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Krankenhausreform: Jahrzehntelange Fehlentwicklung stoppen

Kein "Weiter so" bei der Krankenhausversorgung (Sozialverband Deutschland).



Wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach heute mit den Ländern über die weitere Ausgestaltung der Krankenhausreform diskutiert, liegt für dieses vertraulichen Kamingespräch die Latte ziemlich hoch. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier hat darum klare Erwartungen an alle Akteure:
„Seit Jahren beherrschen Ökonomisierung und Privatisierung diesen sensiblen Bereich unserer Daseinsvorsorge. Bei der stationären Gesundheitsversorgung sorgt das mengen- und leistungsorientierte System zur
Finanzierung der Krankenhäuser für eine dramatische Schieflage. Diese
jahrzehntelange Fehlentwicklung muss dringend gestoppt werden. Deutschland
braucht darum eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, bei der
die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt stehen.“

SoVD-Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer ordnet ein: „Die Empfehlungen der
Regierungskommission haben wichtige Impulse in die Reformdiskussionen
eingebracht. Die Gesundheitsversorgung muss aus SoVD-Sicht zentrale
Anforderungen erfüllen: Sie muss bedarfsgerecht, qualitativ hochwertig und
wohnortnah sein, sowie flächendeckend zur Verfügung stehen. Hinzu kommt, dass
die Versorgungsangebote regional sehr unterschiedlich ausfallen – in ländlichen
oder strukturschwacher Gebieten gibt es oft eine Unterversorgung, in
Ballungszentren nicht selten eine Überversorgung. Der SoVD unterstützt
ausdrücklich, in der Krankenhausversorgung die medizinische Versorgung wieder
in den Vordergrund zu stellen. Aber eine zukunftsfähige Versorgung wird nicht
allein durch reine Umverteilung der Mittel gelingen.“

Michaela Engelmeier legt hier noch nach. „Die schlichte Forderung nach
zusätzlichem Geld empfinden wir als zynisch. Denn die Länder kommen schon seit
Jahren ihrer Finanzierungsverantwortung bei den Investitionskosten nicht
ausreichend nach. Aktien- und Kapitalgesellschaften verwenden
Versichertengelder dafür, Renditen zu maximieren, anstatt sie zur
Gesundheitsversorgung einzusetzen. Wir finden, der deutsche Krankenhausmarkt
hat viel zu lange Kapitalmarktanlegern interessante Investmentmöglichkeiten
geboten, unser Gesundheitswesen ist so zunehmend zu deren Spielball geworden.
Wir dürfen hier keine weitere Zeit zu verlieren und appellieren darum an Bund
und Länder, zusammen statt gegeneinander arbeiten - für eine bedarfsgerechte,
zukunftsfähige und funktionierende Krankenhausversorgung auf dem Land und in
der Stadt“, so die SoVD-Vorstandsvorsitzende.

Quelle: Sozialverband Deutschland, 23.05.2023

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