Wider das politische Getöse einiger Krankenkassen

  • Schönen guten Tag allerseits,

    zur Klarstellung:

    Wenn ich als Patient ein schwerwiegendes gesudheitliches Problem habe, bei dem ich auf Empfehlungen für eine für dieses Problem geeignete Klinik angewiesen bin, dann erwarte und erhoffe ich selbstverständlich auch von der Krankenkasse einen Rat, welche Klinik geeignet ist. Diese Rat erwarte ich mir jedoch auch vom Hausarzt, von anderen Betroffenen oder Bekannten, denen ich vertraue. Danach möchte ich mir als mündiger Patient die Klinik aussuchen, die mir nach all diesen Beratugen für mich selbst am geeignetsten erscheint. Dafür belohnt ( = im anderen Fall bestraft ) zu werden, dass ich nur auf einen bestimmten dieser Ratgeber höre, der noch dazu nicht nur mein gesundheitliches Wohlergehen, sondern auch die Kosten im Blick hat und haben muss ( kein Vorwurf! ), halte ich nicht für zielführend.

    Mal abgesehen davon, dass die Detailregelung wieder ein neues Bürokratiemonster schaffen wird, geht es mir hier um die Selbstbestimmung des Patienten und um die Beachtung der individuellen Patientenbedürfnisse statt einer rein technokratisch-statistischen "Patientensteuerung" (war das schon einmal als Unwort des Jahres vorgeschlagen? )

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo Forum,

    auch ich würde mich nicht nur auf den Rat einer KK verlassen, sondern auch den Hausarzt etc. aufsuchen.

    Erwähnenswert ist das dieser Vorschlag nicht von irgendeiner KK stammt die sich unbedingt in die Patientensteuerung einmischen will sonder vielmehr von Daniel Bahrs Gesundheitsministerium ausgearbeitet wurde.

    In diesem Papier vom Gesundheitsministerium sollen die KK "ermuntert" werden bei der Entscheidung insbesondere qualitative Kriterien zu berücksichtigen.

    Ob diese "Mitwirkung" den KK entgegenkommt oder nicht, steht nirgendswo geschrieben. Insoweit kann man bzgl. dieses Vorschlags den KK wirklich nicht den "Schwarzen Peter" unterjubeln.

    mit freundlichen Grüßen
    Einsparungsprinz

    • Offizieller Beitrag

    ...und zu:
    "Ersparnis in Zukunft: Bis zu 280 Euro (28 x 10 Euro) bei langer Krankheit!"

    Da lohnt es sich endlich wieder, krank zu sein!

  • Guten Morgen,

    Die Aussicht auf Wegfallende Selbstbeteiligung wird zu Lemming-artigen Patientenwanderungen führen. Wer je erlebt hat, welches Gezerre auch nur einmalige Praxisgebühren verursachen können, wird daran kaum Zweifel haben.
    Welche Qualitätskriterien solche KK-Empfehlungen haben sollten, ist doch völlig unklar.
    Die als vorbildlich beschriebenen Daten der AOK (QSR) haben da einen Anfang gemacht, allerdings wurde uns auf mehrfache Nachfrage immer eine Offenlegung der Daten, auch anonymisiert, verweigert. Somit verkommen derartige Instrumente zu reinen Bloßstellungsinstrumenten, weil ein echter Ansatz zu Verbesserungen ja eine Fehlerkorrekturmöglichkeit implizieren müsste.
    Die fachlichen Auskünfte einzelner Sachbearbeiter der Kassen lassen jedenfalls oft zu wünschen übrig. Die Qualifikation ist auch völlig unklar.

    Das Ganze ist, mit Verlaub, völliger Unsinn.

    Gruß

    merguet

  • Schönen guten Tag Einsparungsprinz,

    Ob diese "Mitwirkung" den KK entgegenkommt oder nicht, steht nirgendswo geschrieben. Insoweit kann man bzgl. dieses Vorschlags den KK wirklich nicht den "Schwarzen Peter" unterjubeln.

    Das war auch nicht so gemeint. Ich habe das an dieses Thema angehängt, weil es aus meiner Sicht gut zu der vorangegangenen Diskussion über die Zuweiserpauschalen passte.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo zusammen,

    es handelt sich laut "Bild" um einen weiteren Änderungsantrag zum PsychEntgG. Die Vielfalt dieser Änderungsanträge wird langsam unübersichtlich.
    Es bleibt erstmal abzuwarten, was aus diesem Änderungsantrag wird und wieviel davon in das Gesetz Eingang findet.

    Zudem sollte berücksichtigt werden, dass mind. 50% dessen, was in "Bild" steht, gelogen ist.
    Und schätzungsweise 50% der Initiativen des derzeitigen Gesundheitsministeriums sind blanker Unsinn und dienen mehr der Eigenprofilierung als anderen Zwecken.

    Was unterm Strich von diesem "Aufreger" übrigbleibt - mal sehen... 8)

    Beste Grüße - NV

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    30.05.12

    Klinik-Ranking
    Berliner Charité ist Deutschlands Nummer eins

    In einem neuen Ranking belegt das Berliner Universitätskrankenhaus deutschlandweit
    mit Abstand den ersten Platz.

    http://www.morgenpost.de/berlin/article…ummer-eins.html


    Schicken jetzt die Experten die kranken Menschen z.B. aus Brandenburg in das „teure“
    Berlin?

    POTSDAM
    - Die Zahl ist erschreckend: In Brandenburg liegt die Sterblichkeit bei
    Herzinfarkten um 46,1 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt.

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12…linik-will.html


    Gruß
    E Rembs

  • Ich habe im Moment das Gefühl, dass die Krankenkassen versuchen wollen irgendwie die Krankenhäuser in ihre Hände zu bekommen, um dann schalten und walten zu können, wie sie wollen.

    Wenn demnächst Soylent Green irgendwo verkauft wird wandere ich aus....

    stellv. Leitung Medizincontrolling
    Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
    MDA

  • Hallo,

    ... Erwähnenswert ist das dieser Vorschlag nicht von irgendeiner KK stammt die sich unbedingt in die Patientensteuerung einmischen will sonder vielmehr von Daniel Bahrs Gesundheitsministerium ausgearbeitet wurde....


    Warum überrascht mich das überhaupt nicht???

    8o http://www.zeit.de/politik/deutsc…rien-lobbyisten

    Zitat: "

    Lobbyist soll an Gesetzesentwurf mitgeschrieben haben

    Ein Mitarbeiter des VDEK soll im Gesundheitsministerium auch an einem Gesetzesentwurf mitgearbeitet haben. Dem Ministerium zufolge hat der VDEK-Lobbyist lediglich zugearbeitet. Die FTD zitiert den Geschäftsführer der Organisation Transparency International, Christian Humborg, der diese externe Mitarbeit an Gesetzesentwürfen als klaren Regelverstoß kritisiert. Die Mitarbeit im Entwicklungsministerium sieht Humborg als "grenzwertig"."

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal