• Hallo,
    ich habe eine Frage zum OPS Kode 5-836 Spondylodese.
    Unter dem Hinweis steht nur, dass eine durchgeführte Osteosynthese oder ein Knochenersatz mit der 5-835.- \"Osteosynthese an der Wirbelsäule\" gesondert zu kodieren ist.
    Beim OPS 5-834.-\"Offene Repo der Wirbelsäule mit Osteosynthese\" steht dass eine zusätzlich durchgeführte Spondyl. mit der 5-836 zu kodieren ist.

    Demnach könnte ich die Spondylodese mit der 5-835.5 bzw. 5-834.6 kodieren. Oder?
    Da es zu unterschiedliche Meinung darüber gibt, wollte ich die Frage hier noch mal anbringen.

    Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen, da ich in dieser Thematik noch ein Neuling bin.

    Viele Grüße
    goody

  • Hallo goody,

    Eine Spondylodese bedarf in aller Regel einer Osteosynthese. Sie können die Spondylodese sowohl mit 5-835, wie auch mit 5-834 kodieren.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • Hallo schemmi,
    das sehe ich auch so.
    Aber der MDK akzeptiert den Kode nicht in Verbindung mit einem Schrauben-Stabsystem, Fixateur-interne-System und einem Cage. Aber warum? Im OPS-Katalog werden diese zumindest nicht ausgeschlossen.

    Viele Grüße
    goody

  • Hallo goody,

    können Sie mir Ihr Vorgehen mal praktisch erklären? Sie versorgen eine Listhese von dorsal mit einem Fixateur interne und klemmen auch noch zwei Cages zwischen die Wirbelkörper. Die Reposition mit der Fixierung durch den Fixateur interne wird mit der 5-834.6 abgebildet. Hinzu kommen die Cages mit der 5-835.80. So. Und nun? Wo wollen Sie denn hier nun noch zusätzlich Schrauben eindrehen für ihr Schrauben-Stab-System? In der gleichen Höhe? Eine solche Versorgung wäre sicher eine Veröffentlichung wert. Oder in der Etage darüber? Mit einem anderen System mit anderen Schrauben und nicht durchgehenden Stäben?
    Auch das würde der Gutachter im Haftpflichtprozess eher kritisch sehen.

    Im Grouper können die beiden Codes nebeneinander benutzt werden. Am OP-Tisch ist eine solche Doppelversorgung eher selten.

    Gruß

    W.

  • Hallo Goody,

    die Spondylodese bezeichnet ein Verfahren, bei dem durch Anlagerung von Knochenmaterial eine Versteifung der Wirbelsäule erreicht wird, die Wirbelkörper wachsen also zusammen. Das dauert. Früher hat man das mit Korsett, Bettruhe etc. gemacht, heutzutage kombiniert man das Verfahren mit einer Osteosynthese, also z. B. Schrauben-Stab-System, um eine Primärstabilität zu erreichen.

    Somit liegt i. d. R. eine Spondylodese mit zusätzlicher Osteosynthese vor und Sie codieren 5-836 und 5-835. Ich hoffe, das trifft den Kern Ihrer Frage.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo,

    zur Ergänzung: wir haben die Problematik der gegenseitigen Abgrenzung bei den Kodes aus 5-834.- bis 5-836.- bereits im Februar dieses Jahres ausgiebig hier diskutiert.

    Im Ergebnis kann man festhalten:

    - Die Kodes aus 5-834.- werden bei der Versorgung von Frakturen sowie Spondylolisthesen Grad 1 und 2 nach Meyerding eingesetzt. Bei diesen Kodes ist die Art der eingesetzten Osteosynthese bereits in der Definition enthalten.

    - Spondylodesen werden mit einem Kode aus 5-836.- (bzw. 5-837.- / 5-838.-) kodiert. Eine dabei durchgeführte Osteosynthese ist nicht im Kode enthalten und muss zusätzlich mit einem passenden Kode aus 5-835.- angegeben werden, dasselbe gilt für Knochenersatz.

    - Ein durchgeführtes Osteosyntheseverfahren kann natürlich nur einmal (mit einem Kode) kodiert werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Markus Hollerbach

  • Guten Morgen,

    vielen Dank Herr Blaschke und Herr Hollerbach. Sie haben genau meine Frage beantwortet. Besser hätten Sie es nicht auf den Punkt bringen können.
    Ich bin Ihnen sehr dankbar.

    Viele Grüße
    goody

  • Hallo Herr Blaschke,

    eine Spondylodese liegt auch in dem Fall vor, in dem sie einen Cage einbringen. Normalerweise wird dieser mit Knochen gefüllt, dies ist aber nicht maßgeblich. Spondylodese = Wirbelkörperverblockung. Liegt auch bei Cage mit Schrauben-Stab-System oder bei Cage mit Reposition und Schrauben-Stab-System vor. Eine Osteosynthese (z.B. mit Cage) ist gesondert zu kodieren.

    Hallo Willis,

    bei meiner ersten Antwort meinte ich entweder / oder und nicht und (im Sinne des geliebten Definitionshandbuchs).


    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • Sehr geehrtes Forum

    Erbitte Ihre Hilfe
    HD: Diagnosen:
    Mehrsegementale Spinalkanalstenose L2 – L5, Punktum maximum L3/4

    Auszug uas dem Op-Bericht:
    \"Operation in Bauchlage bei Erhalt der Lendenlordose und Lagerung auf einem Maquet-Rahmen. Steriles Abwaschen und Abdecken des OP-Gebietes. Perioperative Antibiotikumsprophylaxe 2 g Cefazolin i.v.

    Entlang der Dornfortsätze längsverlaufender Hautschnitt über den zu dekomprimierenden Etagen, Durchtrennung des Subcutangewebes. Einsetzen eines Selbstspreizers zur Darstellung der Rückenfascie. Diese wird nach beiden Seiten hin mit dem elektrischen Messer subperiostal mit der anhängenden langen Rückenstreckmuskulatur abpräpariert, die Darstellung erfolgt dabei über die Facettengelenke der zu dekomprimierenden Etagen hinaus bis zur Einstellung der Querfortsätze. Jetzt Einsetzen des Tiefenselbstspreizers und exakte Etagenidentifikation unter Röntgen- durchleuchtung. Befunddokumentation.

    Die Etagen L2/3 und L3/4 werden freigelegt durch eine partielle Fascettektomie, anschließend Entfernung von Osteophyten und Flavektomie bis zur Darstellung der Dura. Anschließend weitere Fenestrotomie, bis die hier deutlich durch osteophytäre Veränderungen und Flavohypertrophie eingeengte Dura freigelegt ist. Fortsetzen der Dekompression entlang der zugehörigen Nervenwurzel bis in den Recessus lateralis, auch nach cranial und caudal sublaminär soweit erreichbar. Es resultiert eine ideale Dekompression der Operationsregion mit freiem Nervenwurzelverlauf. Die gleiche Vorgehensweise erfolgt auf der Gegenseite.

    Zwischen den dekomprimierten Etagen wird jetzt nochmals die vollständige intralaminäre Dekompression durch das Einschieben von Dissektoren jeweils cranial und caudal überprüft. Dabei lassen sich nochmals Materialien überwiegend weicher Struktur und Herkunft aus dem Lig. flavum zutage fördern. Die Dekompression wird dadurch nochmals verbessert.

    Nach sorgfältiger Blutstillung und Spülung Einlage von Redrondrainagen auf die Wirbelbögen, das entnommene Knochenmaterial wird in Vicrylschläuchen verpackt in Form einer Spananlagerung dorsolateral als nicht instrumentierte Spondylodese angebracht.
    Verschluss der Rückenfascie über einer reponierten Rückenstreckmuskulatur und Redon-Drainagen. Subcutannaht, Hautnaht, steriler Verband. Nachbehandlung siehe Protokoll.\"

    Unsere Kodierung
    5-783.0 Entnahme eines Knochentransplantates: Spongiosa, eine Entnahmestelle
    5-839.61 Andere Operationen an der Wirbelsäule: Knöcherne Dekompression des Spinalkanals: 2 Segmente
    5-836.32 Spondylodese: Dorsal: 3-5 Segmente
    5-832.4 Exzision von erkranktem Knochen- und Gelenkgewebe der Wirbelsäule: Arthrektomie, partiell
    5-032.02 Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os coccygis: LWS, dorsal: Mehr als 2 Segmente
    5-032.11 Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os coccygis: Flavektomie LWS: 2 Segmente
    5-784.0X Knochentransplantation und -transposition: Transplantation von Spongiosa, autogen: Sonstige

    Im Gutachten des MDK wird die Spondylodese nicht bestätigt.
    Für Ihre Hilfe bedanke ich mich.

    Uwe Schmidt

  • Hallo Herr Schmidt,

    habe zwar für ihre primär Frage keine Antwort parat, aber sollte statt 5-784.0x nicht besser der Kode 5-835.9 zur Anwendung kommen?

    MfG findus

    MfG findus

  • Hallo Herr Schmidt,

    die Anlagerung von Knochenmaterial i. S. von Spänen entspricht doch einer Spondylodese, so wie es im OP-Bericht beschrieben ist. Da das wohl nicht primärstabil ist, müßte wohl ein Korsett o. ä. zur Anwendung gekommen sein?

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke