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Landesärztekammer Brandenburg gegen Kommerzialisierung der Medizin mydrg.de





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Landesärztekammer Brandenburg gegen Kommerzialisierung der Medizin

Brandenburgs Landesärztekammer warnt vor einer zunehmenden Kommerzialisierung der Medizin (Medienmeldung).



Die wachsende Kommerzialisierung der Medizin schafft immer mehr Probleme für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Die Ärzteschaft gerät dadurch nach Überzeugung der Kammerversammlung der Landesärztekammer Brandenburg zunehmend unter Druck, ihr Handeln einer betriebswirtschaftlichen
Nutzenoptimierung unterzuordnen. Dies macht es notwendig, der Kommerzialisierung eine auf ärztlicher Ethik und ärztlichen Werten beruhende
Haltung im Arbeitsalltag entgegenzustellen. Hierzu beschlossen die Delegierten
am 25. März in Potsdam eine Resolution.
Als wesentliche Ursachen für diese Entwicklung sah die Kammerversammlung
insbesondere die Vergütung der Krankenhäuser nach diagnosebezogenen Fallgruppen
(DRGs) sowie den seit Jahren wachsenden Einfluss von Kapitalgesellschaften in
Kliniken und ambulanten Einrichtungen. DRGs setzten in den Krankenhäusern in
vielen Fällen Anreize zu einer Über-/Unter- oder Fehlversorgung im Sinne einer
Durchschleusungsmedizin. Der Einfluss von Kapitalgesellschaften unterwerfe
Gesundheitseinrichtungen einer unangemessenen Gewinnorientierung, die das
besondere Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient in Frage stelle.
Weitere Folgen seien unter anderem eine unzureichende Personalausstattung, die
zu immer größerer Arbeitsverdichtung für Ärztinnen und Ärzte sowie für
Pflegefachkräfte und weitere Gesundheitsberufe führe. Zusätzlich fehle auch die
Zeit, die für medizinisch nicht notwendige Dokumentationstätigkeiten
aufgewendet werden müsse, für die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und
Patienten, vor allem für das vertrauensvolle Arzt-Patienten-Gespräch.
Die brandenburgischen Ärztinnen und Ärzte bekannten sich selbstverständlich
dazu, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen möglichst effizient und
wirtschaftlich angemessen umzugehen. Eine auf Gewinnmaximierung ausgerichtete
Kommerzialisierung lehnten sie dagegen strikt ab.
Die Delegierten der Kammerversammlung forderten Politik und Verantwortliche im
Gesundheitswesen dazu auf, im Rahmen der anstehenden notwendigen Reformen
(beispielsweise DRG-Wesen in den Kliniken und nichtärztlichen Investoren-MVZs
im ambulanten Bereich) sicherzustellen, dass Ärztinnen und Ärzte ihre
Entscheidungen stets zum Wohle der Patientinnen und Patienten treffen können.

Quelle: Medienmeldung, 28.03.2023

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