erschwerte Intubation

  • Hallo liebes Forum.

    Ich habe einen Fall indem ich die T88.4 erschwerte/misslungene Intubation) kodieren möchte, da fieberoptisch Intubatiert wurde. Muß ich dafür noch eine spezielle Procedur angeben? Wenn ja, welche? Ich finde die 1-620 (diagnostische Bronchioskopie) nicht so glücklich.


    danke für die Hilfe

    S.A.

    :whistling: Sven aus Hamburg

  • Hallo,
    wenn nur FIBERoptisch intubiert wurde, wird in der Regel nicht diagnostisch bronchoskopiert, ausser es besteht ein Grund dazu (dann wird\'s kodiert). Eine spezifische Prozedur-Ziffer für die reine fiberopt. Intubation gibt es nicht.
    Stellt sich allerdings die Frage, ob bei einer postop. Weiterbeatmung der Code für \"einfach(!) endotracheale Intubation\" der richtige ist...

    Viele Grüße
    P. Dietz

  • Guten Morgen, S.A.

    Wenn die erschwerte Intubation dokumentiert ist bzw. die primäre fiberoptische Intubation wegen zu erwartender Probleme durchgeführt wurde, benötige Sie sicherlich keinen weiteren (beschreibenden) Prozedurenkode zur genaueren Spezifizierung!

    MfG

    T. Flöser

  • Guten Morgen liebes Forum,
    steht eigentlich irgendwo explizit, dass die fiberoptische Intubation mit der T88.4 immer verschlüsselt werden darf? In unserem Haus hat sich der MDK in der Vergangenheit wohl öfter schon quer gestellt. Vielen Dank im Voraus und einen schönen Tag Emma

  • Hallo Emma,
    hinsichtlich des Kodes für T88.4 hat der MDK wohl schon genauere Vorgaben, als rein die fiberoptische Intubation.

    Als schwierige Intubation können aber wohl alle Intubationen gelten, bei denen mehr als 2 Versuche notwendig waren, mehr als 1 Anästhesist anwesend war (es versucht hat), der Cormack-Index mindestens 3 betrug und wegen Schwierigkeiten bei der Intubation Hilfsmittel verwand wurden. Eine wgen \"schlechter Erfahrungen\" glatter Intubationsversuch mit der Fiberoptik ist in seinem Stellenwert als zusätzlicher Aufwnad zumindest diskutabel. Auch die anderen kriterien sind allein oft nicht ausreichend, da bei Cormach III oder IV eine Intubation oft genug glatt und atraumatisch ablaufen kann und auch die \"normale\" Lehrintubation mit daneben stehendem Oberarzt erfüllt auch nicht wirklich die Krterein, die den Kode T88.4 rechtfertigen würden.

    Grüße aus Berlin

    IM

    [c=deeppink]herzliche Grüße aus Berlin[/c]
    [c=purple]sendet IM[/c]

  • Es wird wohl kein MDK verlangen können, das man bei einem offensichtlich schwer bis nicht konventionell intubierbarem patient erst aussichtslose (dafür aber umso ridikoreichere) Versuche unternimmt, bevor man zum \"Goldstandard\" der fiberoptischen Wachintubation greift. Und dass diese einen erhöhten Aufwand bedeutet, kann ebenfalls niemand bestreiten. Schwieriger als die normale Intubation ist sie auch - also sollte es doch kein Problem mit der T88.4 geben, oder?
    Wenn man trotzdem auf Nummer sicher gehen will: Schon der Neugier halber mache ich nach der fiberoptischen Intubation gerne eine konventionelle Laryngoskopie, um zu schauen, ob es denn auch so gegangen wäre (in aller Regel heißt das Ergebnis \"nein\", aber falls doch , kann man dem Patienten bei der nächsten OP das Bronchoskop ersparen). So kann man die konventionelle Nicht-Intubierbakeit dann dokumentieren.

    Schwülwarme Grüße


    MDK-Opfer

  • Guten Morgen, liebes Forum,
    unser MDK hat gestern wieder die T88.4 angezweifelt. Es handelte sich um einen Pat., der geplant fiberoptisch intubiert wurde (wg. früherer Erfahrungen). Es kam das Argument, dass dieser Code unter der Überschrift \"Komplikation\" zu finden ist und in diesem Fall davon nicht die Rede sein kann, da von vornherein bekannt war, dass fiberoptisch intubiert werden muss. Gibt es hier ein Gegenargument?
    Vielen Dank im Voraus und einen schönen Herbsttag Emma

  • Guten Tag Emma,

    aus meiner Sicht muss ich hier dem MDK recht geben. Da hier die T88.4 eine Komplikation bei der Intubation beschreibt, das Problem aber vorher bekannt war,
    würde ich die Ursache für die erschwerte Intubation als ND kodieren(z.B. Tracheaeinengung.o.a.) aber keie T88.4.
    Ebenfalls einen schönen Tag!

    Willy

    Willy

  • Hallo -

    Auszug DocCheck Flexikon:

    Komplikation

    Englisch: complication

    Definition

    Als Komplikation bezeichnet man in der Medizin die unerwünschte Entwicklung bzw. den unerwartet erschwerten Verlauf einer Erkrankung, eines Traumas oder einer Therapie. Bei Komplikationen handelt es sich also um sekundäre Ereignisse.

    Einteilung

    Frühkomplikation: Kurzer zeitlicher Abstand zwischen auslösendem Ereignis und Auftreten der Komplikation
    Spätkomplikation: Langer zeitlicher Abstand zwischen auslösendem Ereignis und Auftreten der Komplikation

    Herzlichst.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Hallo -

    steht in dem besagten Artikel, eine geplante primär bronchoskopische Intubation wird auch mit T88.4 kodiert?

    Herzlichst.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)