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Klinische Sektionen liefern Gewissheit über Todesursachen

Klinische Sektionen liefern Gewissheit über Todesursachen (Ärztekammer Westfalen-Lippe).



Die Ärztekammer Westfalen-Lippe setzt sich für eine größere Zahl von Obduktionen verstorbener Patienten ein. Obwohl schon vor Jahren sogar per Gesetz die große Bedeutung von Obduktionen festgestellt und eine Steigerung der Zahlen angestrebt wird, ist seither wenig passiert, kritisiert Ärztekammerpräsident Dr. Theodor Windhorst anlässlich des gestrigen Welttages
der Patientensicherheit. Offenbar sei es eine Frage der Finanzierung, dass
klinische Sektionen nach dem Tod eines Menschen so selten realisiert werden:
Nur rund vier Prozent der Verstorbenen wurden Studien zufolge im Jahr 2014
obduziert.

Die letzte Untersuchung nach dem Tod eines Menschen soll Aufschluss darüber
geben, warum er verstorben ist. „Obduktionen sind ein wichtiges Instrument der
Qualitätssicherung in der Medizin. Sie zeigen Todesursachen und können
gegebenenfalls auch Nebenwirkungen von Therapien offenbaren“, erläutert Dr.
Windhorst. Doch auch die Angehörigen der Verstorbenen profitierten von
klinischen Sektionen: „Viele Angehörige haben ein großes Interesse zu erfahren,
was zum Tod eines Menschen geführt hat. Sie möchten in einer Situation großen
Abschiedsschmerzes zumindest in diesem Punkt Gewissheit.“

„Eine Obduktion ermöglicht einen abschließenden Blick auf zuvor gestellte
Diagnosen und den Erfolg der unternommenen Therapien“, unterstreicht Dr.
Windhorst, dass Obduktionen wertvolle Erkenntnisse liefern, aus den Ärztinnen
und Ärzte kontinuierlich lernen können – „ein wichtiger Beitrag zur
Patientensicherheit, der künftigen Patientinnen und Patienten zugutekommt“. Das
hätten im Übrigen auch die Spitzenverbände von Gesetzlicher und Privater
Krankenversicherung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft grundsätzlich
anerkannt, die bereits 2017 – wie im Krankenhausfinanzierungsgesetz
vorgeschrieben – eine Vereinbarung über eine Erhöhung der Obduktionszahlen
geschlossen hätten. Demnach hätten in diesem Jahr 12,5 Prozent aller
Verstorbenen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllten, obduziert werden sollen.
„Es ist an der Zeit, dass sich Kostenträger und Krankenhäuser einigen, wie eine
höhere Zahl von Obduktionen angemessen finanziert werden kann, damit
ausreichend Kapazitäten für diese Aufgabe zur Verfügung stehen."

Quelle: Ärztekammer Westfalen-Lippe, 18.09.2019

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