ambulante Prostatastanzbiopsie??

  • Hallo Forum,
    Die Einweisung des Pat. mit pathlog. PSA erfolgte durch einen niedergelassenen Urologen zur Prostatastanzbiopsie, der diese auch nicht durchführt.In einer grundsätzlichen Stellungsnahme des MDK dazu, geht dieser von einer ambulanten Leistungserbringung aus.
    Über $115b wäre keine Abrechnung möglich.
    Wie gehen Sie mit diesem Problem um??

    MfG R. Walter

  • Hallo Herr Walter,
    bei allen Leistungen, welche nicht in der Anlage 1 zum Vertrag nach §115b abgebildet sind, bleibt Ihnen nur die vorstationäre Behandlung als Abrechnungsmöglichkeit, es sei denn, Sie könnten einen Ausnahmetatbestand gem. Anlage 2 zum Vertrag nach §115b nachweisen.
    Auch wenn es schmerzt, es ist so!
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Hallo Herr Walter,
    das Problem Prostatastanzbiopsie nur Ambulant haben wir hier in RLP leider schon 1-2 Jahre. Unsere Urologen (Beleger, da geht nicht vorstationär) weigern sich, aus meiner Sicht völlig zu Recht diesen Risikoeinriff, ambulant zu erbringen. Folgende Praxis hat sich ergeben.
    Falls keine Gründe für stationäre Notwendigkeit (ASA 1-2)zum nächsten Urologen, bei uns 20 km, der das ambulant macht.
    Möchte der Patient das nicht, kann er bei uns für 100.-€uro über Nacht bleiben. Krankenhaus bekommt 100.-Euro, Beleger rechnet ambulant ab. Bei der geringsten Komplikation, nicht selten, wird der Fall komplett stationär abgerechnet.
    Hat der Patient ASA 3 oder andere bekannte Risikofaktoren, geht er zunächst mit einer gezielten Begründung und Kostenübernahmeerklärung zu seiner Kasse um vorab eine Kostenübernahme zu bekommen.
    Summa summarum ein aufwendiger Vorgang, aber die einzige Möglichkeit für uns.

    Kurt Mies

  • Hallo Herr Mies,
    haben Sie aus Ihrem Krankenhaus ein Hotel gemacht? Führen Sie die Mehrwertsteuer aus dem Hotelbetrieb auch schön ab? Liegt der Hotelgast in einem geförderten Bett? Ganz schön schwierig, das mit bden 100,-- Euro.
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Hallo Herr Fischer,
    Auch nach Feierabend gehe ich davon aus, das Sie einen :lach: setzen wollten. Ich weis, das die Notlösung nicht unbedingt genial ist.
    Es geht uns nicht darum neue Geldquellen aufzutun, sondern dem Patienten eine alternative Lösung anzubieten.
    Einen schönen Feierabend
    wünscht
    Ihnen

    Kurt Mies

  • Hallo Forum,
    ich möchte hier doch noch mal das Problem der Prostatastanzbiopsie aufwärmen.

    Die niedergelassenen Urologen weigern sich, die Stanzbiopsie ambulant durchzuführen und weisen uns die Patienten nach wie vor ein.
    Gibt es noch Häuser, die diese stationär abrechnen?

    Wenn nein, wie dann? Vorstationär?
    Was ist dann mit der histologischen Untersuchung, die bei uns von einer externen Pathologie erbracht und mit dem Krankenhaus verrechnet wird?

    Zusätzlich ergibt sich das Problem, das bestimmte Kassen zunehmend und unabhängig vom Zeitraum fordern, dass vorstationäre Leistungen (ohne vollstationär abgerechnet) in eine nachfolgende vollstationäre Behandlung integriert werden sollen. Selbst wenn mehrere Wochen dazwischen sind. Insbesondere wenn eine gleiche Diagnose vorhanden ist.

    Wie gehen Sie mit diesen Problemen um?

    Herzliche Grüße

    hecke

  • Hallo Hecke,
    in unserem Haus sind Stanzbiopsien noch stationär üblich. Naturgemäß hinterfragen die Kostenträger die stationäre Notwendigkeit. Der MDK-Gutachter macht die stationäre Notwendigkeit von der Anzahl der Stanzen abhängig. Das ist aber individuell und nicht im MDK konsentiert. Wenn sie also den Einen oder Anderen Fall verlieren, rechnen sie ihn als vorstationäre Leistung ab.
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

  • Hallo,
    wenn das niemand ambulant macht, dann schicken Sie die Patienten doch VOR der Maßnahme zur Kasse und bitten um KÜ.

    Dann werden Sie schon ein Angebot bekommen und möglicherweise auch eine generelle Linie mit den Kassen (aber dann halt kassenindividuell) aushandeln können.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Lang ist es her, aber immer noch aktuell.

    Bei uns wird die Stanze Prostata vorstationär erbracht.
    Da eine Kasse alle vorstationären Leistungen ablehnt, wenn nicht der vorstationären Definition (stat. Aufenthalt abklären oder vorbereiten) entspricht, bekomme ich die Rechnungen zurück.
    Ambulante Urologen weisen nach wie vor ein. Was tun???

    Wie läuft das in anderen Häusern?
    Viele Grüße

  • Morgen,
    wir haben das Problem auch, aber meistens wird vorstationär akzeptiert. Es wird ja durchaus ein stationärer Aufenthalt abgeklärt, eventuell folgt ja die Radikale Prostatektomie, (pall.) TUR etc.
    Könnten Sie nicht dementsprechend mit der Kasse argumentieren?
    Die Anzahl der Stanzen ist natürlich auch wichtig!
    Gruß ganss