Hallo und guten Morgen,
ToDo darf sich rühmen, mich als jahrelangen stillen Leser des geschätzten Forums zur Registrierung veranlasst zu haben, damit ich auf diese Ungeheuerlichkeit antworten darf. Ich finde es immer klasse, wenn sich Personen zu einer Sache äußern, von der sie mangels eigener Erfahrung (oder doch?) absolut nichts verstehen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich gestern abend bei den Nachrichten, als sich der allseits beliebte Prof. Lauterbach zum Thema äußern durfte und wie immer mit der zu langen Verweildauer argumentierte. Natürlich hat er damit prinzipiell recht. Aber einen Bezug zwischen Verweildauerverkürzung und Einhaltung gesetzlicher Arbeitszeiten herzustellen, das hat mich laut lachen lassen, zeigt es doch dass es außer ToDo noch andere schlaue Leute in Deutschland gibt :x , die etwas von ärztlicher Arbeitsbelastung zu verstehen glauben. Ich empfehle beiden dringend, mal einen Sonntag in der Notaufnahme eines Kreiskrankenhauses mit dem diensthabenden Chirurgen mitzulaufen. Ich für mich habe das Interesse an anderen Berufsfeldern auch aus dem Frust über die unglaublichen Bedingungen in deutschen Krankenhäusern heraus aufgebaut und mich aus der Chirurgie vorerst verabschiedet.
Außerdem glaube ich, dass die ganze Diskussion nicht so hochgekocht wäre, wenn die Politik, die Kassen, die Krankenhausverwaltungen, ... sich bemüht hätten, Bedingungen zu schaffen, das vorhandene deutsche Arbeitszeitgesetz umzusetzen. Solange Gewerbeaufsichtsämter zwar in die Krankenhäuser gehen und kontrollieren, daraus jedoch wie in unserem Fall keinerlei Konsequenzen folgen bei bis zu 15 (ja- FÜNFZEHN) Bereitschaftsdiensten im Monat, wird auch das gestrige Urteil ein Witz bleiben.
Ich mach mich jetzt wieder an die Arbeit:bounce: