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Erstes Regionales Gesundheitszentrum Niedersachsens

Regionales Gesundheitszentrum: Das RGZ sei ein wohnortnahes und qualitativ hochwertiges Zentrum modernster medizinischer Grundversorgung (Pressemeldung).



Nach der Umwandlung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück bietet das erste Regionale Gesundheitszentrum Niedersachsens (RGZ) ab kommenden Montag, den 3. April den Menschen vor Ort ambulante und stationäre Leistungen unter einem Dach. Für Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi ein wichtiger Schritt
hin zu einer neuen sektorenübergreifenden Versorgungsstruktur: „Das Konzept des Klinikträgers, das Marienhospital zu einem Regionalen Gesundheitszentrum
umzuwandeln, hat mich von Beginn an überzeugt. Hier werden ambulante ärztliche
Angebote mit einer stationären Grundversorgung und einer Pflegeeinrichtung, die
gerade für ältere Menschen eine verlässliche Anschlussversorgung gewährleistet,
vereint. Das Angebot soll im Laufe des Jahres um therapeutische und beratende
Angebote ergänzt werden. Für die Bürgerinnen und Bürger Ankums ist das RGZ ein
wohnortnahes und gleichzeitig qualitativ hochwertiges Zentrum modernster
medizinischer Grundversorgung.“

Mit Inkrafttreten des neuen Niedersächsischen Krankenhausgesetzes zum 1. Januar
dieses Jahres besteht die Möglichkeit, die Grenzen zwischen ambulanter und
stationärer Versorgung zu überwinden und neue Formen der Kooperation im
Gesundheitswesen von Seiten des Landes aktiv zu fördern. „Mit den Regionalen
Gesundheitszentren etablieren wir in Niedersachsen ein zukunftsfähiges
Versorgungsmodell. Ein RGZ kann die lokale Gesundheitsversorgung sicherstellen,
wo ein Krankenhaus nicht oder nicht mehr besteht. Gerade im Flächenland
Niedersachsen und seinen ländlichen Regionen ist das ein wichtiger Schritt, der
den Bürgerinnen und Bürgern direkt zu Gute kommen wird“, so der
Gesundheitsminister. Das Land hat eine Förderung bis zu 2 Millionen Euro für
die Umwandlung des Marienhospitals in ein Regionales Gesundheitszentrum
zugesagt.

Werner Lullmann, Geschäftsführer der Niels-Stensen-Kliniken, sagt: „Wir möchten
den Menschen zeigen, dass das Marienhospital weiterhin für eine
hochprofessionelle Gesundheitsversorgung steht. In unseren drei Facharztpraxen
bieten alle Mitarbeitenden ein breites Leistungsspektrum – und das
unkompliziert ohne Überweisung und lange Wartezeiten.“ Zum Start stehen fünf
Fachärzte in der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Orthopädie zur
Verfügung. Ein sechster Kassensitz für die Fachrichtung Gastroenterologie wird
in Kürze besetzt. Die Belegklinik der Gynäkologie und Geburtshilfe ist bis zum
Wechsel nach Quakenbrück (voraussichtlich im Juli) rund um die Uhr geöffnet.
Dazu gehört auch eine durchgehende Bereitschaft der Anästhesie für mögliche
Kaiserschnitte sowie eine ständige Bereitschaft der Intensivmedizin. Auch nach
dem Wechsel der Klinik nach Quakenbrück wird ein gynäkologisches Praxisteam am
Standort Ankum aktiv sein.

Neu aufgebaut werden in Ankum aktuell zwei Pflegeangebote: Im Mai startet eine
Langzeitintensivpflege im Marienhospital Ankum-Bersenbrück. Die Mitarbeitenden
werden dann die Pflege von zum Beispiel beatmungspflichtigen Personen
übernehmen: 17 Bewohnerinnen und Bewohner können rund um die Uhr vollstationär
pflegerisch im Regionalen Gesundheitszentrum versorgt werden. In einer weiteren
geplanten Pflegeeinrichtung können ab Juli Pflegebedürftige bis maximal acht
Wochen eine vollstationäre Betreuung in Anspruch nehmen. Das
Kurzzeitpflegeangebot richtet sich an Patientinnen und Patienten, die sich nach
einem Krankenhausaufenthalt noch nicht zu Hause versorgen können oder an
Patientinnen und Patienten, bei denen eine Pflege zu Hause zeitweise überbrückt
werden muss.

Hintergrundinformation

Was ist ein Regionales Gesundheitszentrum bzw. ein RGZ?

Regionale Gesundheitszentren sollen eine neue Form der medizinischen Versorgung
ermöglichen. Ein RGZ kann die lokale Gesundheitsversorgung sicherstellen, wo
ein Krankenhaus nicht oder nicht mehr besteht. Das bietet gerade für ländliche
Regionen neue Chancen.

Dort werden verschiedene Komponenten der ambulanten und stationären
gesundheitlichen Versorgung zentralisiert und stehen den Bürgerinnen und
Bürgern an einem Standort zur Verfügung. Patientinnen und Patienten können hier
von einem Facharzt ambulant behandelt werden. Sofern es medizinisch notwendig
ist, können Patientinnen und Patienten über Nacht bzw. für einige Tage
stationär versorgt werden. Auch kleine Operationen wie z. B. ein einfacher
Armbruch oder eine Blinddarmentzündung könnten dort versorgt werden. Durch
Erweiterung von Angeboten beispielsweise im Bereich der Kurzzeitpflege,
Physiotherapie oder Integration einer Sozialstation kann auf die Bedarfe in
bestimmten Regionen - etwa mit älterer Bevölkerung - individuell eingegangen
werden. Das hängt immer von den Gegebenheiten und den individuellen
Standortfaktoren ab. Ziel ist es, jeweils maßgeschneiderte Lösungen zu
entwickeln. Mit den Regionalen Gesundheitszentren wird ein Angebot geschaffen,
das die Patientinnen und Patienten aus einer Hand sektorenübergreifend versorgt
und damit Vorteile gegenüber einer rein stationären Versorgung bietet.

Quelle: Pressemeldung, 31.03.2023

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