• Hallo Forum, hallo Herr Cramer,

    <cramer>
    Welche Bedeutung haben die Spalten CW_ARDRG41_97/98_öffKH und CW_ARDRG_IN in der Excel-Tabelle?
    </cramer>

    a) Relativgewichte der AR-DRG Version 4.1 Jahre 97/98, öffentliche Krankenhäuser. Diese Version (901z = 3,96) wird verwendet von Diacos 5.3.1 sowie dem in SMS/Carecenter integrierten Grouper.

    b) Die Relativgewichte, die in unserem Benchmarkingprojekt verwendet werden (Anbieter lässt sich mit IN abkürzen), das ist irgendeine andere Version der AR-DRG (901z = 2,89)

    <cramer>
    wenn Sie Ihre Verlustberechnungen durchführen, beziehen Sie diese auf die Relativgewichte Ihres Groupers oder auf die o.g. Spalten
    </cramer>

    Kann ich nur für mich beantworten: Auf meine Groupingergebnisse und damit auf die Spalte CW_ARDRG41_97/98_öffKH.

    Freundliche Grüße

    Christian Jacobs

  • Schönen guten Tag allerseits!

    Hier noch eine kleine Auswertung der Veränderungen des CW:
    [courier]
    DRG.....MW CW_GDRG......MW CW ARDRG.....MW Diff.....%
    A.......1,67............2,93............-1,26......-42,9%
    B.......1,15............1,49............-0,34......-22,7%
    C.......1,04............1,19............-0,15......-12,8%
    D.......1,37............1,24.............0,13.......10,7%
    Z.......1,76............2,64............-0,88......-33,5%
    Ges.....1,49............2,26............-0,77......-34,0%
    [/courier]
    Offensichtlich hat sich eine hohe Verschlüsselung der Kalkulationshäuser nicht so sehr auf die Kosten ausgewirkt.

    Interpretation (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege):

    Kleine Häuser mit leicht bis durchschnittlich erkranken Patienten gewinnen. Auf der Strecke bleiben die schwer erkrankten, multimorbiden und problematischen Patienten, denn selbst wenn ich es durch die Kodierung schaffe, den Schweregrad abzubilden, bleibt der ökonomische Gewinn weit hinter dem bisher (auf austrlischen CW basierenden) kalkulierten zurück.

    Wie die Maximalversorgungshäuser das schaffen wollen, ist mir ein Rätsel.

    Schönen Tag noch!

    --
    Reinhard Schaffert

    Medizincontroller
    Facharzt für Chirurgie
    Kliniken des Wetteraukreises

  • Hallo Forum,

    man kann die CMI-Veränderungen nach Abteilungen anstatt absolut (AR-DRG av G-DRG) auch relativ (Veränderungen im Vergleich zum Kliniks-CMI ) auswerten. Dann gibts nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner.

    Gewinner...HNO
    ...........Urologie
    ...........Gyn
    ...........Pädiatrie
    ...........Chirurgie
    Verlierer:.Innere
    ...........Geriatrie
    ...........Intensivmedizin

    (absteigende Reihenfolge von +100 nach -100%)

    damit scheinen vor allem die Abteilungen mit einem hohen Anteil bisher schlecht bewerteter Z-DRGs zu profitieren, und wie von Herrn Schaffert bereits angemerkt, ist Multimorbidität wesentlich weniger erlösrelevant als dies die AR-DRG suggerierten.

    Freundliche Grüße
    Christian Jacobs

  • Hallo liebes Forum,

    das wird heute mein erster Beitrag hier, daher bitte ich bei Fehlern um Milde. Mir sind bei den FP-Katalogen zwei Sachen aufgefallen:
    1. was kleines: wieso ist bei der P66 die Kategorie B höher bewertet als die Kategorie A?

    2. was grösseres: ich habe heute morgen versucht, die in dem neuen Referentenentwurf aufgeführten Abrechnungsregeln mit Echtgrössen (mittl. VWD, UGVD...) nachzuvollziehen. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich beispielsweise in der DRG I23Z in der Verlegungsregel einen Wert von 0,297 für die Hauptleistung bekomme, in der UGVD-Regel einen Wert von 0,528 und in der OGVD-Regel einen Wert von 0,292. Bislang war ich immer der Überzeugung, dass der Wert der Hauptleistung in einer DRG gleich sein muss. Natürlich gehe ich erstmal davon aus, dass ich irgendwo einen Fehler gemacht habe. Daher stelle ich hier meine Formelgrundlagen dazu:

    1. Verlegungsregel:
    Bewertungsrelation FP – Anteil Hauptleistung (wird vergütet)
    = Zwischensumme / (mittl. Verweildauer + 1) (Aufn.-tag doppelt)
    = Minderung der Bewertungsrelation je unterschrittenem Tag

    Beispiel Materialentfernung (I23Z – ME ohne Hüftgelenk/Femur):
    0,732 (RG) – 0,297 (Hauptleistung) = 0,435 / 4 (mittl. VWD) + 1
    = 0,087 (Minderung der Bewertungsrelation je unterschrittenem Tag)

    2. UGVD-Regel:
    Bewertungsrelation FP – Anteil Hauptleistung (wird vergütet)
    Zwischensumme / unt. Grenzverweildauer (mindestens durch 2)
    = Minderung der Bewertungsrelation je unterschrittenem Tag

    Beispiel Materialentfernung:
    0,732 (RG) – 0,528 (Hauptleistung) = 0,204 / 1 (ausgewiesene UGVD)
    = 0,204 (Minderung der Bewertungsrelation je unterschrittenem Tag)

    2. OGVD-Regel:
    Bewertungsrelation FP – Anteil Hauptleistung (wird vergütet)
    Zwischensumme / mittlere Verweildauer (ausgewiesen im Katalog)
    = Zuschlag auf Bewertungsrelation je überschrittenem Tag

    Beispiel Materialentfernung:
    0,732 (RG) – 0,292 (Hauptleistung) = 0,44 / 4 (ausgewiesene mittl. VWD) = 0,11 x 0,6
    = 0,066 (Minderung der Bewertungsrelation je unterschrittenem Tag)

    Ich würde mich wirklich freuen, wenn mir jemand einen Fehler aufzeigen würde, die Alternative würde ich nämlich nicht verstehen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    --
    Dipl.-Ing. Th. van Landeghem

    Universitätsklinikum Kiel
    Klinik für Unfallchirurgie/
    DRG-Projekt UKK

    Dipl.-Ing. Th. van Landeghem

    Universitätsklinikum Kiel
    Klinik für Unfallchirurgie/
    DRG-Projekt UKK

  • Hallo Forum,

    ich bin doch überrascht wie hier z.T Äpfel mit Birnen verglichen werden.

    Die neuen Relativgewichte sind ja nur Relationen,d.h. hier die absoluten Unterschiede zwischen den alten AR-Werten und den neuen zu bilden ist nicht sinnvoll.

    Ich habe einmal die Ergebnisse des 2001-IMC-Benchmarks (mit allen Fallzahlen und CM-Summen) mit den neuen Werten versehen und dann eine relative Gewinn-Verlustrechnung jeder einzelnen DRG gemacht.

    Hier zeigt sich das mit den neuen G-DRG RG eine Base-Rate von ø 4.871,20 DM, anstatt der vorherigen ø 3.452 DM resultieren würde (jeweils für 807 KH!).

    Auf dieser Basis kmmt es dann aber auch zu erheblichen Verschiebungen zwischen den Abteilungen...
    Ganz besonders schlecht fällt hier die Onkologie aus, d.h. die schon im AR_DRG_System schlechte Bewertung (wir erhofften eigentlich eine deutliche Verbesserung) wird nochmal um ca. 30% schlechter. Sprich Krankenhäuser mit großer Onkologie werden große Probleme bekommen....

    Ansonsten fallen die niedrigen Verweildauern auf, ich werde diese gleich mal mit den 2001 Fällen aus 807 Krankenhäusern durchrechnen und die dann resultierende ø VWD mit der echten vergleichen....

    Wer übrigens interesse an der Gewinn-Verlust-Rechnung hat..kurze Mail genügt (ich bin mir über den Rechtsstaus der IMC-Daten nicht ganz sicher...)

    Gruß

    Thomas Lückert


    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Hier die relativen Verluste bei uns:

    Chirurgie 24%
    Innere 43%
    Plast. Chirurgie 05%
    Intensiv 38%
    Haus gesamt 29%

    Gruß Cramer/Bussmann

    Dr. J. Cramer
    AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg

  • Hallo Herr Lueckert,

    ich moechte mich zwar hier nicht so sehr weit aus dem Fenster lehnen, aber soviel vieleicht doch:

    Wir vergleichen "matschige Aepfel mit matschigen Birnen" - und diese haben doch schon wieder viele Gemeinsamkeiten !!
    Klar koennten wir uns zuruecklehen und davon ausgehen, dass ja fuer optionierende Haeuser die Hausbaserate anhend des bereinigten LKAs errechnet wird und damit der CM nur relativ zu werten ist.
    Aber wer schon mal an Budgetverhandlungen teilgenommen hat, wird wohl bestaetigen das Fallkosten von 4.871,20 DM den Kassen (die ich hiermit ganz herzlich gruesse :chirurg: ) mehr als nur ein Dorn im Auge sind !!

    Zu 2.

    Sie duerfen die IMC-Daten oder Berechnungen die darauf beruhen und auf Echtdaten zurück gefuehrt werden koennen nicht veroeffentlichen oder weitergeben!! :no:

    Viele Gruesse

    M. Thieme

  • Hallo Herr Lueckert,

    <lueckert>
    ich bin doch überrascht wie hier z.T Äpfel mit Birnen verglichen werden.
    Die neuen Relativgewichte sind ja nur Relationen,d.h. hier die absoluten Unterschiede zwischen den alten AR-Werten und den neuen zu bilden ist nicht sinnvoll.
    </lueckert>

    Ich denke, das war den meisten Postern durchaus klar. Dass der CMI plötzlich um 30% sinkt, mag Herrn Thiemes Geschäftsführer erschreckt haben, es wird hier aber niemand angenommen haben, dass das Erlösniveau gleichermaßen sinkt.
    Verweise auf die zwingenderweise höherere Baserate finden sich ja in vielen Posts weiter oben, allerdings noch nirgends so präzise kalkuliert wie von Ihnen.

    Gewinner und Verlierer (gegenüber AR-DRG) bei bestimmten Fachabteilungen oder MDCs auszumachen, ist anhand der G-DRG-RGs aber durchaus möglich und m.E. auch legitim.

    Freundliche Grüße
    Christian Jacobs

  • Hallo liebes Forum, hallo Herr Jacobs,

    sehe ich genauso.
    So richtig erschreckt hat sich unser GF ja auch nicht, da auch er weiss, dass die Base Rate für alle steigt. Ist ja die natürliche Konsequenz.

    Aber sich mit der Verschiebung innerhalb der Abteilungsspektren zu befassen ist allerhöchste Eisenbahn.
    Denn vielleicht ist die eine oder andere Abteilung über deren starken CMI wir uns derzeit noch freuen konnten und durch deren CMI-Höhe wir uns in (trügerischer) Sicherheit wähnten (da wir ja noch nicht mal die Kosten im Einzelnen kennen) gerade in den Keller gerutscht. Umso vordringlicher wird die Kostenträgerrechnung nun gerade für diese Bereiche wie Onkologie und andere gepeinigte Bereiche. :uhr: Und was wir noch ab 1.1.2003 brauchen, ist ein Fallmanagement. Also gleich bei Aufnahme den Entlasstermin festlegen.

    Viele Grüße
    Jörg Noetzel

    FA für Chirurgie, Leiter Medizincontrolling, Klinikum Stuttgart, Vorstand DGfM

  • Hallo Forum,

    ich habe die Verweildauer auf Basis der 2001-Daten verglichen.
    Natürlich nur die neuen DRG's mit RG's.

    Hier stelle ich erstaunlicher Weise fest, das die kalkulierte Verweildauer bei 6,1 Tagen im Durchschnitt liegt (Im Vergleich zu 8,44 im Jahr 2001 [bezogen auf alle mit neuen RG'S versehenen]).

    Zur Verwendung der Daten von IMC.
    Diese Daten haben alle 807 KH in EDV-Form bekommen und dafür haben alle auch gezahlt und wie können wir uns sonst kritisch die neuen RG's und VWD hinterfragen und diskutieren?

    Alle reden von mehr Transparenz im Gesundheitswesen, dass muß dann aber ganz besonders für solche Kalkulationen gelten...

    Gruß


    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    da wir ja eine Erstkalkulation haben (und damit die Gesamtheit den Durchschnitt 1 beim CMI ergeben mußte), war klar, dass die CMIs relativ sinken mußten (die Australier sind ja nun mal weiter). Logischerweise steigt damit der Basisfallpreis. Wir werden in den nächsten Jahren sehen, wie wir die einzelnen CMIs (anhand der jeweils vorliegenden Daten) relativieren werden.

    Es zeigt sich ja nun auch endlich, dass mit den Fehler-DRGs 960 und 961 kein Blumentopf zu gewinnen ist. ;)

    Mich erstaunt aber doch ein wenig, dass wir auch genügend Fälle für die Kalkulation der 903Z (Prostatische OP nicht in Verbindung mit primärer Diagnose) hatten. Mir muß vielleicht mal ein Urologe erklären, warum so viele Männer wegen einer nicht-prostatischen Erkrankung aufgenommen werden und ohne Prostata die Klinik wieder verlassen. ;)

    Auf dem Sprung in den Urlaub verabschiedet sich bis auf weiteres
    --
    D. D. Selter
    Arzt, Med. Cont. BGU-Murnau