Wider das politische Getöse einiger Krankenkassen

  • Immerhin: der MDK kommt in dieser (mutigen) Studie zur "Qualitätssicherung der Kodierungsbegutachtung" auf eine Quote von 70% Übereinstimmungen! D.h. in 30% der Fälle kommen 2 MDK-Gutachter - bei gleicher Datenbasis - zu unterschiedlichen DRG-Ergebnissen....!

    [POLEMIK AN X(] Wenn man so wollte, könnte man also in 30% "Betrug" vorwerfen? [POLEMIK AUS :)]
    :whistling:

    There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the universe is for and why
    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Wie kann überhaupt vor diesem Hintergrund eine private Klinikkette 15% Rendite "erwirtschaften"?

    Es wurde nachgefragt:
    http://www.derwesten.de/wirtschaft/wie…-id6695393.html

  • Guten Morgen Forum,

    bei der ewig währenden Diskussion um die Qualität der Gutachten sowie Neutralität der Gutachter des MDK stellt sich mir die Frage wies denn bei denjenigen Gutachten um die Qualität und Neutraliltät bestellt ist wo klinisch tätig sowie niedergelassenen Ärzte selbst zu Gutachtern (z. b. für Versicherungsgesellschaften) bestellt sind und von diesen auch entlohnt werden...

    Ich wurde selbst zur Begutachtung (über eine Versicherungsgesellschaft) einbestellt und meine "Begeisterung" hielt sich wahrlich in Grenzen.

    mit freundliche Grüßen
    Einsparungsprinz

  • Ich mag es nicht unter der OT Liste abzulegen:

    http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-20…ationen-016.htm


    Ich bin dafür dass jeder Therapievorschlag erst einmal von den SoFa Experten der Krankenkassen geprüft wird, und dann entschieden wird ob Opi oder Omi WIRKLICH ne neue Hüfte oder einen Herzschrittmacher brauchen. Denn das können Ärzte ja nicht. Die wollen ja nur Kohle machen.
    Dauert dann zwar etwas, dürfte sich dann aber im Bereich der Krebstherapien oder bei Stents kostengünstig für die Kassen auswirken, und das ist doch im Sinne der Kassenvertreterchen: Sozialverträgliches Frühableben, ganz im Sinne der Kassen.

    Ich befürworte es, wenn die DKG mal eine Studie in Auftrag gäbe, wie es denn mit den Kosten für die Versicherten aussieht, wenn man ALLE Krankenkassen bis auf eine abschaffen würde. Die meisten KKn sind doch nur dazu da Versichertengelder zu verschwenden (Homöopathiie, nur als Stichwort) und ausser rumsitzen machen die auch nichts. Doch, tschuldigung: Alte Leute über den Tisch ziehen. Erst einmal alles ablehnen, die Alten wehren sich ja nicht. Ach ja: und Kunden über den Tisch ziehen: Wie war das mit der Information über das Sonderkündigungsrecht bei Erhebung von Zusatzbeiträgen?

    stellv. Leitung Medizincontrolling
    Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
    MDA

  • Guten Morgen,

    ich halte derartige Wutausbrüche zwar für verständlich, aber insgesamt für wenig hilfreich. Ich arbeite mit einem Großteil der Kassen gut zusammen.
    Nicht alles was Krankenkassen machen, ist richtig.
    Nicht alles, was Krankenhäuser machen, ist richtig.
    Mit weniger Krankenkassen ginge es auch.
    Mit weniger Krankenhäusern ginge es aber sicher auch.
    Manche Kasse mag alte Leute über den Tisch ziehen,
    manches Krankenhaus mag alte Leute auf den Tisch, hier den OP-Tisch ziehen.

    Ich finde allerdings bestürzend, dass die Diskussion immer dazu verwendet wird, das Ansehen der Kranknehäuser zu beschädigen. Es wird immer nach Schuld gesucht. Damit ist niemandem gedient. und an dem Aritkel fällt mir vor allem eines auf:


    Zitat

    Als Hauptursache für die Entwicklung nehmen RWI und Kassenverband an, dass die einzelnen Behandlungen den Kliniken immer höher bezahlt werden - und die Krankenhäuser dementsprechend die Zahl dieser lohnenden Behandlungen erhöhten. "Insgesamt kann der Preisanstieg ab 2007 einen erheblichen Anteil der Fallzahlentwicklung erklären", heißt es in der Studie.

    Irgendetwas habe ich falsch verstanden. Gemeint ist vermutlich der Anstieg des Basisfallwertes in den letzten Jahren. Deckungsbeitragsrechnungen mögen für einen plakativen Artikel zu kompliziert sein, aber den Preisanstieg ohne den Kostenanstieg zu betrachten, ist wirklich billig.

    Ein positiver Deckungsbeitrag heißt bei der aktuellen Stimmungslage übrigens immer: "lukratives Geschäft" und wird von gierigene Ärzten und gewinnsüchtigen Verwaltungen / Geschäftsführungen erzwungen.

    Gruß

    merguet

  • Hallo Forum,

    was mir auffällt und mich betroffen macht, ist, dass man das Gefühl hat, es ist eine Kampagne im Gange, die die Krankenhäuser und ihre Angestellten als Betrüger und geldgierige Bande darstellt. Patienten werden nur noch behandelt, wenn es ordentlich Einnahmen bringt, sie bekommen die falsche Therapie usw.

    Was offensichtlich keine Rolle spielt: Das Vertrauensverhältnis wird massiv gestört, die Patienten sind verunsichert. Ist das das Ziel? Wahrscheinlich nicht....aber alle Medien stürzen sich auf das Thema, auch wenn noch so unbedarft berichtet wird.

    Wenn wirklich soviel Betrug im Gange wäre, wie berichtet wird. müssten ja Prozesse wegen Betruges ohne Ende laufen.

    Mich deprimiert das total. Ein ganzer Berufsstand wird ohne Sinn niedergemacht, dabei arbeiten sicher 99% der Angestellten im KH ohne Dollarzeichen im AUge. Oder bin ich zu blauäugig?

    Schönen Tag noch

    Anne ?(

  • Guten Morgen,

    So ganz sicher bin ich allerdings bezüglich der 99% nicht...

    merguet

  • Schönen guten Tag allerseits,

    Heute in den News:

    [Ironie]Jetzt sollen die die Krankenkassen den Patienten Zuweiserpauschalen bezahlen... (Bild.de) [/Ironie]

    Interessant ist vor allem der letzte Satz dieses Artikels:

    " ...weil Experten der Kassen oft besser entscheiden können, für welche OP welche Klinik geeignet ist."

    Vielleicht sollten wir dann konsequenterweise den gleichen Weg gehen, wie bei der Reha: Die Kassen betreiben ihre eigenen Kliniken, dann sind sie auch selbst für die Personalausstattung, die Qualität und die Kosten verantwortlich.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,