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Fachkräftemangel und Kostendruck setzen Gesundheitswirtschaft weiterhin zu

DIHK-Report sieht allein für die Pharmabranche positive Tendenzen (DIHK, PDF, 570 kB).



Der Mangel an Fach- und Hilfskräften ist erneut eine zentrale Herausforderung für die deutsche Gesundheitswirtschaft. Das geht aus dem aktuellen DIHK-Gesundheitsreport hervor, an dem sich bis Mitte Februar rund 700 Betriebe
beteiligt haben. Demnach leiden 81 Prozent der Gesundheits- und sozialen
Dienste weiter unter großer Personalnot – nahezu unverändert gegenüber dem
Vorjahr (83 Prozent). „Gerade in den dienstleistungsintensiven Bereichen der
Gesundheitswirtschaft bleibt die Besetzung freier Stellen das Problem Nummer
eins”, sagt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. „Es
ist hier sogar noch deutlich größer als in der Wirtschaft insgesamt, wo mit
durchschnittlich 61 Prozent so viele Unternehmen wie noch nie Fachkräftemangel
als Geschäftsrisiko beschreiben. Bei den Gesundheits- und Pflegedienstleistern
kommt der Druck angesichts der Demographie-Situation von zwei Seiten: Zum einen
gibt es immer weniger Nachwuchs, zum anderen steigt die Zahl der
pflegebedürftigen Menschen stark an.”

Der leergefegte Arbeitsmarkt dämpft vor allem in der Altenpflege die
Erwartungen, ausreichend Personal zu finden: „Aufgrund der hohen Zahl an
Geflüchteten aus der Ukraine machen sich Betriebe Hoffnungen auf
Neueinstellungen in den kommenden Monaten “, erläutert Achim Dercks. „Wir
warnen als DIHK allerdings vor allem vor kurzfristigen Erwartungen. Diese
Menschen müssen zunächst – oft als Familie - in Deutschland gut ankommen – und
im Anschluss folgen dann die Themen Spracherwerb und Kinderbetreuung.”

Zusätzlich zum Fachkräftemangel belasten Rohstoffpreise und Energieengpässe
über die Hälfte der Unternehmen auch in der Gesundheitswirtschaft. Diese
Probleme wirken sich perspektivisch auch auf die Versorgung der
Gesundheitswirtschaft aus – unter anderem bei Medikamenten, Hilfsmitteln und
Medizintechnik. Die Lage dürfte sich bei fortgesetzter Kriegssituation in der
Ukraine wohl noch weiter verschärfen. Vor allem in der Medizintechnik setzt
sich der negative Trend vom Herbst vergangenen Jahres fort. Hier leiden
mittlerweile 81 Prozent unter dem Kostendruck. Die wirtschaftlichen Erwartungen
waren - sieht man einmal von der Corona-Krise ab - zuletzt 2009 so niedrig. 42
Prozent der Betriebe aus der Medizintechnik leiden ganz konkret an
Lieferengpässen und das, obwohl die Auftragsbücher gut gefüllt sind. Nur noch
knapp die Hälfte (46 Prozent) wollen in Produktinnovationen investieren, der
niedrigste Wert seit sieben Jahren. Über die genannten Störungen in der
Logistik hinaus belastet die Unternehmen in dieser Branche auch die neue
EU-Verordnung für Medizinprodukte. Einzig in der Pharmaindustrie erleben die
Unternehmen gerade einen gegenläufigen Trend. 43 Prozent stufen ihre
Geschäftserwartungen als positiv, weitere 46 als unverändert ein. Viele
Unternehmen wollen im Laufe des Jahres weitere Stellen ausschreiben und
Kapazitäten aufstocken.

Achim Dercks: „Insgesamt gesehen, war die Gesundheitswirtschaft im vergangenen
Jahr noch verhalten optimistisch. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Vor
allem die derzeitigen Entwicklungen der Energiekosten machen auch hier den
Unternehmen große Sorgen.“

Die ausführliche Auswertung finden Sie hier: Fachkräftemangel und Kostendruck
setzen Gesundheitswirtschaft weiterhin zu (dihk.de)

Quelle: DIHK, 29.03.2022

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