Hallo zusammen,
wir sind uns gerade unschlüssig unter welchen Voraussetzungen eine SIRS mit Organkomplikationen kodiert werden kann.
Nach meinem Wissen sind für die Kodierung eine SIRS, wie auch bei Sepsis, keine Blutkulturen mehr erforderlich.
Wenn nachfolgende lebensbedrohliche Organkomplikationen vorliegen kann eine SIRS mit Organkomplikationen kodiert werden.
- Enzephalopathie: Somnolenz, Desorientiertheit, Unruhe.
- Schock/Hypotonie: Systolisch < 90 mmHg (AMD <70 mmHg) oder Einsatz von Katecholamine notwendig (trotz Volumengabe, Dauer > 1 Stunde).
- Thrombopenie: Thrombo < 100.000/mm³ oder Abfall der Thrombos um 30% innerhalb von 24 h (ohne akute Blutung).
- Hypoxämie: PaO2 unter Raumluft <75 mmHg (10 kPa) oder PaO2/fiO2 < 250 mmHg (Beispiel: Beatmung mit 50% O2, pAO2 =100 mmHg -> 100 mmHg/0,5 = 200 mmHg)
- Niereninsuffizienz: Diurese < 0,5 ml/kg/h mindestens 2 Stunden trotz Volumengabe oder Anstieg des Krea auf > 2x der oberen Grenzwert.
- Metabole Azidose: Base Excess (BE) -5 mmol oder weniger oder Laktat > 1,5x der oberen Grenzwert.
Müssen im Fall von Organkomplikationen ohne Blutkultur alle 4 SIRS-Kriterien erfüllt sein?
Müssen im Fall von Organkomplikationen mit Blutkultur nur 2 SIRS-Kriterien erfüllt sein?
- Körpertemperatur: < 36 °C oder > 38 °C
- Herzfrequenz > 90/min
- Tachypnoe mit einer Atemfrequenz > 20/min und einem paCO2 ≤ 33 mmHg oder einem Oxygenierungsindex < 200 (bei maschineller Beatmung)
- Leukozytenzahlen < 4.000/mm3, > 12.000/mm3 oder > 10 % unreife Leukozyten
Danke für die Hilfe und Grüße