß und schönen Sonntag
    --
    Manfred Nast
    Medizincontrolling Bethesda AK Bergedorf Hamburg

    Manfred Nast

  • Zitat


    Original von v. Landeghem:
    Hallo liebes Forum,

    das wird heute mein erster Beitrag hier, daher bitte ich bei Fehlern um Milde. Mir sind bei den FP-Katalogen zwei Sachen aufgefallen:
    1. was kleines: wieso ist bei der P66 die Kategorie B höher bewertet als die Kategorie A?

    2. was grösseres:

    Schönen Sonntag Forum und Herr v. Landeghem,

    herzlich willkommen als aktives Forumsmitglied, wenigstens zu der "kleinen" Frage möchte ich mich mal schnell äußern, mit den Formeln habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt.

    Nachdem auch ich die Tabellen entschlüsselt habe und mit denen von Herrn Hollerbach verglichen habe (dazu später mehr), fiel mir auf, dass die Bereiche Hauptabteilung und Belegabteilung bis auf die Relativgewichte (Spalten 4/5 Haupt-, bzw. 4 bis 7 Belegabt.) identisch sind, also alles ab Spalte 6 HA bzw. Spalte 8 BA ist gleich, sofern in BA die DRGs überhaupt vorkommen (s. a. Thread: G-DRG 1.0 Anlage 1 b) Beleger).

    Allerdings gibt es insgesamt bei 4 DRGs Abweichungen:

    • B07A: VWD HA ist 14 Tage, VWD BA ist 13 Tage
    • P66A, P66B: hier gibt es Vertauschungen in den Spalten für die Bewertungsrelationen beim Vergleich HA/BA
    • P66A bis P66D: hier fällt auf, dass einige Bewertungsrelationen nicht stetig fallen (A -> B bei HA, B -> C bei BA)


    Man könnte jetzt versuchen, die Zahlen zu manipulieren, bis sie plausibel sind. Das ist natürlich nicht zulässig.

    Dass die Quelle "Medizincontroller" (DGfM) seriös ist, unterstelle ich hier mal, als Verfasser des pdf-Files findet sich "Kalkulator 1.0", die anderen Referentenentwürfe waren mit "rau" (Herr Rau, BMG?) gekennzeichnet.

    Wie dem auch sei, es gibt wohl noch ein paar Details zu verbessern, aber es ist schon toll, dass es endlich "was zum Anfassen" gibt.
    --
    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Bernhard Scholz
    DRG-Beauftragter
    Kliniken des Landkreises Freyung-Grafenau gGmbH

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Zitat


    Original von Scholz:
    Dass die Quelle "Medizincontroller" (DGfM) seriös ist, unterstelle ich hier mal, als Verfasser des pdf-Files findet sich "Kalkulator 1.0", die anderen Referentenentwürfe waren mit "rau" (Herr Rau, BMG?) gekennzeichnet.


    Hallo Forum,

    dieselbe Datei findet sich auch bei der BWKG - ansonsten ist es aber eigenartig "still" im Netz. Münster schweigt, InEK schweigt, DKG schweigt, BMG schweigt... Für die am 10.09. anstehende mündliche Anhörung im BMG wurde den eingeladenen Bundesverbänden am 15.08.2002 der FPVO-Entwurf gleichen Datums zugesendet. Am 03.09. erhielt ich auf Anfrage beim BMG folgende Antwort von Herrn Tuschen:
    "Der BMG regelt im Wege der Ersatzvornahme nur das Jahr 2003, für das auch lt. Gesetz (§17b Abs. 4 KHG) noch weitgehend der australische Katalog gilt. Dieser Katalog einschließlich Kalkulationsergebnisse wird von uns morgen an die Verbände geschickt."
    Die momentan kursierende Datei wurde am 03.09. 19:09 erstellt und zuletzt am 04.09. 09:58 geändert. Das macht sie insgesamt durchaus glaubwürdig, aber es bleibt m.E. zunächst immer noch ein nicht offiziell autorisierter Entwurf.

    Gruss,
    M. Borchelt
    BAG Klinisch-Geriatrischer Einrichtungen e.V.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von borchelt:
    ...
    ansonsten ist es aber eigenartig "still" im Netz. Münster schweigt, InEK schweigt, DKG schweigt, BMG schweigt...


    Hallo Herr Borchelt,
    das ist mir auch aufgefallen. Zudem war die Datei erstmalig verschlüsselt... Ich warte lieber noch auf die offizielle Version. Kalkulator 1.0 (wo haben Sie das gefunden, Herr Scholz?) hört sich nicht sehr vertrauenserweckend an. Vielleicht sind die "Ungereimtheiten" ja absichtlich drin, gewissermassen als Versionskennzeichen :rolleyes:

    Zitat


    Die momentan kursierende Datei wurde am 03.09. 19:09 erstellt und zuletzt am 04.09. 09:58 geändert. ...aber es bleibt m.E. zunächst immer noch ein nicht offiziell autorisierter Entwurf.


    Stimme uneingeschränkt zu.

    Gruss,
    B. Sommerhäuser

  • Hallo, Herr Sommerhäuser,

    in Hamburg ließ sich doch noch etwas Substanzielles finden:

    Die PDF-Datei auf dem HKG-Server ist identisch mit der z.Zt. kursierenden.

    Gruss,
    M. Borchelt
    BAG Klinisch-Geriatrische Einrichtungen e.V.