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Gutachten 2024 des Sachverständigenrats Gesundheit

Gutachten 2024 des Sachverständigenrates: "Fachkräfte im Gesundheitswesen. Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource" (Download, PDF, 7 MB).



Fachkräfte im Gesundheitswesen nachhaltiger einsetzen – Strukturreformen endlich angehen! Fachkräfte im Gesundheitswesen. Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource – so lautet der Titel des Gutachtens, das der Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege (SVR) heute Bundesgesundheitsminister Lauterbach übergeben und in der
Bundespressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Der SVR-Vorsitzende Prof. Michael Hallek, Onkologe an der Universität zu Köln, erläutert: „Im internationalen Vergleich stehen, bezogen auf die Einwohnerzahl, im deutschen Gesundheitswesen relativ viele Beschäftigte zur Verfügung. Dennoch sind eindeutig Versorgungsengpässe festzustellen. Dies weist auf strukturelle Defizite im deutschen Gesundheitssystem hin. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir ein Maßnahmenbündel, damit künftig die wertvolle Ressource der Fachkräfte gezielter im Sinne des Patientenwohls eingesetzt werden kann. Es wird nicht ausreichen, die
Anzahl der Beschäftigten weiter zu erhöhen. Dies ist aufgrund der demografischen
Entwicklung, des zunehmenden Wettbewerbs um Fachkräfte und der damit
verbundenen Kosten nur begrenzt realisierbar. Zugleich würde der Erhalt ineffizienter
Strukturen in der Versorgung begünstigt. So leistet sich Deutschland zu viele
Krankenhäuser. Die können oft nicht die Qualität liefern wie spezialisierte
Einrichtungen. Zugleich schluckt der Rund-um-die-Uhr-Betrieb dieser Häuser viel
Personal, das an anderen Stellen sinnvoller eingesetzt wäre. Zudem sinken Zeit und
Motivation der Fachkräfte, weil im deutschen Gesundheitswesen die Möglichkeiten
der Digitalisierung nicht professionell genutzt werden – weder zur Entlastung bei der
Dokumentation noch für bessere Versorgung und Forschung.“
Die stellv. SVR-Vorsitzende, Prof. Melanie Messer, Pflegewissenschaftlerin an der
Universität Trier, betont: „Insbesondere bei Pflegefachpersonen sollten vorhandene
Kompetenzen besser genutzt und Aufgaben- und Verantwortungsprofile modernisiert
werden. Bei entsprechender Qualifikation sollten sie eigenverantwortlich heilkundlich
tätig werden dürfen. Die Arbeitsbedingungen müssen so verbessert werden, dass
Pflegefachpersonen motiviert, gesund und langfristig in ihrem Beruf tätig sind. Dazu
gehören innovative Personaleinsatzmodelle, durchlässige Qualifikationswege und
attraktive Karrieremöglichkeiten. Das könnte die ambulante wie stationäre
Versorgung verbessern und Fachkräfteengpässe abbauen. Zentral ist auch eine
innovative Weiterentwicklung der Organisation und des Leistungsspektrums der
Langzeitpflege. Es sollte die Möglichkeit geschaffen werden ambulante
Pflegeangebote in Pflegekompetenzzentren zu bündeln, um die vorhandenen
Ressourcen besser nutzen zu können.“
Der stellv. SVR-Vorsitzende, Prof. Jonas Schreyögg, Gesundheitsökonom an der
Universität Hamburg, stellt fest: „Deutschland kommt an Strukturreformen im
Gesundheitswesen nicht vorbei. Die Versorgungslandschaft, wie sie sich in den
letzten Jahrzehnten entwickelt hat, bindet zu viel Personal und bringt für das, was wir
investieren, nicht die Qualität, die wir uns für den Krankheitsfall wünschen. Wir
bewältigen die Fachkräftesituation nicht mit einzelnen Maßnahmen, sondern nur mit
einem Maßnahmenbündel. Hierzu gehört vor allem eine Reform der
Notfallversorgung insbesondere durch die Schaffung Integrierter Leitstellen und
Integrierter Notfallzentren, wie sie der Rat bereits in seinem Gutachten 2018 skizziert
hat, eine wirksame Krankenhausreform, die Fachkräfte und Kompetenzen in
funktionstüchtigen Zentren zusammenfasst, ebenso wie eine Weiterentwicklung der
Vergütung, um u.a. mehr ambulante Angebote für Operationen zu ermöglichen.”
Stefanie Joos, Ratsmitglied und Professorin für Allgemeinmedizin an der Universität
Tübingen, unterstreicht: “Unser Maßnahmenbündel umfasst auch eine gezieltere
Primärversorgung. So soll die Steuerfunktion des Hausarztes gestärkt werden. Auch
sollen überall, wo es sinnvoll und machbar ist, größere interprofessionelle Zentren
geschaffen werden, in denen die Patienten Versorgung ‚aus einer Hand‘ erhalten und
vorhandene Personalressourcen effizienter eingesetzt werden. Zugleich sollte durch
allgemeine und zielgruppenspezifische Maßnahmen der Primärprävention die
Gesundheitskompetenz der Menschen gestärkt werden, um lebensstilbedingte
Risikofaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen und so die
Krankheitslast zu senken und damit verbundene Versorgungsbedarfe zu reduzieren.
Dabei gilt es, die Menschen nicht nur zu einem gesunden Lebensstil zu ermutigen,
sondern auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Sinne der
Verhältnisprävention stärker als bisher gesundheitsförderlich auszureichten.

Quelle: Pressemitteilung, 25.04.2024

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