• Hallo Forum,

    wir haben einen Pat. der an einer chronischen Hypokaliämie leidet. Da bedeutet, dass er bei uns mit dem Kalium konstant bei 3,6 lag und, aufgrund der bekannten Neigung zur Hypokaliämie, jeden Tag KCL erhalten hat.

    Kann ich die Hypokaliämie unter diesen Umständen auch kodieren?

    Gruß
    casapietra

  • Hallo,

    Du kanst ohne Probleme die E87.6 verschlüsseln, da der Patient bei Absetzen des Medikaments wieder in eine Hypokaliämie fallen würde
    da diese chronisch ist. Desweiteren hast du damit auch Resourcen verbraucht.

    Alles klar, CIAO :jaybee:

    MfG Lufti :)

  • Zitat


    Original von casapietra:
    chronischen Hypokaliämie
    Gruß
    casapietra


    Hallo casapietra,

    der Begriff macht mich skeptisch. Gibt es eine damit zusammenhängende (weitere) Erkrankung?

    Mit freundlichen Grüßen

    D. Duck

  • Hallo

    Mich würde einmal eure Laborparameter interessieren, bei uns ist Kalium 3.50 - 5.10, demnach dürfte ich bei uns keine E87.6 kodieren , wäre der Wert aber unter dem Normbereich und hätte ich Ressourcen verbraucht, würde ich es kodieren.

    Gruß Bernd

  • Hallo,

    Ob der Pat. in diesem Fall Laborchemisch eine Hypokaliämie aufweist ist in diesem Fall eigentlich egal. Der Pat. hat eine chronische Hypokaliämie (woher auch immer)man muß also die Medikamente weiter geben d.h. Resourcenverbrauch. Oder sollte man den Pat. erst in die Hypokaliämie schicken bevor man sie verschlüsselt ?

    mfG Lufti :kong:

    MfG Lufti :)

  • Guten morgen,

    ähnlicher Fall:
    Patient mit grenzwertigem Kalium bekommt Diuretika und zur Vermeidung einer Hypokaliämie Kalium.
    Kasse und MDK sagen: keine Hypokaliämie, da kein Wert <3,5.
    MERKE: :d_neinnein:
    Prophylaxe wird nicht finanziert, der Deckel wird erst bezahlt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
    Auf der sicheren Seite ist man dann, wenn man Kalium absetzt, einen erniedrigten Wert misst und dann Kalium wieder gibt.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch!

    Sie sagen es!!!
    Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist...
    Wir substituieren unmengen KCL i.v. um nach der Herz_OP nicht den Fall zu haben, daß der Pat. irgendwann mal tot im Bett liegt. Was das kostet geht is´s unermessliche. Dazu kommt Thromcardin usw. Aber erst wenn bei uns ein Wert unter 3,6(bei uns unterer Referenzwert) ankommt, darf man kodieren.
    Argumentation des MDK: Bei erhöhtem CRP kodieren Sie auch keine Sepsis oder Bakteriämie und geben prophylaktisch Antibiotika!
    Auch CRP ist bei unseren Patienten oft stark erhöht und wir geben teure Antibiotika zum Nulltarif!?!
    Gehe ich nach der ND-Def. betreibe ich einen enormen Aufwand und habe aber keine Diagnose, welche ich stellen darf.
    Ich sehe auch nicht ein, daß dieser Aufwand zur OP oder andern Prozeduren/Diagnosen/DRG als inklusiva zu sehen ist.
    Hier sind nach meiner Ansicht Ansdätze zum Handeln gegeben.

    Mit frdl. Grüßen
    Mikka

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Mikka:
    Wir substituieren unmengen KCL i.v. um nach der Herz_OP nicht den Fall zu haben, daß der Pat. irgendwann mal tot im Bett liegt. Was das kostet geht is´s unermessliche. ..Auch CRP ist bei unseren Patienten oft stark erhöht und wir geben teure Antibiotika zum Nulltarif!?!
    Gehe ich nach der ND-Def. betreibe ich einen enormen Aufwand und habe aber keine Diagnose, welche ich stellen darf.
    Ich sehe auch nicht ein, daß dieser Aufwand zur OP oder andern Prozeduren/Diagnosen/DRG als inklusiva zu sehen ist.
    Hier sind nach meiner Ansicht Ansdätze zum Handeln gegeben.

    Guten Morgen,

    es gilt prinzipiell die ND-Definition:
    „Eine Krankheit oder Beschwerde, die entweder gleichzeitig mit der Hauptdiagnose besteht oder sich während des Krankenhausaufenthaltes entwickelt.”
    Wenn etwas nicht besteht oder sich entwickelt, wird es nicht kodiert.
    Man kodiert z.B. auch keinen Dekubitus (mal abgesehen von der Prozedur \"Lagerungsbehandlung“), wenn man ihn durch Lagerung etc. verhindert.

    Es muss aber auch immer wieder festgehalten werden, dass zur Kalkulation der einzelnen DRGs die Behandlungskosten herangezogen werden. Will heißen, dass bei den Fällen wo regelhaft eine Hypokaliämie durch die prophylaktische Gabe von K verhindert wird, die Kosten der Therapie auch im relevanten Bereich berücksichtigt werden. Das wird natürlich nie in einer Einzelfallgerechtigkeit münden, dass DRG-System ist hierfür aber auch gar nicht konzipiert. Es handelt sich hier nun mal um ein Fallpauschalensystem.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo,

    da kommt es dann mal wieder darauf an, wer hier die Diagnosen stellt. Natürlich kann man an einer chronischen Krankheit leiden - die sich Dank entsprechender Therapie in den Laborwerten als derzeit kompensiert darstellt.
    Was ist mit den Erythropoetinbehandelten Niereninsuffizienzpatienten, mit einem in den aktuellen Laborwerten normwertigen Hb? Leiden diese Patienten an einer renalen Anämie oder nicht - wird diese Erkrankung behandelt oder nicht ?


    mfG

    C. Hirschberg

  • Hallo Forum!

    Es gibt wohl -dank des Schweigens des InEK- keine futileren Posts als die zum Thema Hypokaliämie. Wenn ich nun trotzdem diesen Thread fortsetze, dann nur weil ich heute in einer sonntäglichen \"Sonntags-Ökonom-Grundstimmung\" bin und wegen dieses außerirdischen Ergebnisses.

    Herr Horndasch möge mir bitte den geistigen Diebstahl der Methode für meinen Casus nachsehen.
    Der Fall: ältere Patientin mit z.B. Bluthochdruck, gyn. OP, PCCL=0, ergibt DRG N22Z/RG 0,931. Erreicht man aber mit der von Herrn Horndasch oben erwähnten Methode K=3,4999 mmol/l und gibt nach reiflicher Überlegung eine einzige Tabl. K-Brause, dann schleußt die ND E87.6 mit ccl=3/ PCCL=3 den Fall in N05Z/RG 1,655.
    Bei einer Basisrate von 2763,12 Euro ergibt delta-RG=0,724 einen Mehrerlös von 2000,50 Euro.
    Beim Prototyp der K-Brause kosten 90 Tabl. 44,44 Euro; 1 Tabl 0,50 Euro.

    Nun zurück zur Sonntags-Ökonomie: Kapitaleinsatz 0,50 Euro, Mehrerlös 2000,50 Euro, Kapitalrendite 400 000%. Und das innerhalb 5,9 Tagen! (mittlere VD bei N22Z). Zum Vergleich: Zinssatz 1-jähriger Bundes-Finanzschätze 1,80%.

    Fazit: diese Methode liefert Renditen; die wohl nicht nur ich als \"extraterrestrisch\" empfinde.

    mfg ET gkv

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend,

    Zitat


    Original von ETgkv:

    Nun zurück zur Sonntags-Ökonomie…

    Fazit: diese Methode liefert Renditen; die wohl nicht nur ich als \"extraterrestrisch\" empfinde.


    mein Fazit: diese „Sonntags-Ökonomie“ rechnet sich nicht!

    Siehe:

    Eine Studie weist erstmals nach, dass Ehrlichkeit, Ethos, Verantwortlichkeit und Transparenz sich besser rentieren als „windige“ Praktiken.

    http://www.srimedia.com/artman/publish/printer_776.shtml

    \"Our findings reveal that companies with weaker corporate governance perform more poorly, are less profitable and have higher volatility than do firms with stronger corporate governance,\" said Georgia State\'s Dr. Lawrence Brown.â€


    Gruß

    E Rembs