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Der Klinik-Kobold

Unverlangt eingesandt: Die Kurz-Geschichte vom Klabauterbach... (Der Klabauterbach, PDF, 84 kB).



Der Klinik-Kobold
Kürzlich - es dämmerte schon - bemerkte ich aus den Augenwinkeln einen Schemen. Direkt neben der Notaufnahme am Krankenhaus, die ich gerade wegen zweier Mückenstiche verlassen hatte.
Es musste ein flinkes und kleines Geschöpf gewesen sein, das da im Gebüsch verschwand. Nach viereinhalb Stunden Wartezeit in der Notaufnahme hatte ich dann aber schon noch ein paar Minuten, um von meinem exponierten Posten ins Dunkel der Büsche zu starren - und - oh Schreck - etwas starrte mit leuchtend gelben Augen und schlitzförmiger Pupille zurück.
Ich erschrak bis ins Mark, hatten meine Sinne mich doch nicht getäuscht: Da war wer. Der Schemen war keine Einbildung gewesen. Ich wollte schon zurück in die Sicherheit der Notaufnahme weichen, als mir bewusst wurde, dass ich nur mit Mut und Entschlossenheit meinen zukünftigen Albträumen zurückstarrender Augen aus dem Dickicht würde Herr werden und psychisch unbelastet würde weiterleben können, wenn ich mich dem verborgenen Kobold stellte. HerrBert, sagte ich mir, Obacht. Das kann ins Auge gehen...
Kurz vernahm ich Klopfgeräusche und sah einen Kalfaterhammer im mittlerweile hellen Mondlicht aufblitzen. Sapperlot dachte ich für mich: Du musst einschreiten. Und so machte ich zwei drei Schritte auf das Dickicht zu und griff beherzt in das Gewirr aus Laub und Werg...
Und bekam einen dünnen Schopf zu fassen, an dem ich vorsichtig zog, um die daran hängende Wesenheit nicht über Gebühr zu reizen. Und meine Lieben, wisst ihr, was ich da am Krankenhaus Köln-Porz aus dem Gebüsch zog? Ja, das wollt ihr jetzt wissen... Ich sag es euch:
Den einzigartigen und waschechten Klabauterbach!
Er strampelte und hampelte, er klitschte und witschte, er brüllte und knüllte, er ratschte und patschte. Aber ich hielt ihn am ausgestreckten Arm, so dass er mir und vor allem dem Krankenhaus nicht akut gefährlich werden konnte.
Wie ihr sicher wisst, lebt der Klabauterbach normalerweise auf hoher See unter der Ankerwinde der Zwei- oder Dreimaster, klettert in der Takelage herum oder sitzt auf dem Bugspriet oder dem Klüverbaum. Wenn er auf dem Klüverbaum sitzt, droht das Schiff zu sinken.
Doch hier - mitten im Binnenland - Köln, gar, war er nicht zu erwarten. Umso größer waren meine Freude, aber auch Furcht, dieser Seltenheit habhaft geworden zu sein.
Ich schaute genauer hin: Ein wohl ehemals gut geschnittener und teurer Anzug hatte deutlich unter dem Versteckspiel im Klinikgebüsch gelitten, seine obligatorische Fliege summte um den Kobold herum und das Teleskop steckte schief in der Klabautertasche. Offenbar hatte das Karlchen-Kerlchen die Kinderklinik ausspionieren wollen…
Meist führe ich ein kleines "Regierungssäckchen" mit, was mir nun zupass kam: Einen besseren Aufbewahrungsort für den Klabauterbach gibt es nicht, außer womöglich eine Taschendimension, aber die hätte ich in meiner Aufregung nicht ausbruchssicher hinbekommen.
Als ich den schimpfenden und sich vehement wehrenden Klabauterbach mehr schlecht als recht ins Regierungssäckchen bugsierte, vernahm ich Zischlaute wie "alle plattmachen", "die können nix", "kost nur Geld", "klein, scheiße und teuer" und "GKV-Spitze(nverband) und AOK hilf" sowie "D wie Deutschland, D wie Dänemark"... Danach blubberte es nur noch aufgebracht aus dem Regierungssäckchen, das ich mit zwei veganen Leder-Hanf-Imitat-Schnüren zuzog.
Der Kobold muss zur Ruhe kommen, dachte ich bei mir. Provozier ihn nicht und gib ihm Brosamen aus der Küche... Als ich dann zufrieden klingende Knabbergeräusche vernahm, bin ich mit ihm ins Ruhrgebiet nach Essen gefahren und habe ihn in den Porsche des RWI-Chef-Auguren verfrachtet, damit er sicher nach Berlin kommt und dort weiter seine Klinik-Streiche spielen kann.
Vielleicht denkt er aber auch über seine Schandtaten nach und tut Busse... Und womöglich putzt er dem auch mal die Brille.
Ich hoffe das Beste für alle, hörte im Radio auf dem Weg nach Essen jedoch folgende Hei-Ho –Melodei:
Wenn der Klabauterbach kommt, ein Sturm aufzieht am Horizont, wenn er am Klüverbaum hockt, dann droht das Schiff zu sinken...
Unbekannter Autor.

Quelle: Der Klabauterbach, 30.06.2023

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