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Fünfte Empfehlung der Regierungskommission: Potenzialanalyse

Studie zur Krankenhausreform: Höherer Erfolg bei komplizierten Behandlungen in spezialisierten Zentren (Bundesgesundheitsministerium, PDF, 2 MB).



Werden komplizierte medizinische Behandlungen ausschließlich in dafür spezialisierten Kliniken durchgeführt, verbessert sich die Versorgungsqualität und häufig auch die Wahrscheinlichkeit mehr Leben zu retten, etwa bei Schlaganfällen und Krebserkrankungen. Zu diesem Schluss kommt eine Potenzialanalyse
der „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Anhand von Fallbeispielen hat die Regierungskommission
untersucht, wie sich Spezialisierung und Erfahrung auf den Erfolg der Krankenhausbehandlung auswirken.

Die Studie bestätigt den Kern der Krankenhausreform. Qualität rettet Leben. Die
Krankenhausreform wird zehntausende Menschenleben retten pro Jahr. Insbesondere
bei der Versorgung von Krebs- und Herz-Kreislauf-Patienten. Wir werden daher
bei den Qualitätszielen keine Kompromisse machen. Im Gegenzug müssen die
Kliniken gut bezahlt werden, die ihre Patientinnen und Patienten auch gut
behandeln. Wir brauchen eine gute und schnell erreichbare Grundversorgung. Aber
nicht jedes Haus muss auch jede medizinische Behandlung anbieten. Komplizierte
Eingriffe sollten ausschließlich in spezialisierten Kliniken und durch sehr gut
qualifizierte Mediziner erfolgen! Das verbessert Behandlungsqualität und
letztlich auch die Überlebens- und Genesungschancen der Patientinnen und
Patienten.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach
Deutschland hat im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn eine einzigartig
hohe Dichte an Krankenhäusern und Krankenhausbetten. Damit haben wir ideale
Voraussetzungen, auch nach der von der Regierungskommission empfohlenen
Konzentration der Behandlungen auf erfahrene Kliniken, flächendeckend und
engmaschig eine exzellente Versorgung anzubieten. Die von der
Regierungskommission durchgeführte wissenschaftliche Potenzialanalyse hat
gezeigt, dass im gegenwärtigen System Krebs- und Schlaganfall-Patientinnen und
‑Patienten früher sterben als nötig, weil zu viele Krankenhäuser diese
Behandlungen durchführen.

Prof. Tom Bschor, Leiter und Koordinator der Regierungskommission für eine
moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung
Für die Potenzialanalyse wurden relevante Krankheiten und Eingriffe ausgewählt,
für die ausreichend Daten und Studien zur Verfügung stehen: Krebs, Schlaganfall
und Endoprothetik (Künstlicher Gelenkersatz).

Die Grundlage der Studie bildeten Routinedaten der gesetzlichen
Krankenversicherung, Daten aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser sowie
Daten von medizinischen Registern und Fachgesellschaften.

Die Analysen wurden unterstützt durch eine Kooperation mit dem
GKV-Spitzenverband (GKV-SV), dem AOK Bundesverband, dem Wissenschaftlichen
Institut der AOK (WIdO). Berücksichtigt wurden bei der Analyse die
Strukturqualität und die Erreichbarkeit der Häuser.

Die Ergebnisse im Detail
Für Krebs
Würden alle Krebspatienten zur Erstbehandlung in zertifizierten Zentren
versorgt, könnten pro Jahr 20.404 Lebensjahre gerettet werden.
Brustkrebspatientinnen haben einen fast 25 Prozent höheren Überlebensvorteil
bei Erstbehandlung in einem zertifizierten Zentrum. Allein beim Brustkrebs
könnten jährlich ca. 3.800 Lebensjahre gewonnen werden, würden alle Frauen in
zertifizierten Brustkrebszentren behandelt.
Eine bessere Versorgungsqualität ist in der bestehenden Krankenhausstruktur zu
schaffen. Über die Hälfte der Bevölkerung erreicht z.B. ein zertifiziertes
Darm- oder Brustkrebszentrum vom eigenen Wohnort in deutlich unter 20 Minuten.
Für Schlaganfall
Würden alle Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall in einem
Krankenhaus mit Stroke-Unit behandelt werden, könnten zusätzlich rund 5.000
Menschen den Schlaganfall im ersten Jahr überleben.
Würden Schlaganfall-Patienten nur noch in Kliniken mit Stroke-Units gebracht,
würde sich die durchschnittliche Fahrzeit insgesamt um nicht einmal 2 Minuten
verlängern.
Für Endoprothetik
Würden Hüft- und Kniegelenke nur noch in spezialisierten Kliniken ersetzt,
könnten 397 bzw. 212 Revisionsoperationen pro Jahr vermieden werden.
Nur jede dritte Klinik, die die Operationen durchführt, bringt gegenwärtig
genug Erfahrung (gemessen an einer moderat festgesetzten Mindestfallzahl) für
Knie-Totalendoprothesen mit. Für Hüftoperationen ist es nur jede vierte.
Weitere Informationen
Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung
Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Kommission wurde im Mai 2022 eingerichtet,
um notwendige Reformen im Krankenhausbereich anzugehen. Hier erhalten Sie einen
Überblick zu allen Empfehlungen der Regierungskommission und ihren Mitgliedern.

Quelle: Bundesgesundheitsministerium, 22.06.2023

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