(nach Wiedereröffnung des Threads....)
Hallo Herr Trump,
Nicht-Wissen war hier nicht das Problem: Sie haben sich einfach täuschen lassen.
Es ist ein Irrtum zu glauben, die Frage nach der Definition einer Drainage kläre die Bedeutung des Begriffs der Aszitespunktion. Das DIMDI hat schon richtig geantwortet. Nur die Frage war so nicht zielführend.
Die Frage ist nicht: was ist eine Drainage?
Sondern: was ist eine Aszitespunktion?!
Ich kann nicht, wie Herr Selter meinte, zaubern. Aber lesen.
Z. B.:
1.2.6 Aszitespunktion
Die Begriffe Aszites-, Peritonealpunktion und Parazentese bezeichnen denselben Eingriff
und werden teilweise synonym gebraucht, wobei Parazentese in der Regel eher für die
therapeutische Punktion und Aszites-, bzw. Peritonealpunktion für
die diagnostische Punktion verwendet werden
Die eigentliche Aszitespunktion erfolgt entweder mit einer großlumigen Venenverweilkanüle
[42, S.79], einer speziellen Schlottmann-Parazentese-Nadel [66] oder aufwändiger mittels
Seldinger-Technik und Pigtail-Katheter [25]. Punktiert wird unter erneutem Pressen des
Patienten meistens senkrecht zur Hautoberfläche. Sobald etwas Aszites aspiriert wird, muss
die Nadel zum sicheren Erreichen des Aszites noch etwas vorgeschoben werden, dann wird
bei der Verwendung einer Venenverweilkanüle die Stahlkanüle zurückgezogen und entsprechend
einer peripheren Venenpunktion die Plastikkanüle vollständig vorgeschoben.
Aus: Dissertation C. Schöps Uni Hamburg 2009
Aszitespunktion: Abdominale Parazentese
Definition ((Ü1))
Der Terminus Aszites stammt vom griechischen Wort Askites (ασκίτης; Wassersucht) ab und meint die pathologische Flüssigkeitsansammlung im freien Peritonealraum. Aszites ist .....Der folgende Artikel handelt von der abdominalen Parazentese mit Augenmerk auf die Indikation und Durchführung der Punktion resp. Drainage und die Analyse des Aszites.
Durchführung ((Ü2))
Material ((Ü3))
.... Zur Drainage empfiehlt es sich, ein für Aszitesdrainage entwickeltes, handelsübliches Punktionsset zu verwenden. Dieses enthält ein Punktionsgerät, das einen Drainagekatheter (14 Gauge) mit einem Punktionsmandrin (teils mit stumpfem, versenkbarem Obturator im Zentrum, um Organverletzungen zu vermeiden) enthält. Über diesen wird nach erfolgreicher Punktion der Drainagekatheter eingeführt. Zudem enthält das Set eine 50 ml Spritze und einen Schlauch je mit Luer-Lock, einen Drei-Wege-Hahn und einen Sekretbeutel (2000 ml).
Dr. med. Stephan Bosshard
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin
Universitätsspital Zürich
Deutsches Krebsforschungszentrum/Krebsinformationsdienst:
Parazentese
Die Punktion der Bauchhöhle zu therapeutischen Zwecken nennen Fachleute Parazentese oder auch Aszitesdrainage. Sie ist bisher die gebräuchlichste und wichtigste Methode, um größere und belastende Flüssigkeitsmengen (bis zu mehreren Litern) aus der Bauchhöhle möglichst vollständig zu entleeren. Die Parazentese kann, abhängig vom Zustand des Patienten und der Erfahrung des Arztes, ambulant gemacht werden. Ist die Flüssigkeitsmenge sehr groß oder sind von vornherein Komplikationen absehbar, ist eventuell ein kurzer Krankenhausaufenthalt nötig, auch weil die Flüssigkeitsableitung über mehrere Stunden dauern kann.
Wie bei der diagnostischen Punktion führt der Arzt meist unter Ultraschallkontrolle und nach örtlicher Betäubung der Einstichstelle eine Hohlnadel in den Bauch ein. Damit die Flüssigkeit ablaufen kann, wird ein dünner Schlauch an ein Röhrchen angeschlossen, das mit der Punktionskanüle verbunden ist. Nachdem genügend Flüssigkeit entfernt wurde, zieht der Arzt die Nadel aus dem Bauch heraus und deckt die Punktionsstelle steril ab.
Die Parazentese dient dazu, Patienten mit ausgeprägtem Aszites mechanisch zu entlasten und Beschwerden wie Atemnot, Übelkeit und Erbrechen zu lindern.
Paracentesis for ascites
Wikipedia, Stand 06.02. 2015 15.00Uhr
The procedure is often performed in a doctor's office or an outpatient clinic. In an expert's hands it is usually very safe, although there is a small risk of infection, excessive bleeding or perforating a loop of bowel. These last two risks can be minimized greatly with the use of ultrasound guidance.
The patient is requested to urinate before the procedure; alternately, a
Foley catheter is used to empty the bladder. The patient is positioned in the bed with the head elevated at 45-60 degrees to allow fluid to accumulate in lower abdomen. After cleaning the side of the abdomen with an antiseptic solution, the physician numbs a small area of skin and inserts a large-bore needle with a plastic sheath 2 to 5 cm (1 to 2 in) in length to reach the peritoneal (ascitic) fluid. The needle is removed, leaving the plastic sheath to allow drainage of the fluid. The fluid is drained by gravity, a syringe or by connection to a vacuum bottle. Several litres of fluid may be drained during the procedure; however, if more than two litres are to be drained it will usually be done over the course of several treatments. If fluid drainage is more than 5 litres, patients may receive intravenousserum albumin (25% albumin, 8g/L) to prevent hypotension(low blood pressure). After the desired level of drainage is complete, the plastic sheath is removed and the puncture site bandaged. The plastic sheath can be left in place with a flow control valve and protective dressing if further treatments are expected to be necessary.
Dies sind noch einmal noch 4 weitere aktuelle Netz-Fundstücke zur Erläuterung des Begriffes, die Ihnen belegen, daß wirklich sehr große Teile der Fachöffentlichkeit sich komplett einig sind über das, was eine Aszitespunktion oder Paracentese ist und daß darin selbstverständlich auch das Ablassen des Bauchwassers über einen Schlauch enthalten ist. Oder, wie schon V. Schumpelick in seinem Lehrbuch Chirurgie S.36, 3. "Aszitespunktion" schrieb: "Der Ablauf erfolgt passiv über Infusionssystem aufgrund des erhöhten intraabdominellen Druckes".
Die relevante Frage, ob im Begriff der Therapeutischen Aszitespunktion auch die Drainierung des Bauchwassers enthalten ist, wird damit in Lehrbuch, Fachöffentlichkeit, Einzelveröffentlichung zur Technik, Leitlinie mit der Unterschrift von 7! Fachgesellschaften und auch noch Wikipedia international gleichlautend und eindeutig beantwortet: Ja.
Obwohl ich ansonsten mit ihm übereinstimme überrascht mich deshalb auch die Idee einer zeitlichen Limitierung von Herrn Horndasch für eine Therapeutische Aszitespunktion auf 5 Minuten. Wo kommt die Zahl her? Und wie lange sollte man dann im Unterschied dazu für eine Diagnostische Punktion brauchen? Die Dauer der Therapeutische Aszitespunktion richtet sich nach Menge des Bauchwassers und Dicke des Schlauches. Nur das steigende Infektionsrisiko begrenzt ansonsten die Zeit.
Ob 5 Minuten zur Ableitung von 6 Litern Aszites eine realistische Zeit sind, kann sich jeder in der eigenen Ambulanz selbst anschauen.
Da, wie vom Papiertiger geschildert, trotzdem Aszitespunktionen im Rahmen der von Medman2 so genannten Erlösoptimierung unter 8-148 abgerechnet werden, wird diese Schublade vermutlich allmählich mit einem Inhalt gefüllt, der einen anderen, niedrigeren Fallwert hat als bisher (Wie kann das sein?!) . Das wird das InEK nachrechnen und dann diese Schublade abwerten. Die Papiertiger dieser Welt werden für kurze Zeit die Erlösoptimierungsdividende einstecken, ein paar weniger Clevere werden sich den Kode vom MDK streichen lassen. Und dann zieht die Karavane weiter.
Mir war an dieser Stelle einzig der Hinweis wichtig, daß hier für diese Cleveren ein gewisses Verlustrisiko besteht.
Medman2 hat Scherze gemacht mit meinem Akronym. Nicht wirklich originell, nicht freundlich, und in der Mittelstufe des Gymnasiums hätte er dafür einen Verweis wegen Cypermobbings bekommen. Aber geschenkt. Und "Schweinebacke!" ist, richtig erkannt, das dazu passende Filmzitat.
"...persönliche Angriffe gegen andere User untersagt" ?
Sie, Herr Selter, haben mir in Ihrem Beitrag vom 04.02. 9:25 Uhr verkrampfte Pseudoableitungen oder das schnelle Zaubern von Definitionen vorgeworfen, gesehen, daß ich nicht verstehen wollte und über meinen beruflichen Auftrag spekuliert. Das sind für mich alles Kommentare, die nur darauf abzielen, mich zu diskreditieren. Die Anmerkung von Herrn Sommerhäuser ging in dieselbe Richtung.
Dr. T. hatte auf das DIMDI und damit auf eine "anonyme Organisation" geschimpft. Sicher nicht gut. Sie haben hier aber gemeinschaftlich als Administratoren entgegen Ihrer eigenen Netiquette einen einzelnen User absichtlich persönlich diskreditiert, um dessen Argumentation zu entwerten. Das ist eine ganz andere Nummer. Und das wird in Erinnerung bleiben.
Gruß
W.