Schönen guten Tag Frau Busley,
es ist eine Sache, dass die Kasse den Patienten in den entsprechenden Fällen zur Kasse bittet. Hier gibt es sicherlich ein berechtigtes Interesse der Beitragszahler. Die Frage dabei ist nur, wie weit man das ausweitet (Stichwort Sportunfälle, Raucher usw. die Liste lies sich beliebig mit zunehmenden Streitpotential ausbauen).
Es ist aber eine ganz andere Sache, sich über das für eine wirksame Behandlung von allen Patientinnen und Patienten erforderliche Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient hinwegzusetzen und den Arzt zu Angaben über den Patienten zu zwingen (und zwar bereits bei Verdacht!), die genau dieses Vertrauen zerstören müssen.
Für mich passt dies in das Bild der systematischen Demontage des Arztberufes und Arztbildes. Sicherlich sind die Ärzte selbst daran nicht ganz unschuldig und ich bin selbst ganz bestimmt kein Vertreter ärztlichen Standesdünkels. Aber abgesehen von den Folgen dieser Demontage für den drohenden und in einigen Regionen bereits bestehenden Ärztemangel aufgrund von Desinteresse an oder Abwanderung aus der ärztlichen Tätigkeit in Deutschland halte ich ein gewisses Vertrauen in den Arzt und den Arztberuf auch für eine erfolgreiche und kostengünstige Medizinsche Versorgung für erforderlich. Dieses Vertrauen wird aber meiner Ansicht nach durch den Missbrauch der Ärzte erst als Kassierer und nun auch als Informant für die Krankenkassen zerstört.
Ich halte eine solche Information - trotz gesetzlicher Regelungen - mit den ärztlichen Grundsätzen für nicht vereinbar.
Ich wünsche noch einen schönen Tag,