Primäre Fehlbelegung bei unmittelbarer Weiterverlegung

  • Hallo ToDo, Hallo Forum,

    das mit dem Ruhestand ist noch etwas hin, aber die Frage nach der Wirtschaftlichkeit finde ich in diesem Fall passend.
    :rotwerd:
    Auch auf die Gefahrhin mich zu wiederholen möchte ich nochmal Herrn Hintz fragen warum er den Fall nicht im Haus selber behandelt hat :d_gutefrage: . Dies ist für mich die entscheidende Frage und diese blieb bislang unbeantwortet und dies finde ich schade, da wir bislang nur von Spekulationen ausgehen und dies ist unsachlich.

    :d_pfeid:

    Oder ist diese Frage nicht zu beantworten? :d_gutefrage: :rotwerd:

    Schönen Feierabend aus dem Westzipfel der Republik

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo Todo,
    ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da gab es hier im Forum Kassenfürsten.
    Jetzt sprechen Sie von Kassen und Bauern.
    Zufall? System? Auswirkung des GKV-WSG?

    Fragen über Fragen ........

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Warum sollen die KHs z. B. Patienten mitten in der Nacht behandeln, um hinterher ambulant abzurechnen? Dann solen die KK oder KV meinetwegen in jeder Stadt ein Zentrum (z. B. in der Nähe eines Krankenhauses)einrichten (das natürlich Tag- und nachts offen ist), wo die Patienten ihre erste Anlaufstelle haben. Wenn die Ärzte eines solchen Zentrums manche Patienten
    nicht ambulant behandeln können, sollen sie diese ins KH überweisen.
    Dann brauchen wir auch über solche Fälle nicht mehr ewig zu diskutieren.

    Gruß
    Ordu

  • Hallo zusammen,

    das mit den Bauern hört sich gut an. In der Tat sollen die (land-)wirschaftlichen Reserven bei uns Krankenhäusern liegen, schließlich sollen wir Krankenhäuser wieder unseren Sanierungsbeitrag leisten.
    Auch ein positives Ergebnis einer möglichen Klage dürfte nicht zu einer Beitragserhöhung führen, bei 1,7 Milliarden € Überschuss der GKV in 2006. Diese Kosten können sicherlich aus der nicht verbrauchten Anschubfinanzierung der IV-Verträge bestritten werden, schließlich versorgen wir damit integriert. :sterne:

    Zitat

    Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen möchte ich nochmal Herrn Hintz fragen warum er den Fall nicht im Haus selber behandelt hat


    In der vorliegenden Akte wird unter Therapie lediglich beschrieben: 500 ml Infusion Ringer, Verlegung in Kinderklinik. Für mich ist dies eine Aufwärtsverlegung, da das Kind in einer Kinderklinik besser versorgt ist. Eine fehlende Versorgungsmöglichkeit durch uns ist jedenfalls nicht dokumentiert. :d_zwinker:

    Zitat

    Wie blind oder wie nah am Ruhestand muss man sein, wenn man sich heutzutage den Luxus solcher Diskussionen noch leisten kann?


    Wenn Sie einen Handwerker bestellen, verlangt er für die Anreise mehr, als wir für eine qualifizierte, ambulante Notfallbehandlung im Krankenhaus bekommen. Wie lange sollen wir uns das noch gefallen lassen? Ich jedenfalls würde die Augen einmal öffnen.

    Ich wünsche einen angenehmen Feierabend....

    Thomas Hintz
    Ltg. Medizincontrolling
    Klinikum Fürstenfeldbruck

  • Hallo Zusammen,

    ich muss da noch etwas loswerden: Vor einier Zeit wurde eine unserer Rechnungen von einer Kasse per DTA zurgewiesen, weil wir einen Cent zu wenig abgerechnet hätten. Bei der Kassenmitarbeiterin lag leider ein Rundungsfehler vor, wir haben vorgeschlagen, modernere Taschenrechner zu verwenden. Vielleicht sollten nicht nur wir Krankenhäuser einen Sanierungsbeitrag leisten....

    Gruß

    Thomas Hintz
    Ltg. Medizincontrolling
    Klinikum Fürstenfeldbruck

  • Hallo,

    Zitat


    Original von twhintz:

    Wenn Sie einen Handwerker bestellen, verlangt er für die Anreise mehr, als wir für eine qualifizierte, ambulante Notfallbehandlung im Krankenhaus bekommen. Wie lange sollen wir uns das noch gefallen lassen? Ich jedenfalls würde die Augen einmal öffnen.


    Ich mache weder Gesundheitspolitik, noch fabriziere ich Szenarien, die ich hier beschrei(b)e. Vielleicht sollten Sie schleunigst im Rahmen einer Umschulung versuchen, im Handwerk Fuß zu fassen, damit Sie noch etwas an Ihren Träumen festhalten können. Nur werden Sie dann feststellen, dass Sie für die Anfahrtpauschale auch tatsächlich irgendwo hin fahren müssen, dazu noch mit einer Mobilie namens Kraftfahrzeug. Was dieser Vergleich mit Ihrer qualifizierten Notfallbehandlung in einer Krankenhausambulanz soll, ist mir schleierhaft aber Grund genug, mich wieder meiner Rolle des (ab)geneigten Lesers zuzuneigen.

    @ Herr Horndasch

    Jaja, die Fürsten. \"Damals\" ging es den Kassen ja noch gut. In Zeiten Milliardenschwerer Überschüsse, FÜRSTLICHER Vorstandsgehälter und prachtvoller Verwaltungsbauten - fragen Sie mal den Herrn Hintz.

    - Kein Anzeichen von Schulden aus politisch verursachten Zeiten der gezwungenen Beitragsstabilität und -senkung, die plötzlich innerhalb von zwei Jahren getilgt werden müssen!
    - Keinen Schimmer von gekürzten/gestrichenen Steuerzuschüssen des Bundes, von zurück genommenen Zusagen eben solcher Zuschüsse, die in den Budgets bereits fester Bestandteil waren.
    - Keine Kostensteigerungen bei den Leistungserbringern - nicht im Krankenhaus, nicht im Arzneimittelbereich, ach was!
    - Keine (damals noch drohende) Mehrwertsteuererhöhung
    - und, und, und

    Was bin ich froh, dass Sie keine Gesundheitspolitik machen, Herr Hintz.


    Ich möchte hier mal Mäuschen spielen, wenn die Kassenseite vor Einführung des GKV WSG in gemeinsamen Runden Zusagen gemacht hätte und Kompromissen zugestimmt hätte, um dem \"Partner\" nachher ein Messer in den Rücken zu rammen und die Teile der Kompromisse anzufechten, die zum eigenen Nachteil sind. Ich würde mir mehr Rückgrat und Einigkeit der Kassenseite wünschen, um die entprechenden Kassenbenachteiligenden Regelungen wie die 6-Wochen-Frist oder die einseitige Sanktion mit 100,- € gerichtlich zu Fall zu bringen!

    Freundliche Grüße


    ToDo

    Wir lieben die Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - falls sie das gleiche denken wie wir.
    (Mark Twain)

  • Hallo ToDo,

    die beleidigte Leberwurst steht Ihnen gaaaanz schlecht ;)

    Wer austeilt, muss auch einstecken können. Und Dinge, die eben in diesem tollen, lernenden System nicht eindeutig definiert sind, müssen allenthalben zum Streit führen. Dazu zählen nunmal diese Grenzfälle - siehe zahllose Beispiele in diesem Forum.
    Und selbst wenn ich eine Checkliste mit G-AEP-Kriterien hernehme und die einzeln abhacke, bleiben Fälle, die der Aufnahmearzt als \"stationär\" oder \"ambulant\" einzustufen hat. Der ist \"Arzt\" und nicht \"Sozialrichter\" und in den juristischen Feinheiten zwischen Landesverträgen, KV-Verträgen, IV, MVZ, BPFLVO, SGB, FPV, DKR usw. usw. eben nicht so firm wie in seinem medizinischen Fachgebiet. Diese Art der Entscheidungsfindung ist auch so gewollt.

    Leicht kann man hinterher den MDK dransetzen und den die Entscheidung für falsch befinden lassen.

    Die Krankenhäuser müssen sich einfach festlegen, und hier wird auch unter den Krankenhäusern diese Grauzone diskutiert. Viele Argumente, die hier ausgetauscht werden, kommen den Kassen und dem MDK doch auch tagtäglich auf den Tisch. Genauso hören die Krankenhäsuer tagtäglich die bekannten Argumente der anderen Seite.

    Klar ist nur: Entweder so was wird mal vor Gericht geklärt - was sich aber vermutlich nicht rechnet, und genau darauf wird - so hat man den Eindruck - von Kassenseite spekuliert, oder die Grauzone wird politisch oder der \"Selbstverwaltung\" auf irgendeine Art und Weise aufgelöst - woran ich kaum glauben mag.

    Zum Thema Beitragssteigerungen und \"drüber jammern\" kann ich nur sagen: Ich nehme an einer Super-Rabatt-Aktion einer Krankenkasse teil und kriege dafür immerhin mein Piercing 10 % billiger. Das ist Kostensenkung im Gesundheitswesen...


    Schöne Nacht noch.
    P. Dietz

  • Hallo ToDo,

    je emotionaler die Reaktion, desto dichter der Treffer....
    Immerhin habe ich Sie nicht persönlich angegriffen und werde mich auch nicht dazu herablassen.

    Gruß

    Thomas Hintz
    Ltg. Medizincontrolling
    Klinikum Fürstenfeldbruck

  • Zitat


    Original von Ordu Dr.:
    Warum sollen die KHs z. B. Patienten mitten in der Nacht behandeln, um hinterher ambulant abzurechnen? Dann solen die KK oder KV meinetwegen in jeder Stadt ein Zentrum (z. B. in der Nähe eines Krankenhauses)einrichten (das natürlich Tag- und nachts offen ist), wo die Patienten ihre erste Anlaufstelle haben. Wenn die Ärzte eines solchen Zentrums manche Patienten
    nicht ambulant behandeln können, sollen sie diese ins KH überweisen.
    Dann brauchen wir auch über solche Fälle nicht mehr ewig zu diskutieren.

    Gruß
    Ordu


    Hallo Ordu,

    ich weiß ja nicht wo Sie wohnen :d_gutefrage: , aber selbst in dem Flächenland Schleswig-Holstein gibt es jetzt inzwischen von der KV zentrale Notfall(Anlauf)praxen, die fast alle an Krankenhäuser (räumlich) angegliedert sind. Und sowas richtet die KV im Rahmen des Sicherstellungsauftrages ein, nicht die Krankenkasse (tut mir leid, dienstags nur xxx-Patienten :d_zwinker: ). Das ist m.E. der richtige Schritt, damit die Landflucht der Niedergelassenen teilweise gestoppt wird (im Osten soll es noch schlimmer sein). Und das ist auch der richtige Weg zur weiteren Verzahnung ambulante und stationäre Versorgung. Nur ist hier das Zusammenspiel zwischen KV und Krankenhaus gefragt.

    Gruß

    der (Kassen)Bauer

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    je emotionaler die Reaktion, desto dichter der Treffer....

    Hallo, die Herren,

    bevor die Treffer zu emotionalem Dichtestress führen, bitte ich um etwas Abstand!

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo (recht erregtes) Forum,

    ich würde zur Mäßigung und Versachlichung der Diskussion raten. Hallo Hr. Hintz: Danke für die Aufklärung über die Verlegung.

    Ich würde aus Kassenseite jetzt argumentieren, dass die Verlegung medizinisch nicht notwendig war, denn die medizinische Notwendigkeit ist das was das Gesetz fordert.

    Wenn es sich bei schwerwiegenden Erkrankungen um Verlegungen in eine Spezialeinrichtung/-klinik handelt, könnte ich mich als Kasse schon dazu breitschlagen lassen, die Verlegung zu akzeptieren, um dann die \"bessere\" und möglicherweise schnellere Versorgung für den Patienten zu bekommen.

    Da gibt es viele kleine Abstufungen und im Zweifel würde ich dann einfach mal mit der Kasse Kontakt aufnehmen.

    Viele Grüße

    Michael Bauer :)
    Krankenkassenbetriebswirt