Lagerungsbehandlung

Hallo Attila,
die Frage kann wohl nicht beantwortet werden. Denn egal für welches Bett Sie sich entscheiden: Es muss geprüft werden, ob Sie einen erhöhten Aufwand (z.B. i.S.E. erhöhte Kosten für Miete/Beschaffung etc.) dadurch haben, und ob die Therapie von der vergleichbarer Patienten abweicht.
Selbst wenn Ihr Patient aus med. Gründen eine Luftmatratze benötigt, kann dies eine Behandlung im Spezialbett darstellen, wenn Sie extra für diesen Pat. die Luftmatratze kaufen.
Gruß
J.Renkawitz

Hallo Attila,

wir beantworten diese Frage gerne mit einem \"Szenenphoto\" aus der Intensivmedizin, bisher mit Erfolg.

Mir träumt in diesem Zusammenhang bisweilen ein Ortstermin mit einem Sozialrichter bei der dorsoventralen Wechsellagerung eines beatmeten Trauma-Patienten mit Drainagen und Dialyse. Das wird leider ein Traum bleiben, fürchte ich. :d_zwinker:

Gruß

merguet

Schönen guten Tag allerseits!

ich habe einmal eine (sicherlich nicht unstrittige) interne Richtlinie zur Lagerungsbehandlung entwickelt:


[table=,100%,2,left]

[tr][td]

[F2]Beispiel[/F2]

[/td][td]

[F2]OPS[/F2]

[/td][td]

[F2]Begründung[/F2]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Spezialbett, gemietet[/F1]

[/td][td]

[F1]8-390.0[/F1]

[/td][td]

[F1]Mietkosten [/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Spezialbett, eigenes, mit hohem Energieverbrauch, Funktionsüberwachung oder qualifizierter Bedienung[/F1]

[/td][td]

[F1]8-390.0[/F1]

[/td][td]

[F1]Energiekosten, Überwachungsaufwand, eingewiesenes Personal[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Spezialmatratze, gemietet[/F1]

[/td][td]

[F1]8-390.x[/F1]

[/td][td]

[F1]Mietkosten[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Spezialmatratze, eigene, mit hohem Energieverbrauch (Pumpe)[/F1]

[/td][td]

[F1]8-390.x[/F1]

[/td][td]

[F1]Energieverbrauch, ggf. Mietkosten[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Eigenes Spezialbett oder Matratze, ohne hohen Ernergieverbrauch, einfache Bedienung[/F1]

[/td][td]

[F1]Nein[/F1]

[/td][td]

[F1]Auch wenn Anschaffungskosten anfallen, so verursachen einfache Antidekubitusmatrazen oder Auflagen oder einfach zu bedienende Lagerungsbetten keinen deutlich erhöhten Aufwand im Rahmen des Behandlungsfalles[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Extension, Schlingentisch[/F1]

[/td][td]

[F1]8-390.1 bzw. .2[/F1]

[/td][td]

[F1]OPS-Text[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Einfache Schienenlagerung oder Hochlagerung z. B. bei Fraktur[/F1]

[/td][td]

[F1]Nein[/F1]

[/td][td]

[F1]Ein deutlich erhöhter Aufwand ist in der Regel nicht zu begründen.[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]Spezielle Schienenlagerung mit Notwendigkeit und Dokumentation der Lagerungsüberwachung, z.B. V-Schiene nach Hüftluxation[/F1]

[/td][td]

[F1](8.390.3)[/F1]

[/td][td]

[F1]Im Einzelfall begründen die Überwachung der Lagerung und die aufgrund der Lagerung notwendigen sonstigen Maßnahmen (besondere Pflege, Dekubitusüberwachung) einen deutlich erhöhten zeitlichen und personellen Aufwand[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]2-4 stündliche Lagerung auf Intensivstation[/F1]

[/td][td]

[F1]Nein[/F1]

[/td][td]

[F1]Die regelmäßige Lagerung ist in der Intensivpflege insbesondere bei beatmeten Patienten standard.[/F1]

[/td][/tr][tr][td]

[F1]2-4 stündliche dokumentierte Umlagerung auf Normalstation[/F1]

[/td][td]

[F1]8-390x[/F1]

[/td][td]

[F1]Auf Normalstation kein standard und, wenn dokumentiert, mit einen deutlichen zeitliche, ggf. auch personelle (2 Personen) Aufwand verbunden.[/F1]

[/td][/tr]

[/TABLE]

Ich wünsche noch einen schönen Tag,

Hallo Herr Schaffert,

Danke für die Information, so etwas fehlte uns. :sonne:

Hallo Herr Schaffert,
besten Dank für die Übersicht.
Gruß

Hallo,
mir fehlt noch die Bauchlagerung bei Intensivpatienten bei Beatmung, dies ist ein erhöhter (Überwachungs- und personeller) Aufwand, sollte also auf jeden Fall mit der 8-390.x dokumentiert werden. Dies ist auch nicht \"Standard\" bei Beatmung.
Viele Grüße
P. Dietz

Hallo,
auch wir schlagen uns jetzt zunehmend mit negativen MDK Gutachten zur Lagerungsbehandlung herum. Bisher hatten wir diese immer kodiert, wenn der Patient auf einer INtensivstation lag (Dokumentation der mehrmaligen Lagerung ist im COPRA sehr gut möglich).
Ihre Liste ist hilfreich, allerdings frage ich mich, warum ich die Lagerung auf der Normalstation als ressourcenaufwendiger einstufen (und damit kodieren) soll als die auf der Intensivstation. Das ist doch derselbe Aufwand. Wenn der Aufwand deutlich erhöht (gegenüber welchem Basisaufwand ??)ist, wird ein OPS kodiert, so ist die Lehre seit es Kodierrichtlinien gibt.
Ein neuer Einwand des MDK ist nun folgender: Da der PAtient keine neurologische Grunderkrankun hat, dürfte auch keine LAgerung auf neurophysiologioscher Grundlage kodiert werden. Hat jemand solche Argumente schon mal gehört?
Aus den ganzen Beiträgen konnte ich keine eindeutige BEurteilung dazu entnehmen, ob die Lagerung auf der Intensivstation postoperativ als ressourcenaufwendig und damit kodierbar eingeschätzt wird.