Akutes Nierenversagen bei Exsikkose

  • Hallo,

    solange wie der MDK diesen Passus so "auslegen" kann, wird er dies auch tun (so unsinnig diese Begründung auch ist!). Ohne Klarstellung wo auch immer, wird ein Widerspruch dem anderen folgen....ich weiß nur nicht, worauf man eigentlich immer wartet....

    Gruß Attila

  • Hallo,
    ich denke, dass sich die Diskussion in den nächsten Jahren erübrigen wird; ich erwarte eine differenzierte Erlösrelevanz der diversen N17.9_-Kodes.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Abend,

    ob die Änderung der Erlösrelevanz die Diskussion beenden wird oder sich eine neue Grundlage ergibt bleibt abzuwarten.Bei der letzten Änderung freute ich mich auch kurzzeitig über Klarheit und wurde eines besseren belehrt.

    Die Diskussion Exsikkose und Nierenversagen sehe ich dadurch noch nicht gelöst. Und dann ist da ja auch noch die Abgrenzung zwischen akutem Nierenversagen bei chronischer Niereninsuff. und der Verschlechterung der chronischen Niereninsuff.

    Es bleibt spannend...leider.

    MfG Karla

  • Hallo Karla,

    die Ausführungen der AKIN sind älter(2007). Der Hinweis auf die Beurteilung nach hinreichender Rehydratation unter "3." kann z.B. auch darauf abstellen, dass nach Rehydratation vom dann rückläufigen Kreatinin auf den zuvor stattgehabten Anstieg rückgeschlossen werden kann.

    Der ICD referenziert aber auf die KDIGO-Leitlinie von 2012. Und dort findet sich praktisch nichts zum physiologischen Anstieg des Serumkreatinins im Rahmen einer Exsikkose.

    Vilele Grüße

    Medman2

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    angesichts diverser MDK - Gutachten, die bei einem durch Exsikkose bedingten akuten Nierenversagen die adäquate Flüssigkeitszufuhr als nicht gegeben ansehen, würde es mich sehr interessieren, ob jemand von Ihnen aktuell gegen entsprechende MDK - Gutachten klagt. - Und wenn ja, mit welchem Ausgang ...

    Oder konnte jemand sich jemand mit Erfolg in Form eines Widerspruchs wehren ?

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

  • Guten Morgen,
    2017 lässt hoffen.
    Schauen Sie mal in die ICD-10 2017 unter N17.-.

    Gruß,

    B. Schrader

  • Hallo,

    habe ich gesehen - dennoch die Frage:

    Hat jemand schon das prärenale, akute Nierenversagen bei Vorliegen einer Exsikkose gerichtlich durchsetzen können?

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

  • Hallo Herr Wegmann,

    anders als Gomer1 glaube ich, daß der Streit auch 2017 weiter geht. Und die Kampfzone bleibt die adäquate Flüssigkeitszufuhr.

    Das prärenale NV ist mit einem Anteil von etwa 60% die häufigste Form und basiert auf einer renalen Minderperfusion, wobei die glomeruläre und tubuläre Struktur initial vollkommen intakt sind. Ursachen können eine tatsächliche (Exsikkose, Diarrhoe etc.) oder eine relative Hypovolämie (z. B. Herzinsuffizienz) sein oder eine Erkrankung, die zur renalen Vasokonstriktion führt wie z. B. das Hepatorenale Syndrom.

    Damit liegt vermutlich in etwa der Hälfte der Fälle mit akut erhöhtem Krea-Wert ein physiologisch völlig normaler Prozess ohne jeden Nierenschaden vor, bei dem die Niere lediglich versucht, das Flüssigkeitsdefizit einzugrenzen. Die Niere ist dann nicht krank.

    Auch für 2017 wird voraus gesetzt, daß die Flüssigkeitszufuhr adäquat ist, also beispielsweise ein unter einer Gastroenteritis aufgetretenes Flüssigkeitsdefizit, daß die Niere ganz physiologisch zu einer vermehrten Rückresorption angeregt hat, ausgeglichen sein muß. Wir werden uns also auch in 2017 weiter darum streiten, ob denn hier lediglich das Flüssigkeitsdefizit noch nicht ausgeglichen war....

    Vielleicht hilft ja zur Differenzierung, besseren Behandlung und besseren Abrechnung die Bestimmung von Fraktioneller Natriumausscheidung oder spezifischem Gewicht.

    W.

  • Hallo Willis,

    für 2017 wird ein adäquater Hydratationszustand zum Zeitpunkt der Messung gefordert. Dies aber nur für Stadium 1.
    Damit wird sich die "Kampfzone" doch deutlich - denn nur noch auf Stadium 1 - reduzieren.

    Gruß
    B.W.