Hallo Herr Leonhardt,
ZitatEs geht allein um die Deutschen Kodierrichtlinien, nach denen das Symptom resp. Insuffizienz eben nicht als HD verschlüsselt werden kann wenn die zugrunde liegende Krankheit diagnostiziert wird.
müssten Sie dann nicht bei einem Herzinfarkt diesen konsequenterweise auch nur als Nebendiagnose verschlüsseln, ebenso bei einer Lungenembolie etc...? Und ist nicht auch das Quincke-Ödem eigentlich nur ein \"Symptom\" der allergischen Reaktion/Disposition?
Das Problem liegt nach meiner Ansicht hier weniger in der Frage Ursache - Folge/Symptom, sondern vielmehr in der unklaren Bedeutung der Kodes aus T78.- und insbesondere der m.E. höchst unglücklichen Zuordnung des Begriffes \"Quincke-Ödem\" zu T78.3, der dem Kode eine vermeintliche Präzision gibt, die er gar nicht hat. Eine allergische Urtikaria z.B. wird ja auch explizit im Kapitel XII der ICD-10 verschlüsselt (mit Ausnahme der \"Urticaria gigantea\", was immer das sein mag), und ein allergisch bedingtes Asthma findet sich ebenfalls bei den Krankheiten des Atmungssystems und nicht im Abschnitt \"Unerwünschte Nebenwirkungen, anderenorts nicht klassifiziert\". Gerade bei allergischen Reaktionen besteht die \"Logik\" der DKR ja darin, dass eben nicht irgendwelche \"Allergiekodes\" verwendet, sondern die konkreten Manifestationen der allergischen Reaktion durch Kodes aus den Organkapiteln möglichst präzise beschrieben werden. Und das soll nun ausgerechnet bei einer solchen Situation nicht mehr gelten?
Möglicherweise könnte in dieser Sache auch eine Anfrage an das DIMDI zur Klärung beitragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hollerbach